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P.O.V. Ashley

Das tägliche Essen war meine einzige Möglichkeit, herauszufinden, wie lange ich nun hier schon gefangen war. Es müssten jetzt 2 oder 3 Tage sein. Vielleicht auch mehr, denn ich war eine Zeit lang auch bewusstlos gewesen. Der Engel namens Anael hatte sich seit meinem ersten wachen Tag nicht wieder bei mir bemerkbar gemacht. Ich war allein. Niemand redete mit mir und auch Crowley hatte sich nicht mehr blicken lassen. Was war nur so besonderes an mir? War es weil ein Engel in mir war? Hielt er mich deswegen gefangen? Wie sollte mich hier jemand finden? Niemand wusste, dass ich hier war. Und dank der Fesseln - wie Crowley gesagt hatte - würde auch Anael mir nicht helfen können um jemanden zu holen, der mich hier raus holte. Ich hatte vergebens nach etwas gesucht um diese Handschellen ab zu bekommen und vielleicht zu fliehen. Auch wenn ich nicht genau wusste wo dieses HIER überhaupt war. Doch man hatte gründlich dafür gesorgt, dass ich nicht ein Mal eine Stecknadel an meinem Körper mehr hatte - mit Ausnahme von meinen Klamotten hatte ich also keine Waffen oder Gegenstände, die ich nutzen könnte. Das Besteck das man mir gab war aus dünnem zerbrechlichem Plastik und würde sich garantiert nicht eignen um meine Fesseln zu öffnen oder mich gegen einen Dämon zu behaupten. Also musste ich diese Option auch wieder verwerfen. Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten und darauf zu hoffen, das sich irgendwann eine Gelegenheit oder eine Möglichkeit bot, von hier zu fliehen. Ich musste einfach daran glauben, dass diese Chance bestand. Ich lief - soweit es die Ketten zuliessen - herum. Das ständige Klirren war mein einziger Begleiter und der einzige Laut, den ich neben meinem Atem und meinem Herzschlag hörte. Langsam machte sich die Verzweiflung in mir breit. Was wenn niemand kam? Doch dann dachte ich an Andy und das er sich bestimmt schon längst auf die Suche nach mir gemacht hatte. Ich hatte mich nicht mehr bei ihm gemeldet und das würde ihn dazu veranlassen mich zu suchen. Doch wie sollte er mich hier finden, wenn ich nicht ein Mal selber wusste wo ich war? Es war zum Mäusemelken. Ich liess mich gegen die Wand fallen und verschränkte leicht die Arme. So langsam scheuerten diese verfluchten Dinger. Ich fasste mir automatisch an den Hals, wo ich normalerweise die Kette trug mit dem Ring... von Dean... Doch auch die hatten sie mir genommen. Ich hatte also nichts um mich abzulenken. Irgendwo öffnete sich eine Tür und ich zuckte zusammen. Da kam jemand. War es etwa schon Morgen? Hatte ich überhaupt geschlafen? Ich wusste es nicht mehr. Ein Mann in einem Anzug kam mit einem Tablett herein und stellte es ab. Dann ging er wieder. Er würdigte mich keines Blickes und er sprach auch nicht mit mir... "Hey!!" rief ich und ging soweit, wie die Ketten reichten: "Ich müsste mal für kleine Mädchen, Mister!" rief ich ihm hinterher. Okay, es stimmte nicht wirklich, aber vielleicht war das ja meine Chance um zu fliehen...?! Er drehte sich zu mir und ich sah in die schwarzen Augen. Ich sah ihn trotzig an: "Soll ich mir etwa in die Hose pissen?" fragte ich ihn und überlegte ob ich in all den Tagen, die ich nun schon hier war, schon ein Mal auf der Toilette gewesen war. Ich wusste es nicht. Taten sie etwa etwas in mein Essen hinein? Irgendwelche Drogen oder ein Halluzinogen? Er sah mich nur ausdruckslos an und ging wieder. Ich rief ihm hinterher. Haute ihm mein ganzes Schimpfwörter Rapportier an den Kopf, doch es nützte nichts. er kam nicht wieder und ich war wieder Allein. Der Duft des Essens stieg in meine Nase und mein Magen begann automatisch zu knurren. 'Verräter' dachte ich und ging zu dem Tablett. Es war also Mittagszeit. Seufzend setzte ich mich auf den Boden und begann zu Essen, auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder irgendwelche Sachen zu mir nahm, die mich wieder ausknockten. Ich konnte ja schlecht verhungern oder? Ich musste bei Kräften bleiben. Ich musste irgendwie überleben. Und ich musste fliehen. Egal wie...


P.O.V. Crowley

Ich sass gerade auf meinem Thron und grübelte, als einer meiner Diener kam und sich vor mir verbeugte: "Verzeiht Herrscher der Hölle, aber die junge Frau hat angedeutet si müsste sich erleichtern." sagte er und ich sah auf: "Interessant. Dieses gerissene Ding." sagte ich amüsiert und grinste: "Sie hat also vor zu flüchten. Nun, das werden wir natürlich nicht zulassen, oder?" sagte ich mehr zu mir selbst als zu dem Diener. "Nein Sir." sagte er und ich sah ihn an: "Mit Dir habe ich nicht geredet." schnauzte ich ihn an und er neigte schnell wieder seinen Kopf: "Verzeiht mir." murmelte er und ich machte eine wegwerfende Geste mit der Hand. Sofort ging er wieder und ich liess meinen Kopf gegen meine Hand senken. Nun Denn. Vielleicht sollte ich ihr doch einen Besuch abstatten. Das würde sicherlich witzig werden. Doch meine Wünsche waren Nebensache. Ich wurde andernorts gebraucht. Ich stand geschmeidig auf und verliess den Thronsaal. Als ich durch die Tür war kamen mir auch schon einige meiner Boten entgegen: "Sir, wir haben da vielleicht etwas..." begann der erste und hielt mir eine Pergamentrolle hin. Ich riss sie ihm aus den Fingern und rollte sie auf. Man möchte meinen im neuen Zeitalter hätte sich auch hier in der Hölle etwas geändert, aber ich mochte diese altmodischen Tändeleien. Ich überflog die Zeilen eilends und rollte es wieder zusammen: "Und ihr seid Euch auch absolut Sicher?" fragt ich und der Bote nickte, genauso wie die anderen nickten. Ich schlug sanft die Rolle in meine Handfläche und begann hin und her zu gehen. Es bot sich hier gerade eine Möglichkeit an und die musste ich ergreifen. Die Frau konnte warten. "Ihr könnt euch entfernen." sagte ich und wedelte mit der Rolle als wenn ich nach einer lästigen Fliege schlagen wollte. Die Boten rannten eilends davon. Ich ging noch einige Male auf und am und steckte dann die Rolle in meinen Anzug. Ich richtete mir meine Krawatte und zog meinen Anzug noch ein Mal glatt. dann machte ich mich auf den Weg. Oh, welch ein Genuss. Wie hiess es doch so schön? Wissen ist Macht. Und mir bot sich gerade die Chance, mein Wissen bezüglich meiner Gefangenen, zu erweitern und herauszufinden, was ich herausfinden wollte. Ich schnippte mit dem Finger und kurzerhand lief ich nicht mehr durch den Korridor in meinem Reich, sondern durch die Strassen einer Stadt. Es war ein sonniger Tag. Um mich herum wuselten die Homosapiens und eilten von einem Ort zum anderen wie fleissige Ameisen oder Bienen. Bei dem Gedanken an die fliegenden, gestreiften Viecher überkam mich eine Gänsehaut und ich schüttelte mich kurz. Ich hasste diese Tierchen. Aber nun Gut. Zu irgendetwas waren die ja auch gut. Ich rückte mir noch ein Mal die Krawatte zurecht und betrat ein Gebäude. Ja, hier war ich Richtig. Ich begab mich zum Empfang und lächelte der Dame zu, di dort sass. Gelangweilt sah sie von ihrem Bildschirm auf: "Kann ich etwas für sie tun?" fragte sie und ich lächelte: "Oh, das können Sie durchaus, meine Liebe." sagte ich ihr und lächelte immer noch. "Haben Sie einen Termin?"fragte sie und ich wedelte mit der Hand: "Selbstverständlich habe ich einen Termin." sagt ich und sie sah auf ihren Bildschirm: "Name?" fragte sie und ichfaltete meine Hände und legte sie auf den Tresen: "Crowley." eröffnete ich ihr und sie begann fleissig zu tippen. "Bitte begeben Sie sich ins 7. Stockwerk. Mr. Grand wird Sie empfangen." ich nickte ihr zu: "Herzlichen Dank auch." Ich begab mich zu den Fahrstühlen und wartete. Ich liess meinen Blick gleiten und verschränkte die Arme hinter den Rücken. Mit einem leisen Pling gingen die Fahrstuhltüren auf und ich machte einige Schritte vorwärts um in den Aufzug zu treten. Ich drehte mich ein Mal um die eigene Achse und sah zu, wie sich die Fahrstuhltüren schlossen. Der Fahrstuhl fuhr los und ich wippte auf meinen Füssen vor und zurück. Gleich würde ich meine Antworten erhalten. Ach, war das aufregend...


Call me a "Winchester Babe" [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt