Call me a "Winchester Babe" [Band 1]

57.

P.O.V. Crowley

Nach dem ich das Büro dieses schäbigen Verräters verlassen habe - mit dem Bild unter dem Arm versteht sich - grübel ich darüber nach, was er mir gesagt hat. Es ist schon seltsam, das sich die Engel oben im Himmel so sehr für eine Menschenfrau interessieren, dass sie alles daran setze einen ausgestossenen Engel wieder zum Leben zu erwecken. Nun, ich denke das macht die ganze Sache noch viel spannender als ich gedacht hätte. Ich hole mein Handy heraus um nachzufragen, wie es mit der Flucht von der lieben Miss Morgan bestellt ist. "Wie sieht es aus?" frage ich sofort und erwische am anderen Ende einen Idioten, der unfähig ist mir eine Vernünftige Antwort zu geben. Ich seufze und beende das Telefonat augenblicklich. Noch während ich die Strasse entlang gehe schnippe ich kurz mit den Fingern und bin wieder in meinem Reich. Es hat schon seine Vorteile der Boss von dem ganzen Laden hier zu sein. Ich verstaue das Bild und gehe sofort zum nächsten Wachposten um mir einen Überblick zu verschaffen. "Wo sind sie jetzt?" frage ich und hoffe, das ich nicht wieder an eine hole Nuss gelangt bin. "Sir, sie sind immer noch im inneren Ring. Sie haben keine Chance zu fliehen." sagt er mir und ich nicke zufrieden. Wenigstens bin ich nicht vollständig von Idioten umzingelt. Ein kleiner und schwacher Trost. "Wie Ratten in einem Labyrinth." murmel ich. "Sir?" fragt mich der Wachposten und ich grinse: "Mit der Ausnahme, das Ratten schlauer sind und schon den Ausgang gefunden hätten." ich drehe mich weg und lasse ihn stehen. Nun, so schnell wird mir also mein kleines Vögelchen nicht wegfliegen und ich kann mich in Ruhe wieder den Winchesters zuwenden. Lächelnd schnippe ich erneut mit den Fingern und befinde mich auf einem Gehweg, gegenüber von einem Motel. Ich blicke zu der grossen Tafel hoch, die im Dämmerlicht langsam flackernd an geht. Die Neonfarben bilden zwei Worte: Motel Limon. Meine Augenbrauen schiessen in die Höhe und ich schüttel seufzend den Kopf. Menschen. Alle miteinander sind sie nichts weiter als primitive weiterentwickelte Affen. Nicht alle von ihnen, muss ich zugeben, aber die Meisten von ihnen. Ich knöpfe mein Jackett zu und rücke meine Krawatte zurecht. The Show must go on. Ich setze ein Lächeln auf und gehe zum Motel rüber. Oh, das wird ein Spass werden. Und als wenn sie mich erwartet hätten, geht die Tür auf noch ehe ich klopfen kann: "Hallo Jungs." sage ich und lächel sie wohlgefällig an. "Crowley..." zischt Dean und zückt sofort seine Waffe. Ich belächele sein Schiesseisen und mit einem Finger lenke ich den Lauf in eine andere Richtung. Ich schnalze mit der Zunge: "Tz, tz, tz. Dean, Dean, Dean. Ich würde vorsichtiger mit deiner Waffe sein. Nicht das Du noch jemanden damit erschiesst." sage ich selbstgefällig und blicke in das Zimmer: "Ah, und da ist ja auch unser grosser Freund Big Foot." ich winke kurz und grinse noch breiter. "Was willst Du hier Crowley?" fragt mich Moose und ich rücke meine Krawatte zurecht und zupfe an den Ärmeln meines Jackett: "Ach ich war zufälligerweise in der Nähe und habe mitbekommen, das ihr ein Treffen wollt." sage ich so unbedeutend wie Möglich. Ich sehe wie Dean zu seinem Bruder blickt und kann mir das Schmunzeln auf meinen Lippen einfach nicht verkneifen. "Ich komme doch nicht ungelegen?" frage ich und sehe beide an. Dean's Kiefer zuckt kurz und auch Sam spannt sich an. Oh, wie sehr ich es geniesse im Vorteil zu sein, für dieses eine Mal zumindest. Nun werden die Beiden keine andere Wahl mehr haben... Dafür werde ich schon sorgen...

 

P.O.V. Dean

Dieser Mistkerl. Ich würde ihm am liebsten jetzt sofort mitten in seine dämliche Visage schiessen. Egal ob es etwas bewirken würde oder nicht. Crowley. Der Möchtegern Herrscher der Hölle. das ich nicht lache. Dennoch, wenn man bedenkt, dass er damals nur ein Kreuzungsdämon gewesen war... Er hat sich ziemlich weit hochgearbeitet. Das muss man ihm lassen, aber das war ja auch keine grosse Kunst, nachdem Lucifer wieder in seinem Käfig eingesperrt wurde. Gott, wie ich es hasse mich an diese Zeit zurück zu erinnern. Es war echt nicht leicht gewesen und so manches Mal wünschte ich mir Cas würde mir all diese Erinnerungen einfach löschen. Vor allem die, wo ich in der Hölle war... Aber genug davon. Ich kann das jetzt nicht gebrauchen. Ich muss mich jetzt ganz auf Crowley konzentrieren. Ich weiss, dass er seine dreckigen Finger im Spiel gehabt haben muss als Ash verschwand. Er war schliesslich der Letzte der sie gesehen hatte. Zumindest schien es so. Dennoch, mein Bauchgefühl sagte mir, dass er etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hatte. Sein schmieriges Lächeln trägt noch dazu bei, das mich mein Gefühl nicht trügt. "Oh, Dean, warum denn so Feindseelig?" fragt Crowley und wippt mit den Augenbrauen. Sein Lächeln wird zu einer hässlichen Fratze, die ich ihm am liebsten polieren möchte. Ich balle meine Hände zu Fäusten und spüre, wie meine kurzen Fingernägel sich in das weiche Fleisch der Handflächen Gräbt. 'Dieser Wichser.' denke ich und muss meinen Zorn runter schlucken. "Ich dachte, wir sind Freunde." sagt er spöttisch und erhebt seine Hände ergebend: "Nach allem was wir erlebt haben..." seufzend sieht er mich an: "Die ganzen Abenteuer, die wir gemeinsam erlebt haben, wie die Apokalypse. Oder wie wir Eve, die Mutter alles Bösen besiegt haben." wieder seufzt er und schüttelt den Kopf: "Unser gemeinsamer Freund Kevin, der Prophet... Ach das waren schon verrückte Zeiten... Ja, ja.." Er schwelgt in Erinnerungen und reisst alte Wunden auf. "Und diese netten Spielchen mit der Bluttransfusion von meinem guten Freund Moose hier..." lacht er auf und ich sehe kurz zu Sam. Er sieht nicht gerade Glücklich aus und vermutlich blicke ich genau so zornig drein wie er. "Ach, wir haben wirklich eine Menge durchgemacht... oder Jungs?" fragt Crowley und sieht uns beide an. "Was willst Du Crowley?" fragt Sam erneut und ich höre die Anspannung in seiner Stimme. Crowley tippt mit dem Zeigefinger gegen seinen Mundwinkel und blickt an die Decke: "Mhhh." macht er und sieht hin und her. Vermutlich schaut er nach, ob wir eine Teufelsfalle an die Decke gemalt haben. Er durchschaut unsere Tricks einfach immer wieder. Ich muss mich dazu zwingen nun nicht auf den Boden zu blicken. Bestimmt hat Tobias unter dem Teppich eine gezeichnet. Ich kam noch nicht dazu ihn zu fragen. "Was könnte ich wohl wollen?" sagte Crowley und sah uns dann an: "War es nicht eher umgekehrt?" fragt er und grinst schon wieder. Gott, wie gerne würde ich ihm das Messer jetzt in seinen fetten Körper rammen und zusehen wie ihm die Lichter aus gehen... "Ich glaube nämlich, das ihr eher etwas von mir wolltet." sagt der Dämon und ich kann nicht länger an mich halten: "Nun spuck es schon aus, Crowley. Hast Du etwas mit dem Verschwinden von Ashley zu tun? Ja oder Nein?" schnauze ich ihn an und er schüttelt den Kopf: Dean, Dean, Dean. Immer noch so ungeduldig wie eh und jeh. Ach, nun gut, dann will ich euch mal nicht all zu lange auf die Folter spannen." sagt er und fässt sich mit der Hand ins Jackett. Automatisch gehen wir alle 3 in Verteidigungsposition. "Jungs, Jungs. Sachte. Nur nichts überstürzen." sagt Crowley und zieht langsam etwas hervor. Er ballt seine Hand zu einer Faust und sieht mich schelmisch Grinsend an: "Ich glaube das gehört Dir..." sagt er und wirft mir etwas zu. Ich reagiere reflexartig und fange es gerade noch so auf. Als ich meine Hand öffne japse ich nach Luft. Es ist der Ring, den ich Ash gegeben habe... FUCK... Er hat sie... dieses miese Schwein...

Ehe ich mich noch weiter darüber aufregen kann und ihn fragen will wo Ash ist, blicke ich auf eine offen stehende Tür, in der niemand mehr steht. Er ist weg. Wir sind allesamt Idioten. Wir haben uns mal wieder von Crowley reinlegen lassen. Während wir alle unseren Blick auf das Objekt gerichtet hatten, das Crowley mir zugeworfen hatte, ist dieser Mistkerl verschwunden. Ich schliesse meine Augen und versuche langsam und regelmässig zu atmen. Das kann einfach nicht wahr sein. das ist echt ein schlechter Scherz. "Verflucht..." murmel ich und umfasse den Ring fester. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter, die leicht zudrückt. Ich drehe mich um und sehe in das Gesicht von sam, der mich wieder mit diesem Hundewelpenblick ansieht: "Wir werden sie finden und befreien, Dean." sagt er leise und nickt um seine Worte noch mal zu unterstreichen. Ich knirsche mit den Zähnen und mein Kiefer spannt sich an. Ich kann ihn einfach nur ungläubig anstarren. Tobias kommt in mein Sichtfeld und sieht uns fragend an: "Ihr kennt Ashley schon länger?" fragt er und blickt zwischen uns hin und her. Ich sehe Sam an und er dreht sich zu Tobias u. Seine Hand verlässt meine Schulter und ich habe das Gefühl in diesem Zimmer zu ersticken. Ich muss hier raus. Noch während ich mich richtung Tür aufmache, höre ich wie Sam zu Tobias sagt: "Das ist eine längere Geschichte..." ich verlasse das Zimmer und gehe schnellen Schrittes zu meiner schwarzen Schönheit. Mein Baby... Ich steige ein und fahre planlos ab. Ich weiss jetzt schon, dass ich in eine Bar fahren werde. Mein Freund Jack wird mir wieder helfen. Der gute alte Jack. Wir werden gemeinsam die Nacht miteinander verbringen und er wird all meine Gefühle auslöschen... jedenfalls bis zum nächsten Morgen...