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P.O.V. Sam


Tobi, Andy und ich erhoben uns und drehten uns fast gleichzeitig zu Dean um. Ich runzelte fragend meine Stirn, eben gerade hatte er da doch noch gestanden, oder etwa nicht? "Dean?" fragte ich und ging auf die Tür hinzu. Ich tastete an dem kalten Metall entlang. "Dean?" fragte ich nun etwas lauter. Ich begann mit meinen Händen gegen diese verdammte Tür zu schlagen: "DEAN?" ich schlug, ich trat auf diese Tür ein und ich spürte nicht ein Mal als mich Andy und Tobi versuchten von ihr wegzerrten, ich wehrte mich einfach nur gegen ihre Griffe. Sie schrien auf mich ein, da reden nichts nützte, aber ihre Schreie verstummten in meinen Ohren. Ich wollte nur noch zu meinem Bruder. "Lasst mich los!" giftete ich sie an und ruderte mit den Armen: "Ich muss zu ihm... DEAN!!!" schrie ich wieder und wieder, bis mir meine Stimmbänder weh taten. "Beruhige Dich Sam!" Ich sah direct in das Gesicht von Andy. Er hielt mich an den Schultern fest und starrte mich an: "Wir finden schon einen Weg da rein." sagt er und packte mich etwas fester: "Ich verspreche Dir, wir finden einen Weg." sagte er nun ruhiger und leiser. Ich sah ihn verzweifelt an. Mein Atem ging schnell und auch mein Herz raste. Ich spürte wie meine Hände begannen zu weh zu tun. Der Adrenalinpegel senkte sich und tausend Stiche durchfuhren meine Hände, mit denen ich versucht hatte die Tür einzuschlagen. Ich bekam ein leichtes nicken zustande und Andy nickte zustimmend. Er klopfte mir auf die Schulter und liess mich los. Ich sah zu der Tür und schluckte. Was sollte ich nur tun? Wie sollte ich Dean da wieder heraus bekommen? Verzweifelt fuhr ich mir mit der Hand über mein Gesicht. Ich schlug die Hände an meine Stirn und strich mir die Haare zurück, raufte sie mir, begann auf und ab zu gehen und nachzudenken. Nur am Rande bekam ich mit wie sich Toby und Andy unterhielten. Ich hörte ihre Stimmen wie einem leise murmelnden Bach, der vor sich hinfloss. Ich musste nachdenken. Was war passiert während wir die Dämonen nach einem Schlüssel durchsucht hatten? wir hatten Dean nur für einen Moment aus den Augen gelassen. Nur für einen Augenblick...


Ich hörte das Geräusch, das immer näher kam als erstes. Es hörte sich an wie das langsame Klatschen von Händen. Ich drehte mich automatisch zu der Quelle um. Aus der Dunkelheit des Ganges kam jemand auf uns zu. Ich kniff die Augen skeptisch zusammen. Dann trat die Gestalt in das Licht. "Crowley..." murmelte ich und spürte wie der Zorn in mir wuchs. Ich stiess wütend die Luft aus und ging ohne nachzudenken auf ihn zu. Doch ich wurde von einer unsichtbaren Mauer zurück gehalten. Ich war wie gelähmt. "Na, na, na." schalte er mich und hob dabei seinen Zeigefinger, den er hin und her wedelte. "Wer wird denn da so unfreundlich sein?" fragte er und sah mich hämisch grinsend an. "Ich muss sagen, ihr habt es wirklich weit gebracht." sagte er und nickte anerkennend. "Bis zu der Schwelle meines Thronsaals habt ihr es geschafft. Nun, denn. Ich bin wahrlich beeindruckt." sagte er und verzog dabei sein Gesicht zu einer unbestimmten Miene. "Wo ist mein Bruder!" zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. Crowley legte seine Finger an seine Schläfe und verzog sein Gesicht erneut. Er kniff seine Augen zusammen und machte ein grüblerisches Gesicht: "Mh, lass mich kurz überlegen..." sagte er und drehte den Kopf hin und her. Dann breitete er die Arme aus und sah mich überraschend an: "Nun hier ist er nicht. Soviel steht fest, oder?" sagte er und ein grinsen huschte über seine Lippen. "WAS hast Du mit ihm gemacht!" rief ich aus und stemmte mich gegen die unsichtbare Barriere. Crowley schüttelte den Kopf: "Tz, tz tz. Immer diese Ungeduldige Jugend heut zu tage." sagte er und wirkte enttäuscht. Er legte seine Fingerspitzen aneinander und hob seine Hände bis zum Mund. Er funkelte mich bösartig und wissend über seine Fingerspitzen an: "Vielleicht sag ich es Euch. Vielleicht aber auch nicht." sagte er amüsiert und zuckte mit den Schultern. "Wenn Dean und seine kleine Freundin es schaffen sollten da wieder heraus zu kommen, dann dürft ihr Alle gehen." über seine Lippen huschte ein selbstgefälliges Lächeln. Ich schnaubte aus. Crowley sah mich an: "Oh, Sammy, vertraust Du mir etwa nicht?" fragte er belustigt und ich knirschte mit den Zähnen. "Ich gelobe feierlich... Blah, blah, blah..." begann er und hob dabei seine rechte Hand: "Das sollte es deinem Bruder und der liebreizenden Ashley gelingen meinem Labyrinth zu entkommen... Blah, blah, blah... Dann seid ihr ALLE ausnahmslos frei zu gehen wohin auch immer ihr wollt." endete er und sah mich überlegen an. Ich schluckte. Konnte ich ihm trauen? Sprach er die Wahrheit?


Ich sah zu Toby und Andy, die angespannt zu Crowley blickten. Sie schienen ebenfalls unter seinem Bann zu stehen, denn ich sah wie Andrew's Hand zitterte und er angestrengt versuchte seine Waffe zu heben und auf Crowley zu schiessen, wenn er es schaffen würde. Doch damit würden wir einen grossen Nachteil in der Hand haben, denn nur er konnte uns jetzt noch hier heraus helfen. Soviel stand fest. Wenn es Andy gelang Crowley zu töten, oder zumindest nur soweit zu verletzen, das er nicht mehr im Stande war seine Macht auszuüben, wären wir für die anderen Dämonen ein gefundenes Fressen. Ich signalisierte ihm so gut es ging sich nicht weiter gegen die Barriere zu wenden und die Waffe gesenkt zu lassen. Es blieb uns keine andere Wahl, wenn wir Dean und Ashley hier heraus bekommen wollten. Ich sah zu Crowley: "Also schön. Aber nur unter einer Bedingung." sagte ich und sah ihn dann mit einem siegessicheren Lächeln an: "Du wirst einen Vertrag unterzeichnen, in dem Du all das, was Du uns eben zugesichert hast bestätigst. Solltest Du Dich an einer der Bedingungen nicht halten, werden wir Dich ein für alle Mal vernichten. Ist das klar?" fragte ich und sah wie Crowley ehrlich überrascht mich ansah. "Sieh an, am Ende wird der kleine Sammy-Boy zu einem richtigen Geschäftspartner." sagte der Dämon und begann darüber nachzudenken. Mein Herz schlug mir fast bis zum Halse und ich schluckte mehrere Male schwer. Crowley sah mich an, dann Toby und dann Andy, ehe er in die Hände klatschte: "Also schön." rief er aus und sah mich an: "Ich werde diesen Vertrag zu euren Bedingungen unterzeichnen." Ich blickte etwas erstaunt drein als die Barriere sich langsam löste - meine Bewegungen blieben jedoch weiterhin eingeschränkt. "Was benötigst du?" fragte Crowley und sah mich düster an. Wieder schluckte ich: "Papier und Schreiber." antwortete ich und er schnipste mit seinen Fingern. Innerhalb eines Augenschlages hielt er es mir entgegen. Ich nahm es und sah mich um. Wie sollte ich ohne eine Unterlage schreiben? Crowley seufzte und mit einem Schnippen war ein Tisch aufgetaucht. Ich räusperte mich und begann den Vertrag aufzusetzen. Mehrmals hielt ich inne um die Richtigen Worte zu finden und Crowley ja keinen Schlupfwinkel zu ermöglichen. Ich musste meine Worte weise wählen, nur so hatten Dean und Ashley eine Chance und auch wir, hier heil wieder heraus zu kommen...

Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt