P.O.V. Andrew
Ich lief auf und ab. Tigerte seit gefühlten Stunden schon in diesem engen und viel zu kleinem Zimmer herum. Ich musste hier raus. Musste frische Luft schnappen. Musste zu meiner Kleinen. Meiner Tochter. Sie braucht mich jetzt mehr denn je. Ich kann nicht fassen, dass sie einfach so gegangen ist um sich diesen psychopatisch veranlagten Engel zu stellen. Ich schnappe mir meine Jacke und gehe aus dem Zimmer. Die Tür fällt ins Schloss und ich schliesse mechanisch ab. Ehe ich mich versehe sitze ich auch schon in meinem Wagen und fahre. Wohin weiss ich eigentlich nicht. Nennen wir es mal Vatergefühle, die mich leiten und mir sagen wo ich hinfahren muss. Ich möchte mein Kind zurück haben. Und ich werde ALLES dafür tun, dass ich das erreiche. Ich trete aufs Gas und der Wagen macht einen Sprung. Ich weiss nicht ob ich zu spät kommen werde. Ich weiss nur, dass meine Kleine mich braucht. Auch wenn sie es noch gar nicht weiss. Es ist etwas anderes gegen Werwölfe und Vampire zu kämpfen als wie gegen einen Engel - zumindest denke ich mir das mal. In all den Jahren ist mir noch nie einer wissentlich begegnet. Deswegen kann man ach so schlecht einen Konterangriff trainieren, wenn man nie etwas mit ihnen zu tun hatte und nicht weiss wie sie kämpfen werden. Bei Gelegenheit sollte ich die Winchesters fragen ob sie da vielleicht einige Tipps und Tricks auf Lager hätten. Dann wäre ich auf jeden Fall beruhigter, wenn meine Kleine wissen würde, wie sie kämpfen muss. Nennen wir es Vatergefühle, aber irgendetwas sagte mir, das Ash es schon schaffen wird, diesem gefiederten Arschloch die Flügel zu stutzen. Ein wenig stolz war ich ja sowieso schon auf meine Kleine, aber jetzt platzte ich ja beinahe. Ich machte mir jedoch auch grosse Sorgen. Mit diesem hinterhältigem Bastard war nicht gut Kirschen essen. Wer wusste schon was der in petto hatte um meiner Kleinen weh zu tun und um das zu bekommen, was er haben wollte? Ich wollte es mir gar nicht erst ausmalen. Denn mein Fuss sank automatisch auf das Gaspedal und der Wagen wurde von Sekunde zu Sekunde schneller. "Ich komme Ash... halte durch... Ich bin auf dem Weg zu Dir." murmelte ich vor mich her und drückte noch ein Mal ordentlich aufs Gas.
P.O.V. Ashley
Wir schenkten uns nichts. Unbarmherzig kämpften wir. Idrael kämpfte mit einer verbissenen Wut und ich kämpfte ums überleben. Ich wusste das ich keine Chance gegen den Engel hatte, aber ich hatte ein Ass im Ärmel: Anna! Sie half mir, mich gegen dieses Arschloch zu verteidigen. Sie gab mir ihre Kraft, ihre Stärke und versuchte meine Wunden zu heilen, die ich mir durch den Kampf zuzog. Das half ungemein, denn Idrael kämpfte mittlerweile ebenfalls mit einer Waffe... Das Messer funkelte in seiner Hand. Für einen Moment dachte ich sogar, das Sonnenlicht würde sich in der Klinge spiegeln, aber der Himmel war mit einer weissen Schicht bedeckt und nur ab und an vielen ein paar Sonnenstrahlen durch die weisse Decke aus Wolken. Ich spürte wie neue Kraft durch mich hindurchfloss. Idrael umkreiste mich wie ein lauernder Schakal. Ich wischte mir mit dem Handrücken eine Strähne aus dem Gesicht. Ich hätte meine Haare zu einem Pferdeschwanz binden sollen. Daran hatte ich wahrlich nicht mehr gedacht. Es war unüberlegt gewesen. Aber nun hatte ich keine Gelegenheit mehr dazu. Es war reichlich zu spät dafür. Shit Happens.
Idrael begann seinen nächsten Angriff. Im ersten Moment konnte ich ihn noch abblocken, doch irgendwie war mein Griff um meine Axt nicht mehr ganz so fest und sicher, wie noch zu Beginn des Kampfes. Doch dann spürte ich ein Stechen in der Magengegend. Meine Hand glitt mechanisch dorthin, wo der Schmerz seinen Höhepunkt erreicht hatte. Als ich die Hand wieder wegnahm, klebte Blut an ihr. Mein Blut. Ich hatte irgendwie gewusst, dass er mit unfairen Mitteln kämpfen würde. Mieses Schwein. Aber was er konnte, konnte ich auch. Ich holte mit meiner kleine Axt aus und schlug einige Male auf ihn ein. Ich verpasste ihm einige schöne Fleischwunden, für einen Engel schnell zu heilen, aber es würde ihn Zeit kosten. Zeit, die er in einem Kampf nicht hatte. Er griff mich wieder an. Wir rangelten miteinander und er versuchte mir die Axt wegzunehmen. Ich spürte seinen keuchenden Atem in meinem Gesicht. Es gelang ihm nicht die Axt zu ergattern, stattdessen fiel sie nur runter auf den Boden. Ich verpasste ihm bei der nächstbesten Gelegenheit eine Kopfnuss. Als ich zurücktaumelte schmeckte ich Blut. Ich bückte mich nach meiner Axt und umfasste den Stiel. Er war rutschig. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ich noch mein Blut an den Händen hatte. Das Blut lief mir über meine Lippen. Ich taumelte einige Schritte zurück. Idrael sah mich an und wischte sich gerade das Blut vom Gesicht. Dann leckte er seine Lippen ab und grinste höhnisch. Oh, wie ich ihm dieses Grinsen am liebsten aus dem Gesicht schneiden wollte.
"Sieh an, meine Schwester scheint Dir zur Hilfe zu eilen." ein spöttisches Lachen kam über seine Lippen. Ich griff an und überrumpelte ihn. Er taumelte gegen den Wagen und drehte sich seitlich weg. Nun stand er an der Beifahrertür und mit einer Hand hielt er sich am Dach des Wagens fest. Ich kam herum, umfasste den stiel der Axt und spuckte das Blut aus, das von meiner Nase in meinen Mund gelaufen war. Der metallische Geschmack breitete sich aus. Idrael lachte wieder. Wie ich dieses Lachen hasste. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in mi aus. meine Nackenhaare stellten sich auf und ich wusste, dieses Lachen bedeutet nichts Gutes. "Ich frage mich warum meine Schwester es riskiert ihre kostbare Hülle so in Gefahr zu bringen." murmelte er vor sich her. Ich zog fragend meine Stirn kraus. "Wirklich sehr interessant." er wischte sich das Blut, das ihm noch immer aus der Nase lief, erneut weg und in einem schnellen Angriff stürmte er auf mich zu. 'Nutze das Gewicht deines Gegners. Verwandle seinen Angriff in Deinen...' hörte ich Andrews Stimme aus den unzähligen Trainingslektionen. Ich wechselte auf meine Position, hielt mein Standbein dagegen und als der Aufprall kam, drückte ich ihn mit seinem eigenen Schwung weg. Er flog direkt in das Beifahrerfenster hinein. Es zersprang in tausend kleine Teile. Idrael rappelte sich mühsam hoch und wischte sich das durchsichtige Glas von seinen Sachen. Als er sich wieder hochrappelte neigte er den Kopf nach links, dann nach rechts und drehte sich um. Er sah wütend aus. Verdammt wütend. Ich spürte wie ich automatisch schluckte. Er sah mich an, griff mit der Hand an seine Wange und zog einen splitter heraus. Ja, ich glaube ich habe ihn wirklich wütend gemacht.
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Call me a "Winchester Babe" [Band 1]
FanfictionMenschen retten, das Böse jagen, unser Familienauftrag... Das heisst es für Sam und Dean jetzt schon seit dem sie alt genug zum Jagen sind. Aber sie Jagen kein Wild oder andere Tiere, sie jagen etwas anderes: Übernatürliche Wesen. Werwölfe...