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Einige Zeit Zuvor...


P.O.V. THE STRANGER

Mit einem zufriedenen Lächeln beobachtete ich, wie Ashley Morgan aus dem Zimmer kam. Ich hatte sie erneut gefunden. Meine kleine Schwester hatte nicht dafür gesorgt, dass ich sie nicht finden konnte. Wie überaus zuvorkommend von ihr. Ich hätte eher erwartet, das sich Anael nun, da sie wusste, dass ich auf der Jagd nach ihr bin, sich irgendwo verkriechen oder abschirmen würde. Aber sie hatte nichts von Beidem gemacht und auch ihren kleinen Schützling hatte sie nicht ein Mal annähernd vor mir versteckt. Ash sah sich noch einmal um, dann ging sie zielstrebig auf einen blauen Wagen zu. War das nicht der Wagen von einem der Winchester Jungs gewesen? Ich sah zum Zimmer zurück in dem sich die Jungs einquartiert hatten. Doch nichts regte sich. War das wieder ein Trick, eine Falle wohlmöglich? Ich legte die Finger an die Lippen und schmunzelte. Menschen waren so leicht zu durchschauen. Ich wartete darauf, das Ash losfuhr und kurze zeit später nahm ich die Verfolgung auf. Sie schien allein in dem Wagen zu sein, aber wer konnte das schon genau sagen? Vielleicht hatte sich einer der Jungs doch irgendwie in den Wagen geschlichen und wartete nun auf der Rückbank auf seinen Einsatz? Ich sollte auf alle Fälle vorsichtig sein.


Wir fuhren den ganzen Morgen über, bis ich realisierte, das wir auf dem Weg zum Feld waren wo wir uns schon ein Mal getroffen hatten und zu meinem Leidwesen mein Bruder dazwischen gegangen war. Ein breites Schmunzeln bildete sich auf meinem Gesicht und ich fuhr langsamer. Hielt Abstand zu dem blauen Dodge und wartete bis zwischen uns wieder ein gebührender Abstand war. Sollte ich wirklich nachfahren? Nun ich war wirklich neugierig was die Kleine Miss Morgan hier wollte und ob sie sich dadurch versprach, dass ich wieder auf die Bildfläche kam. Es könnte aber wie gesagt auch eine Falle sein und wenn ich nicht aufpasste, würden mich die Winchesters angreifen. Dieses Mal würde mein Bruder nicht kommen, soviel hatte er mir schon zu verstehen gegeben. Ich war also auf mich alleine gestellt. Ich trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Sollte ich oder sollte ich nicht? Langsam bog ich auf die Feldstrasse und fuhr ein Stück, bis der blaue Dodge wieder in mein Sichtfeld kam. Ashley sah auf als ich langsam näher kam. Sie hielt die Hände hoch, wie jemand der sich ergeben wollte. Das wurde ja immer besser, aber es erschien mir auch zu leicht... So wie ich diese Frau einschätzte würde sie nicht einfach so aufgeben. Sie würde kämpfen. Ich hielt an und stieg aus: "Guten Morgen Miss Morgan. Welch herrlicher Tag für eine Spazierfahrt." rief ich zu ihr rüber und sie sah mich an: "Idrael, ich weiss was Du willst, lassen wir die Spielchen. Ich bin Alleine hier." antwortete sie doch ich glaubte ihr nicht. Menschen waren zu berechenbar und ich verliess mich nicht unbedingt auf ihr Wort.


Ich nahm ein Handy aus der Jackentasche und warf es zu ihr rüber: "Nun ich bezweifle das dies stimmt. Ich werde ihnen meine Koordinaten zukommen lassen, wenn ich bereit bin ihnen zu vertrauen. Wir werden uns zu meinen Bedingungen treffen." ich lächelte und stieg wieder ein. Die ganze Zeit über beobachtete ich sie und behielt auch so gut wie möglich mein Umfeld im Blick. Als ich den Wagen startete und rückwärts fuhr wartete ich so lange, bis sie ausser Sichtweite war, dann wendete ich und fuhr zurück. Ich hatte schon meinen Ort gefunden, an dem ich bereit war sie zu empfangen. Ein grosses Grundstück, das mir gestern freundlicherweise von jemandem zur Verfügung gestellt worden war. Nun, ja, vielleicht nicht ganz freiwillig. Aber dennoch, es war recht angenehm dort die letzte Nacht zu verbringen, die Kräfte zu schonen und ein spätmitternächtliches Bad im Pool zu nehmen. Ich würde sie dorthin locken und wenn die Winchesters ihr folgten oder bei Ihr waren, dann würden einige Überraschungen auf sie warten. Mein Lächeln wurde breiter als ich durch die Strassen fuhr auf dem Weg dorthin. Bald schon würde ich meine Schwester aus ihrem Versteck holen und dann würde ich sie ein für alle Mal vernichten...



P.O.V. Ashley

Ich starrte auf den wegfahrenden Wagen und wartete bis dieser nicht mehr in meinem Sichtfeld war. Langsam ging ich dorthin, wo das Handy lag, das mir der Engel zugeworfen hatte. Ich runzelte kurz die Stirn. Seit wann benutzten Engel bitte Handys? Ich liess es in meiner Jackentasche verschwinden und stieg wieder in den Dodge ein. Ich vermisste meinen Wagen. Aber ich hatte nun die Wahl, entweder ich nahm diesen Wagen, der mit einem schönen Extra ausgestattet war: Eine komplette Jägerausrüstung. Oder ich hätte einen nullachtfünfzehn Wagen nehmen können, der nach Bekanntgabe seiner Entführung von der örtlichen Polizei gesucht worden wäre. Ich schickte ein erneutes kurzes geistiges "Entschuldigung" an Sam und stieg ein. Die Jungs würden es mir sicherlich nicht all zu übel nehmen. Vor allem nicht wenn sie erfuhren mit wem ich mich treffen würde. Dann würden sie froh darüber sein, das ich den Wagen von Sam genommen hatte, der viel Spielzeug in seinem Kofferraum enthielt. Ich stieg ein und fuhr los. Die Feldstrasse war leer. Idrael war also weg. Zumindest sah es danach aus. Als ich auf die Strasse zurück fuhr, kam auch schon die SMS die mir angekündigt wurde. Eine Adresse, die in der Nähe des Osage Casinos an der 97. Es sah ziemlich abgelegen aus laut Google. Ich folgte dem Navigator. Mit einem schlechten Gewissen holte ich mein Handy hervor. Sollte ich Andrew Bescheid gebe wo ich hin fuhr? Nein, er würde sich nur wieder aufregen und mich bitten umzukehren. aber ich musste das hier beenden. Ich war es leid, das dieser Psychopatisch veranlagte Engel mir überallhin folgte. 'Du weisst, dass er mich umbringen will...' hörte ich eine Stimme in mir und sah in den Rückspiegel. 'Wenn Du zu ihm fährst lieferst Du mich ihm aus und ich kann dich nicht vor ihm schützen.' Ich schnaufte: "Dann sag mir wie ich es beenden kann, das er mir überallhin folgt. Hast Du eine bessere Lösung? Er wird mich solange verfolgen, bis er bekommt was er haben will: Dich." sagte ich wütend und verkrampfte mich leicht: "Ich weiss das Du Angst hast, aber wir müssen diesen Scheisskerl erledigen. Du und ich, Anna, gemeinsam." ich sah wieder auf die Strasse. Sie wusste, dass ich recht hatte. Sie wusste, dass wir keine andere Wahl hatten und so stimmte sie mir im Stillen zu. Ich folgte den Schildern Richtung Osage Casino. Es würde noch einige Zeit dauern bis wir dort ankamen. Aber ich war bereit. Dies würde hier und heute enden.


Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt