83.

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Natürlich wussten die Jäger, dass sie nur für einen Moment Verschnaufpause machen konnten, denn Idrael würde sich rächen so viel stand fest. Doch was war geschehen? Was hatten Ashley und Dean über dem Feld gesehen? Wohin war der Sturm verschwunden? Oder war es am Ende gar kein Sturm? War es vielleicht etwas Anderes, eine höhere Macht vielleicht? Das würde jedenfalls erklären weshalb sich der Sturm so schnell wieder verzogen hatte. Deswegen machen wir einen kleinen Zeitdreher. Kehren wir zu dem Moment zurück, an dem Ashley und Dean gerade mit dem Auto davon fuhren. Der Wind wehte nun sehr stark und riss an dem Mantel von Idrael. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag dieser am Boden und hielt sich die Wunde, die Ashley ihm verpasst hatte. Sie hatte ihn nicht tödlich getroffen, aber eine Engelsschwertwunde konnte nur ein anderer Engel heilen. Idrale musste den Rückzug antreten, doch der Sturm der sich über ihm gebildet hatte, tobte nun so stark, dass er nicht ein Mal mehr seine eigenen Gedanken hören konnte. Idrael rollte sich zusammen und machte sich so klein wie möglich. Er spürte wie der Wind an seinem Körper riss und zerrte. Dann, so schnell, wie der Sturm gekommen war, hörte er wieder auf. Es war Still. Langsam richtete sich Idrael auf. Er war im Auge des Sturms. Um ihn herum blitzte es und der Wind zerrte an der nackten Erde, nur er blieb verschont.


Mühsam rappelte er sich hoch und schleppte sich zum Auto. Seine Finger zitterten als sie versuchten den Schlüssel herauszuholen. Er öffnete die Beifahrertür und liess sich in den Sitz fallen. Er musste etwas finden, womit er vorerst seine wunde verbinden konnte. Die Reste seines Gürtels kamen nicht in Frage, sie waren viel zu kurz. Der Verbandskasten, den die Menschen immer in ihren Autos hatten, lag vermutlich im Kofferraum und er war zu schwach um sich noch ein Mal hoch zu raffen. Er verfluchte Ashley und Dean, aber in allererster Linie sich selbst. Er hätte wissen müssen, dass die Kleine mehr auf dem Kerbholz hatte, als wie sie aussah. Sein Plan hatte nur zur Hälfte funktioniert. Nun denn, er musste sich geschlagen geben. "Hallo Bruder." ertönte eine Stimme und Idrael sah erschrocken auf. Derakiel stand vor ihm und verschränkte die Arme. der Sturm war verflogen. Idrael stiess ein hustendes Lachen aus: "Ich... hätte wissen müssen... dass Du es bist... Bruder." er liess sich wieder zurück in den Sitz gleiten. "Was hast Du Dir nur dabei gedacht? Du weisst doch ganz genau, dass der Frau nichts passieren darf." tadelte ihn Derakiel und kam näher. Er hob seine Hand hoch und betrachtete Idrael's Wunde: "Das sieht ja böse aus." sagte der Engel und schloss die Augen. Idrael biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen Schmerzensschrei. Das Gleissende Licht erlosch wieder und der Schmerz war weg. "Ich weiss zwar nicht wieso Du ihr heute aufgelauert hast, aber ich rate Dir dich von ihr fern zu halten, wenn Dir deine Freiheit lieb ist, Bruder." Derakiel sah weg. Etwas Trauriges lag in seinem Gesichtsausdruck. Aber es war schwer zu sagen ob er das auch wirklich war, da Engel nicht wirklich Emotionen zeigten.


Idrael verzog das Gesicht er hätte nicht so offensichtlich seinen Kampf austragen dürfen. Er sah zu seinem Bruder auf: "Ich danke Dir Bruder." Der andere Engel zuckte mit den Schultern: "Nicht dafür, aber das nächste Mal solltest Du Vorsichtiger sein, denn dann bin ich vielleicht nicht gerade in der Nähe." sagte er und mit einem Flügelrauschen war er wieder weg. Idrael liess sich in den Sitz fallen und schloss die Augen. Sein Bruder hatte recht, er war die Sache falsch angegangen. Vielleicht nicht ganz falsch, denn er kannte nun die Schwäche von Ashley Morgan: Dean Winchester. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. Eines der Sorte, die nichts Gutes verheissen. Er musste härter durchgreifen und wenn das bedeutete die Hülle von Anael zu beschädigen, dann sei es drum. Er würde die Strafe über sich ergehen lassen. Aber er würde Anael dazu bringen sich zu zeigen, das schwor er sich. Egal was es kosten würde. Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde breiter und breiter. Er startete den Wagen und wendete. Der Wagen fuhr auf die Strasse zurück. Dieses Mal würde sie ihm nicht wieder entkommen...


Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt