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P.O.V. Ashley

Langsam öffnete ich meine Augen. Ich war in Ketten gelegt an einer Wand gefesselt und sass auf einem kalten Boden. Ich hob langsam meine Hände und betrachtete die Ketten, die mit irgendwelchen Symbolen, die ich noch nie gesehen hatte, beschriftet waren. Mein Kopf fühlte sich noch ein wenig an wie aus Watte und ein dumpfer Schmerz breitete sich langsam aus. "Ahhh, sie einer an, Du bist wieder wach." ertönte die Stimme, die mir leicht bekannt vor kam. Ich blinzelte umher bis ich den Mann aus dem Motel vor mir sah. Er hatte einen Anzug an und sass in einem Stuhl, mit einer sehr hohen Lehne. "Schön, dass Du wieder wach bist. Ich habe mich schon gefragt ob ich die Dosierung nicht etwas zu hoch angesetzt habe. Aber nun denn, wie es aussieht lag ich falsch." sagte er und legte seine Fingerspitzen aneinander. Er sah mich über seine Hände aus an und legte sich die kleinen Finger an den Mund. Dann begann er sich gegen die Lippe zu tippen. "W-Wo bin ich?" fragte ich und hielt mir den Kopf, der mir unsagbar schwer vorkam. Meine Zunge war ganz belegt und pelzig. Meine Kehle war trocken. "Nun, ich kann Dir leider nicht verraten WO genau wir sind." sagte er und lächelte mich kurz an.

"Kann ich bitte etwas zu trinken haben?" fragte ich und räusperte mich. Der Dämon klatschte in die Hände was mich zusammenzucken liess. Meine Sinne waren so empfindlich, das selbst dieses simple Geräusch intensiv rüberkam. "Aber natürlich, natürlich." er klatschte mehrmals in die Hand und eine Tür am anderen Ende des Raumes öffnete sich. Ein Mann in einem Anzug kam herein und verneigte sich vor dem anderen. Crowley... ja, sein Name war Crowley, jetzt fiel es mir wieder ein.

"Bring unserem Gast doch bitte etwas zu trinken, ja?" sagte er und der Diener verneigte sich erneut und verschwand wieder. "Nun, während wir waren, würde ich Dir gerne ein paar Fragen stellen." sagte Crowley und setzte wieder seine Hände zusammen wie diese Comic Figur aus den Simpsons: Mr. Burns. Er tippte sich dieses Mal mit den Mittelfingern gegen die Lippe: "Also." sagte er und blickte mal nach oben, zur Seite oder zu mir: "Ashley, ich würde gerne wissen, warum Du noch am Leben bist." sagte er und verzog schmollend seine Lippen: "Immerhin, das letzte Mal als ich Dich gesehen habe, war mein guter Freund Amon noch in deinem hübschen Körper." erklärte er und tippte sich grübelnd an die Lippe. Ich schluckte schwer und hatte das Gefühl das sich ein riesiger Kloss in meinem Hals gebildet hätte. Bevor ich Antwort hätte geben können benötigte ich wirklich dringend etwas zu trinken.

Als ob man meine Gebete erhört hätte, kam der Diener wieder hinein, mit einem grossen Krug und einem Becher. Er stellte beides in einiger Entfernung ab und schenkte ein. Dann entfernte er sich. Gierig krabbelte ich zu dem Krug. Meine Ketten waren zum Glück lang genug und so bekam ich den Becher zu fassen. In wenigen Zügen hatte ich den Becher geleert und erneut gefüllt. Crowley wartete geduldig das ich meinen Durst gestillt hatte. Als ich seufzend den Becher hinstellte spürte ich seinen Blick auf mir: "Nun? Ich warte." sagte er und ich wischte mir mit dem Handrücken über den Mund. Wo sollte ich nur anfangen?

Erwartungsvoll sah er mich an. "Die Winchesters." sagte ich und Crowley zog seine Brauen so weit hoch, das ich dachte sie würden gleich in seinen Haaren verschwinden. "Was sagst Du da?" fragt er, krallte sich an den Armlehnen fest und kam halbwegs aus dem Stuhl heraus. Ich sah ihm fest in die Augen: "Es war Dean Winchester. Er und Sam hatten Amon eine Falle gestellt." sagte ich und zuckte unverhohlen mit den Schultern als sei das eine Kleinigkeit gewesen. "Dean tötete Amon und somit mich, dann begruben sie mich und Castiel holte mich zurück, weil anscheinend irgendjemand der Auffassung war, das mein Lebensfaden noch nicht hätte durchtrennt werden sollen." sagt ich und Crowly rieb sich grüblerisch über den Mund. "Interessant." murmelte er und lehnte sich wieder zurück.

Er hatte eine Hand an die Schläfe gelehnt und eine trommelte mit den Fingern auf der Armlehne: "Und dadurch bist Du das Gefäss eines Engels geworden?" fragte er und ich sah ihn verwirrt und fragend an: "Wie bitte?" fragte ich zurück und auf Crowley's Gesicht bildete sich ein unheimliches Lächeln, das mir die Gänsehaut über den Körper lief. "Oh, sieh an. Äusserst faszinierend." murmelte er und strich sich mit dem Zeigefinger über das Kinn. "In was für einem Verhältnis stehst du zu den Winchester's ?" wechselte er das Thema und ich kniff leicht meine Augen zusammen.

"Erst will ich wissen was Du eben gemeint hast. Was bedeutet, dass ich ein Gefäss bin?" fragte ich und sah ihn trotzig an. Sein Lächeln wich nicht von seinem Gesicht und das machte die ganz Situation auch nicht viel besser. "Nun meine Liebe..." sagte er und wedelte mit der Hand umher: "Was denkst Du denn wieso Du auf Deinen hübschen neuen Armbändern diese lustigen Zeichen hast?" sagte er und sein Lächeln verwandelte sich in ein schmieriges Grinsen: "In Dir ist ein Engel. Ein Göttliches Wesen. Das Dich anscheinend als Gefäss ausgesucht hat. Und damit dieses wundervolle Geschöpf nicht fliehen und Hilfe holen kann, habe ich kurzerhand beschlossen Dir diese wunderschönen Armbänder anzulegen, die du nun trägst." erklärte er mir und ich sah mir die Handschellen wieder an. Doch seine Erklärung, das ich einen Engel in mir hätte... liess mich keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Wie war das möglich? Wieso konnte ich dann diesen Engel nicht spüren, so wie ich den Dämon gespürt hatte? Tausende von Fragen schossen mir durch den Kopf. Doch wer sollte sie mir beantworten? Mein Blick glitt von den Handschellen zu dem Dämon namens Crowley. Quit pro Quo... Er war meine einzige Chance um Antworten zu bekommen. Im Gegenzug schien es, als müsste ich ihm nur seine Beantworten. Quit pro Quo Clarice. Möge das Spiel beginnen...

Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt