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P.O.V. THE STRANGER

Wie heisst es doch immer so schön? Mit Speck fängt man Mäuse. Und meine Mäuse waren im Begriff genau zu mir zu kommen. Ich war der Rattenfänger von Hameln. Sie folgten meiner Melodie und rannten ohne es zu wissen direkt in meine Falle. Ich locke sie aus ihrem Versteck und schon bald würde Anael ihren letzten Atemzug tätigen. Dafür würde ich schon sorgen. Doch dieses grauenhafte Warten, ging mir gegen den Strich. Es war langweilig und vor allem unproduktiv. Jetzt wo ich meinen Plan geschmiedet und ausgeschmückt hatte, war nichts mehr zu tun ausser eben zu warten. Ich rückte mir meine Brille zurecht, die ich eigentlich nicht benötigte, aber so sah ich eher wie ein Vertreter aus als wie ein Bösewicht. Ich richtete meine Sachen zum gefühlten hundertsten Mal und strich mir die Haare zurück. Ich wollte doch einen guten ersten Eindruck machen. staub rieselte aus dem Riss, den ich mit dem Engelsschwert verursacht hatte. Ich blickte zufrieden zu meinem Leuchtfeuer, das wie nicht anders zu erwarten die Aufmerksamkeit einiger Gestalten nach sich zog. Nun denn ich dachte schon ich würde gar keine Freude mehr haben. Ich lächelte die Dämonen an, die aus den Gängen auf mich zugeströmt kamen und zog das zweite Schwert heraus. Einige blieben stehen, sie wussten was das für ein Schwert war. Andere waren weniger schlau und liefen direkt in meine Klinge hinein. Sie zerfielen zu Staub und Asche, zu schwarzem Sand der im Wind verwehte. Ihr jämmerliches Dasein ein für alle Mal ausgelöscht. Welch Vergnügen es mir bereitete. So viel Spass hatte ich schon lange nicht mehr. Und nachdem so langsam die Masse realisierte, was ich mit ihren Kollegen hier tat, zogen sie sich zurück. Verkrochen sich unter die Steine zurück und in ihre Ecken aus denen sie gekommen waren. Viel zu kurz war dieser Kampf gewesen. Zu kurz für meinen Geschmack. Aber nun denn, man konnte nicht alles haben. Ich liess das Schwert wieder verschwinden und richtete meine Krawatte, putzte die Gläser der Brille, die mein Gefäss sonst trug und klopfte mir den Mantel aus. Dann als ich fertig war hörte ich sie. Sie waren nah, so nah. Ich spürte sofort die Gnade von Anael. Sie war also noch da. Nun wo sollte sie auch hin, nicht wahr?

Ich sah zuerst einen jungen Mann, der um die Ecke gerannt kam und mich anstarrte. Dann erschien ein älterer gefolgt von einer Frau. Ashley... Die Winschester Brüder direkt hinter ihr. Schützend und vorsichtig. Der Grössere von ihnen - Sam Winchester - sah mich an: "Wer bist Du?" fragte er direkt und ich schmunzelte als ich sah wie er den Griff seiner Waffe fester umschloss. als wenn mich dieses lächerliche Spielzeug aufhalten könnte. Ach, diese unwissenden Menschen. Ich räusperte mich: "Mein Name ist Idrael, ein Engel des Herrn. Mein Bruder Zerakiel schickt mich um Euch hier heraus zu holen." sagte ich schlicht und einfach. Ich zwang mir ein Lächeln auf und breitete die Arme aus: "Kommt uns bleibt nicht viel Zeit ehe die nächste Welle an Dämonen kommt, denn mein Signal hat sie angezogen." sagte ich und deutete auf die Treppe, die nach oben führte. Sam sah mich an und dann die anderen. Er nickte und kam als erster zu mir: "Danke, für Deine Hilfe, Idrael." er warf mir noch ein Lächeln zu ehe er den anderen zunickte die ihm daraufhin wie die Lämmer folgten. Ich nickte jedem einzelnen zu. Sie bedankten sich alle bei mir und als Ashley an mir vorbei ging sah ich wie sie mich fragend und skeptisch betrachtete. Ich nickte freundlich und wartete bis alle die Treppe hinauf gingen. Dann zog ich mein Engelsschwert, das im Stein steckte heraus. Das Licht verlöschte und ich verstaute es in meinem Mantel.

Erst danach folgte ich Ihnen. Dean, der ältere Winchester, ging vor mir. Ich war meinem Ziel so nahe. Ich brauchte nur noch die Hand ausstrecken und zugreifen. 'Geduld. Zuerst müssen alle draussen sein. Dann... schnappt die Falle zu!' ermahnte ich mich und lächelte in die Dunkelheit des Ganges hinein.

Der Aufstieg zog sich hin. Geduldig lief ich hinter der Gruppe her und wartete auf meine Chance. Als das Licht am Ende des Ganges auftauchte, rieb ich mir innerlich schon die Hände. Nur noch wenige Meter und ich würde bekommen, wonach ich verlangte. Doch ich musste es geschickt anstellen. Sie sollten nicht mitbekommen, dass ich der Verräter war. Hinter mir hörte ich die Meute. Ah, meine Freunde die Dämonen. Perfekt. Ich konnte ihnen Dean's verschwinden andichten. Welch schöner Zufall. Ich kam gerade in die Lagerhalle und stand direkt bei Dean.

Sam, der jüngere, dessen Name Tobias war und der Ältere Jäger, der wohl Andrew war, standen beisammen. Ash hatte sich etwas abseits der Gruppe gestellt, ebenso wie Dean. Ich wartete auf den richtigen Moment. Die Jäger besprachen ihr weiteres Vorgehen und machten sich an den Aufbruch. Hinter mir hörte ich wie ein Dämon kam und zog mein Schwert. Ich hielt es so, dass ich Dean ohne weiteres durchbohren konnte: "Kein Mucks." zischte ich ihm ins Ohr und spürte wie er verkrampfte. "Schön mitkommen." murmelte ich und setzte mich mit ihm ab. Ich zerrte ihn hinter ein Regal und wartete ab das die Dämonen ihr übriges taten.

Ich hörte zuerst Ashley schreien: "Dämonen!" dann kamen die ersten Schüsse. ein Chaos entstand und ich schob Dean immer tiefer in die Halle, weg vom Ausgang auf den die anderen zuliefen. "Keine Sorge, ich habe nicht die Absicht Dich zu töten, aber Du wirst mir helfen Anael aus ihrem Versteck zu locken." Dean sah mich mit hasserfülltem Blick an: "Du mieses Schwein." zischte er und ich lachte. "Und jetzt werden wir erst ein Mal von hier verschwinden. Wir wollen schliesslich nicht in die Schusslinie kommen." sagte ich und trat die Tür ein. Das Schloss flog weg und ich bugsierte Dean zu meinem Wagen.

Ich fesselte ihn mit dem Gürtel, der eigentlich meinen Mantel schliessen sollte. Dann nahm ich ihm alle Waffen ab die ich an ihm fand öffnete das Auto und warf seine Sammlung in den Kofferraum, den ich danach wieder schloss. "Und jetzt werden wir eine kleine Spritztour machen." eröffnete ich ihm und stiess ihn auf den Beifahrersitz. Ich schloss die Tür und setzte mich hinters Steuer. Was für ein Gelungener Plan bis jetzt. Zufrieden lächelnd fuhr ich los. "Damit wirst Du nicht durchkommen." zischte Dean und ich lachte: "Oh, doch Dean, das werde ich. Das werde ich." Das Beste wusste er ja noch gar nicht. Aber er würde noch früh genug erfahren das er der Köder für Anael war. Und wenn sie wirklich etwas für diesen Jäger empfand, dann würde sie kommen. Dessen war ich mir sehr sicher.

Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt