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P.O.V. Andrew

Wir suchten jetzt seit 2 Tagen nach Ashley. Wir hatten sogar eine kleine Spur gehabt, die sich jedoch verlaufen hatte. Wo sollte ich sie nur finden? Ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus, was ihr alles passiert sein könnte. Wir hatten 3 Dämonen vernichtend geschlagen und befragt. Doch diese Mistviecher wollten einfach nicht reden. Sie waren ihrem Herrscher treu ergeben, soviel stand fest. So langsam verlor ich den Glauben daran meine Kleine jemals lebendig wieder zu finden. Ich hob das Glas an meine Lippen und trank die goldene Flüssigkeit, die meine Kehle befeuchtete und mir bis in den Magen hinunter brannte. Es war schon das sechste Glas. Die anderen Jäger hatten sich in der Bar verteilt. Ich war ihnen wirklich dankbar, dass sie mir halfen meine Kleine zu finden, aber auch ihnen sah ich an, dass sie die Hoffnung langsam aber sicher aufgaben. Ich hätte mich selber am liebsten geschlagen. Wie konnte es nur so weit kommen? Ich hatte dieses naive junge Ding ausgebildet. Sie hatte mich angebettelt. Sie war mir überallhin gefolgt und hatte nicht aufgegeben. Schliesslich hatte ich nachgegeben. Ich wurde alt auf meine Tage. Ich hätte nicht nachgeben sollen. Aber wenn ich nicht nachgegeben hätte, hätte sie sich einen anderen Jäger gesucht du dieser würde nun an meiner Stelle sitzen und sich ein Glas nach dem anderen hinter die Binde kippen. Ashley war tough. Sie hatte den gewissen Schneid. Sie hatte ein Feuer in den Augen gehabt, als sie vor mir gestanden hatte und mich gebeten hatte sie alles zu lehren. Und was hatte ihr und mir das gebracht? Nun sie wurde zu einer Jägerin und ich hatte so etwas wie eine Tochter bekommen. Sie war alles was ich noch an Familie hatte. Ich schüttelte den Kopf. Soweit hätte ich es niemals kommen lassen dürfen. Ich war am Ende mit meinem Latein. "Noch einen." sagte ich, hielt mein Glas hoch und sah den Barmann an. Dieser nickte und kam sofort mit der Flasche um mein Glas aufzufüllen. Er sah mich dabei interessiert an, doch es kümmerte mich herzlich wenig wie er mich ansah oder was er von mir dachte. Er füllte das Glas erneut und ich nahm sofort einen weiteren Schluck. Ich stellte das Glas etwas gröber ab, als beabsichtigt und versank wieder in meinen Gedanken. Warum hatte ich nachgegeben? Warum hatte ich mich von Ashley überreden lassen ihr zu helfen? Wieso? Diese Fragen stellte ich mir immer und immer wieder. Ich musste kurz auflachen als ich mich daran erinnerte wie wir uns kennenlernten. Es war glaub ich in genau so einem Drecksloch, wie hier. Ich sass genau wie jetzt an der Bar und trank ein Glas Gin. Dieses Mädchen kam hinein und steuerte direkt auf mich zu. Sie setzte sich unaufgefordert zu mir und knallte ein Stück Papier auf den Tresen. Es war ein Symbol, ein nicht ganz geschlossenes Pentagramm in einem Flammenring. Ich hatte davon gehört, dass es davor schützen sollte, dass ein Dämon einen in Besitz nahm. Es hatte die Runde gemacht. Die Winchester Jungs hatten es in Umlauf gebracht. Ich kannte die Jungs nur flüchtig. Bobby Singer, ein alter Freund und ebenfalls Jäger, war mit ihnen befreundet und war im Laufe der Jahre zu einem Ersatzvater für die Jungs geworden, wo ihr eigener leiblicher Vater versagt hatte. Ich kannte John Winchester. Ich hatte mal mit ihm gejagt. Er war nicht gerade der Väterliche Typ in meinen Augen. Ich seufzte tief. Sie beide waren Tod. Bobby und auch John. Nur ich war noch da. Es gab Jäger. Gute Jäger. Die einfach zu früh von dieser verfluchten Welt gegangen waren. Aber das war nun mal das Risiko unseres "Jobs". Wir hatten keine hohe Lebenserwartung. Ich war mit meinen 50 Jahren eines der Urgesteine unter den Jägern. Ich schwenkte die Flüssigkeit im Glas und dachte über die erste Begegnung mit Ashley nach. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Oh, ich weiss es noch so genau, als wäre es gestern gewesen...

Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt