5.

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P.O.V. Sam

"DEAN!!!" schreie ich und sehe noch wie diese Dschinn meinen Bruder durch die Luft fliegen lässt und er gegen die Holzbretter der Scheune gelehnt liegen bleibt. Ich bin durch die Wucht des Aufpralls noch benommen aber versuche mich aufzurappeln, denn ich sehe wie die Dschinn sich auf meinen Bruder zubewegt. Ich suche den Boden ab. Das Messer. Wo ist das Messer? Panisch blicke ich mich um. Der Schwindel der mich befällt macht es mir fast unmöglich geradeaus zu gucken geschweige denn zu gehen. Ich muss das Messer finden. Die Dschinn beugt sich zu meinem Bruder herunter. Dann als ich denke, dass die Dschinn meinen Bruder gleich töten wird höre ich wie jemand seinen Namen ruft. . "DEAN!!! " Wer ist das? frage ich mich und versuche den Verursacher zu ermitteln. Meine Augen scheinen mir jedoch einen Streich zu spielen und ich sehe nur wie eine Gestalt sich schützend vor meinem Bruder aufbaut und dann muss ich die Augen zumachen, denn ein gleissendes Licht blendet mich. Cas. Denke ich und bin erleichtert. Wieder ein Mal hat er uns aus der Bredouille gezogen. Erleichtert setze ich mich hin und reibe mir die Augen. Ich sehe immer noch kleine Punkte vor meinen Augen aber so langsam geht es vorbei, ebenso wie der Schwindel. Als ich mir sicher bin, das ich aufstehen kann, stehe ich auf und finde die beiden Messer. Ich gehe zu meinem Bruder, der noch immer gegen die Scheune gelehnt liegt und die Gestalt, dessen Rücken zu mir gerichtet ist. Ich merke wie sich meine Muskeln anspannen, denn als ich näher komme sehe ich, dass die Gestalt die sich da über meinem Bruder bückt, nicht Castiel ist. Ich spüre wie meine Hand sich fester um den Griff des Messers schliesst. "Schön Dich wieder zu sehen Sam." höre ich die Gestalt sagen und sie richtet sich auf. Es ist eine Frauenstimme und irgendwie kommt sie mir bekannt vor. Dann dreht sie sich um und ich sehe in ihre blaugrünen Augen.


Sie blicken mich an und mir stockt der Atem. Das Blut läuft ihr aus dem Mund. Sie sieht erschöpft aus. Mehrere Wunden sind an ihrem Körper auszumachen. Die Dschinn muss sie ganz schön erwischt haben. Ich lasse das Messer sinken. "Was machst Du denn hier?" frage ich nur und sie lächelt mich erschöpft an: "Na, einer musste doch eure Ärsche retten oder?" sagt sie und deutet auf die verkohlten Überreste der Dschinn, die in dem Moment zusammen brechen so, dass nur ein Haufen Staub übrig bleibt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wie zum Teufel hat sie das gemacht? Ich sehe sie fragend an doch sie zuckt nur mit den Schultern und verzieht dann das Gesicht: "Tja, sieht so aus als wenn Du jetzt zwei Leute wegtragen musst." sagt sie und stürzt Richtung Boden. Ich kann sie gerade noch rechtzeitig auffangen. Sie zuckt zusammen und lächelt mich an: "Alles hat seinen Preis." sagt sie und ihre Augen schliessen sich. Ich spüre wie das Blut durch meine Hände fliesst und erst jetzt sehe ich das wahre Ausmass ihrer Verletzungen. Tiefe Wunden ziehen sich über ihren Rücken und ihren Oberkörper. Die Wunden gehen fast bis auf die Knochen. Sie muss sofort in ein Krankenhaus.


Ich dreh mich um: "Castiel... Ich bitte Dich. Wir brauchen dringend Deine Hilfe. Bitte... Hilf uns!" betete ich und hoffte das er kommen würde. Ich drückte sie gegen meinen Körper und schloss die Augen: "Bitte... Cas..." flüsterte ich und als ich die Hand auf meiner Schulter spürte sah ich auf: "Ich mach das schon." sagte er und kam zu mir runter. Er hob sie in seine Arme und lächelte mich an: "Wir sehen uns im Bunker." sagte er noch und dann war er auch schon weg. Dean stöhnte und riss mich wieder in das hier und jetzt. Ich schulterte meinen Bruder und lief zum Impala zurück. Andy und seine Freunde standen am Wagen und suchten nach einer Erklärung. Als ich mit Dean ankam halfen sie mir und nahmen mir meinen Bruder ab. Ich erklärte ihnen, dass die Tätowierten von einer Gang waren und sich auf illegalen Bluthandel spezialisiert hatten. Das sie unter Drogen gesetzt worden waren um ihr Blut abzuzapfen und dieses dann zu verkaufen. Die Jungs glaubten mir sofort. Manche Menschen waren eben für alles beeinflussbar. Und niemand wollte die Wahrheit hören oder war bereit sie zu hören. Die Lüge war immer die bessere Option.


Nachdem ich die Jungs an einem Krankenhaus abgesetzt habe und sie sich noch ein Mal bei mir bedankten und sagten ich solle auch Dean danken sobald er wieder wach sei, fuhr ich los zurück zum Bunker. Der Tag war schon längst angebrochen und die Sonn schlich sich langsam am Horizont hinauf. Ich fuhr bis mir die Augen vor Müdigkeit brannten. Ich machte Rast und schlief einige Stunden, dann fuhr ich weiter. Als ich beim Bunker ankam schleppte ich Dean in sein Zimmer und legte ihn auf das Bett, dann machte ich mich auf die Suche nach Cas. Doch er war nirgends zu finden. Nachdem ich ihn mehrmals gerufen hatte und er nicht auftauchte gab ich auf. Ich lief also zurück zu Dean und kam an einer Tür vorbei, die Offen stand. Ich zog meine Waffe und öffnete langsam die Tür. Erleichtert senkte ich sie als ich sah wer da in dem Bett lag. Eine Schüssel mit rot gefärbtem Wasser, mehrere blutige Tücher und Kleidungsstücke lagen in dem Zimmer verteilt. Ich ging hinein und setzte mich auf den Stuhl. Ich betrachtete sie von oben bis unten. Wer hatte sich um sie gekümmert? Etwa Cas? Was zum Teufel war nur mit ihr geschehen? Woher hatte sie diese Macht und noch viel Wichtiger war die Frage: Was wird Dean sagen, wenn er sieht wer ihn gerettet hat??

Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt