Call me a "Winchester Babe" [Band 1]

37.

P.O.V. Stranger

Ich blickte auf die Uhr. Es war eine Minute vor 5 und das Gefäss war immer noch nicht zurück. Also schön, dann blieb mir wohl nichts anderes übrig als nach zu sehen. Ich schaltete den Motor wieder aus und stieg aus. Ich blickte kurz in den Himmel, der sich langsam aber sicher erhellte und ging auf das Hauptgebäude zu. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Ich spürte eine starke Macht... eine Böse Macht. Ich beschleunigte meine Schritte. In Gedanken wusste ich schon wer sich da die Ehre erwiesen hatte: Crowley.

Ich hätte diesen dreckigen Dämon noch eine Meile gegen den Wind gerochen. Was machte dieser verlogene, falsche König hier? Hatte er es etwa auf Anael abgesehen oder auf das Gefäss? Immerhin war die Frau Wichtig. mir blieb anscheinend keine andere Wahl als wie einzugreifen. Ich holte mein Schwert hervor und versteckte es hinter meinem Rücken. Als ich direkt vor dem Hauptgebäude ankam hörte ich noch einen Schrei... Der Schrei einer Frau. Ich stürmte in das Gebäude hinein... Doch zu spät.

Es roch sehr stark nach Schwefel und der Raum war leer. Einzelne Blätter segelten durch die Luft. Verdammt. Ich war zu spät gekommen. Ich ging aus dem Gebäude hinaus und schlug die Tür hinter mir zu, dass die Scheibe erzitterte und klirrend zu Boden fiel. Wütend sah ich nach links und nach rechts. Crowly dieser Bastard. Wie hatte er herausgefunden, dass diese Frau von unschätzbarer Wichtigkeit war? Es musst einen Verräter in unseren Reihen geben. Ich schloss meine Augen und als ich sie öffnete war ich wieder zu Hause. Ich ging den langen Gang entlang. Meine Schritte hallten durch den Korridor. Als ich vor einer Tür ankam riss ich diese auf. Erschrocken sahen mich vertraute Gesichter an: "Wo ist sie?" zischte ich und blickte mich wütend um.

Fragende Blicke huschten hin und her. "Bruder... So beruhige Dich doch. Erzähl uns was passiert ist." bat mich Derakiel und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich sah ihn zornig an und sein Lächeln wich von seinen Lippen, ebenso seine Hand von meiner Schulter. "Ich wiederhole mich nur ungerne aber wo ist sie?" sagte ich und sah alle Anwesenden im Raum an. Keiner sagte etwas. Wieder ein Mal typisch. Sie waren eben nicht Vater... Sie sahen nur bedingt.

"Ashley Morgan." sagte ich und alle Augen weiteten sich. Derakiel sah mich an und es schien als würden ihm sämtliche Gesichtszüge und Farbe aus seinem Antlitz weichen: "Bitte sag nicht, das sie verschwunden ist..." flüsterte er. "Crowley hat sie vermutlich entführt." sagte ich und sah alle finster an: "Woher wusste er es?" sagt ich so ruhig wie nur möglich. Das Geflüster und Getuschel breitete sich aus. "Willst Du damit sagen, dass wir einen Verräter unter uns haben?" fragte Derakiel erschrocken und sah mich an.

Ich nickte leicht: "Woher sollte er es sonst erfahren haben?" sagte ich. Doch meine Brüder und Schwestern waren zu sehr mit der Frage beschäftigt wie sie die Frau wieder beschaffen könnten, als die Frage wer sie verraten hatte. "Vor wenigen Minuten haben wir Castiel zurück in den Himmel befohlen. Er war kurz davor gewesen dem älteren Winchester alles zu sagen." sagte einer der Abwesenden und ich blickte auf. Castiel? Nein, das würde er nicht wagen. Damit würde er sich einem direkten Befehl wiedersetzen. "Ihr glaubt er ist der Verräter?" fragte ich und runzelte die Stirn. Die anwesenden schwiegen. "Wo ist er jetzt?" fragte ich.

Derakiel wandte sich zur Tür: "Er ist in den heiligen Verliesen. Komm, ich bringe Dich zu ihm." sagte er und öffnete die Tür. Ich folgte ihm nachdem ich alle noch ein Mal mit einem wütenden Blick angesehen hatte. Ich liess das Schwert wieder verschwinden und folgte meinem Bruder zu den Zellen. "Wir haben ihn erst ein Mal hier untergebracht, damit er nicht wieder zu dem Winchester kann um ihm alles zu erzählen." erklärte mir Derakiel und ich nickte. "Lass mich allein mit ihm." forderte ich ihn auf. Derakil sah erst mich, dann Castiel an. Mein Blick wich nicht von meinem Bruder, der hinter Gittern sass und mich ansah. "Ich sagte: Du sollst uns alleine lassen." wiederholte ich und hörte wie Derakiel sich sofort umwandte und ging.

Ich trat einen Schritt näher an die Gitter: "Castiel..." sagte ich nur und sah ihn an. Castiel senkte den Blick: "Ich habe nichts unrechtes getan. Ich bin nur der Auffassung dass Dean ein Recht darauf hat zu erfahren..." sagte er doch ich hielt meine Hand hoch und gebot ihn zu schweigen. "Bruder, wie konntest Du Dich nur gegen einen Befehl wiedersetzen?" fragt ich und sah ihn enttäuscht an: "Du warst mir immer ein Vorbild. Ich habe Dich stets bewundert." ich schüttelte den Kopf: "Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, so warst Du doch der ältere und ich habe zu Dir aufgesehen. Sag mir die Wahrheit." verlangte ich und sah ihn ernst an: "Hast Du jemandem von Ashley Morgan erzählt?" gebannt sah ich ihn an. Ich musste es einfach wissen.

Castiel runzelte die Stirn: "Ich wollte es Dean erzählen..." begann er und sah mich an: "Ansonsten habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Nur wenige wussten dass ich derjenige war, der sie zurück geholt hat. Dazu gehörst Du, Derakiel und Efraim." ich sah ihm intensiv in die Augen. Er erwiderte ohne zu zögern oder zu blinzeln meinen Blick. "Du sprichst die Wahrheit." sagte ich nach einigen angespannten Sekunden. Castiel sah mich fragend an: "Was ist geschehen?" fragte er und ich ging auf und ab, vertieft in meinen Gedanken. Also blieben nur Derakiel und Efraim. "Was ist passiert?" rief Castiel aus und rüttelte an den Gittern. Ich sah auf: "Crowley hat Ashley Morgan vor meinen Augen entführt." sagte ich und Castiel sah mich mit erschrockenen Augen an. "Was hattest Du denn in ihrer Nähe zu suchen? Wieso hast Du ihr nicht geholfen?" kam es aus Castiel und ich sah ihn grimmig an.

"Du weisst genau was ich dort zu suchen hatte, schliesslich warst Du es der Ashley Morgan zurück geholt hat." sagte ich als sei dies Antwort genug. "Nun sprich!" verlangte er und lehnte sich an die Gitter. "Also schön." sagte ich und drehte mich ganz zu ihm hin: "Anael." sagte ich und seine Augen weiteten sich erneut. "Das... Das kann nicht sein..." flüsterte er und löste sich taumelnd vom Gitter. Er liess sich auf die Steinbank fallen und vergrub sein Gesicht in seine Hände. "Wie ist das nur Möglich?" flüsterte er und schüttelte den Kopf. Also wusste er nichts davon.

"Sie ist wiederauferstanden in dem Moment als Du Ashley Morgan wieder zurück geholt hast. Ich habe den Auftrag sie zu vernichten." sagte ich so gefühllos wie immer. Castiel sah mich an: "Das war es also..." die Erkenntnis blitzte in seinen Augen auf. "Deswegen konnte ich sie nicht heilen... Weil Anael in ihr war..." plötzlich lachte er auf. Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Nun, denn ich musste wieder los. Schliesslich musste ich Anael wieder finden und beseitigen. Ausserdem musste ich herausfinden wer aus unseren Reihen Verrat begangen hatte. "Bis dann Bruder." sagte ich und liess Castiel zurück, der wieder begonnen hatte vor sich hin zu reden. Irgendetwas mit Heilung und Dschinn. Doch darum konnte ich mich jetzt nicht mehr kümmern. Ich musste mein Ziel wieder finden und den Verräter zur Strecke bringen.