Call me a "Winchester Babe" [Band 1]

55.

WRITER

Im Laufe des noch verbliebenen Tages, setzten sich die Winchesters und Tobias an die Arbeit. Sie gingen noch ein Mal alles durch. Dean organisierte nach einigen gemeinsam verbrachten Stunden, für seinen Bruder und sich ein Zimmer. Gegen Abend sassen die Brüder in ihrem eigenen Motelzimmer und schwiegen sich an. Sam wusste nicht was er sagen sollte, er konnte nicht ein Mal sagen ob er sauer war auf Dean. Einerseits konnte er ihn verstehen, andererseits fragte er sich, warum sein Bruder das getan hatte. Als Dean das ganze Schweigen auf den Zeiger ging, nahm er seine Jacke und verliess das Zimmer. Er suchte die nächste Bar auf und genehmigte sich ein paar Bier. Nachdenklich schaute er in sein Glas und knetete seine Hände. War es ein Fehler her zu fahren? Er wusste es nicht. Er wusste nur eines: Er musste Ash finden. Das war er ihr schuldig... irgendwie. Er hoffte und betete, dass sie noch am Leben war. Er könnte es nicht verkraften, wenn er sie erneut verlieren würde. Das durfte er nicht zulassen. Währenddessen sass sam auf dem Bett und ging noch ein Mal alles durch, was Tobias und die anderen zusammengetragen hatten. Er öffnete den Laptop und sah sich die Videoaufnahmen von dem Abend an, an dem Ashley verschwunden war. er fuhr sich über das Gesicht und liess das Video Bild für Bild laufen. Als er für einen Moment weg sah, um sich ein Schluck Wasser zu nehmen, hielt er inne. Da war doch eben etwas... Kurz bevor das Video endete... Oder war er einfach nur Müde? Er stellte das Glas weg und sah sich die Szene erneut an. Seine Augen wurden immer grösser, als er das Band erneut ansah. Da war en Schatten. Eindeutig. Er hielt das Video an und vergrösserte das Bild. Dann liess er es wieder laufen. Immer und immer wieder. Und tatsächlich. Da spiegelte sich etwas in einem Bilderrahmen an der Wand. Er vergrösserte die Stelle und liess einen Filter drüber laufen um das Bild schärfer zu bekommen. Als er das Video anhielt griff er zum Handy: "Dean?" fragte er, als sein Bruder nach einer gefühlten Ewigkeit endlich abnahm: "Komm sofort zurück. Das musst Du Dir ansehen." dann legte er auf und schnitt den Bereich aus. es gab keinerlei Zweifel. Die Spieglung im Glas war zwar nicht gerade hochauflösend geworden, aber er würde dieses Gesicht überall wieder erkennen. "Crowley..." murmelte er und speicherte den Ausschnitt ab. "Was hast Du nun schon wieder vor?" murmelte Sam und fuhr sich durch die Haare. Es dauerte unendlich lange, bis Dean wieder da war. Als sich die Tür öffnete stand Sam mit dem Laptop in den Händen auf: "Hier!" rief er aus und kam sofort Dean entgegen. "Schau Dir das an." forderte er seinen Bruder auf und drehte den Bildschirm so, das Dean sehen konnte was er gefunden hatte. Dean nahm Sam den Laptop ab und sah mit gerunzelter Stirn auf den Bildschirm. Sam verschränkte seine Arme und wartete. Dean sah sich das Bild an und sah dann zu Sam. Dann wiederholte er den Blick und reichte ihm dem Laptop zurück: "Was hat dieses Arschloch vor?" fragte Dean wütend und stapfte in das Zimmer hinein. Er zog die Tasche hervor und begann seine Waffen durchzuladen. Sam ging zum Tisch zurück und stellte den Laptop ab: "Ich habe keine Ahnung. Aber er ist der letzte, der Ash gesehen hat." sagte Sam und fuhr sich über den Mund. Die rauen stoppeln, die nun langsam wieder durch die Haut kamen, kratzten über seine Handinnenfläche. "Dann suchen wir uns mal jemanden, der uns unsere Fragen beantworten kann." sagte Dean und lud gerade seine Pistole durch. Sam nickte und öffnete den Stadtplan. Sie benötigten einen Abgeschiedenen Ort. "Was hast du vor? Einen Kreuzungsdämon rufen?" fragte Sam, während er so eine suchte. Dean hielt in seinem tun inne: "Nein." sagte er und Sam sah auf. Der Ton, den sein Bruder anschlug, liess nichts Gutes erahnen. "Wir werden uns direkt an diesen Mistkerl wenden." sagte Dean und verstaute seine Waffe in seinem Hosenbund. Sam hatte diese Antwort schon befürchtet. In Ruhe suchte er nach einem Ort an dem sie das Ritual durchführen konnten. Das würde eine lange Nacht werden...

 

P.O.V. Ashley

Ich war so unendlich froh Andy zu sehen. Im Stillen schicke ich ein Dankeschön an Anael und hoffte der Engel würde es erhalten. Seit dem ich von diesen Ketten mit den Runen befreit worden war, herrschte eine unangenehme Leere in mir. Vermutlich hatte sich Anael sofort aufgemacht, wer wusste das schon. Wenn sie es geschafft hatte sich die ganzen 2 Jahre unbemerkt in mir aufzuhalten, dann würde ich auch jetzt nicht spüren ob sie überhaupt anwesend war. Skeptisch sah ich zu dem Engel, der vor uns ging. Andy hatte mir erzählt wie ihm dieser Zerakiel geholfen hatte mich zu finden. Doch etwas war komisch an dem Engel. Ich weiss nicht wieso, aber ich fühlte mich in seiner Nähe nicht wohl. Vielleicht täuschte ich mich auch... Ich hatte jedenfalls keine andere Wahl als diesem Engel zu vertrauen. Andy schien ihm jedenfalls zu vertrauen und seinem Urteil vertraute ich blind. Dennoch... Das komische Bauchgefühl blieb. "Wir sollten zusehen, dass wir hier raus kommen." murmelte Andy und ich nickte zustimmend. Ich wollte hier so schnell wie möglich raus. Andy hatte mir eine Waffe in die Hand gedrückt und wir liefen nun schon seit gefühlten Stunden durch die Hölle. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich wirklich in der Hölle war. Das war alles so paradox. So Unreal. Die Schreie um uns herum riefen mir eine Gänsehaut über den Rücken. An jeder Ecke hatte ich das Gefühl, das gleich Crowley vor uns stehen würde, mit seinem schmierigen Grinsen und seinen treuen Dienern. Dann wäre alles vorbei gewesen und Andy würde auch in Gefangenschaft geraten. "Bist Du sicher, dass es hier lang geht?" hörte ich Andy den Engel fragen. Dieser nickte nur stumm und hielt einen Metalldolch in seiner Hand. Für mich sah es zumindest wie ein silberner Dolch aus, mit dem man eher Vampire oder Werwölfe töten könnte... Aber Dämonen? Nun, wer wusste schon was diese Engel für Waffen hatten. Vielleicht war es ja so etwas wie eine göttliche Waffe? Ich würde später darauf zurück kommen. Jetzt mussten wir es hier erst ein Mal raus schaffen, denn so langsam zerrten die Schreie und das Gestöhne, der gepeinigten und gefangenen Seelen hier unten, an meinen Nerven. Ich hatte nur noch den Wunsch hier endlich raus zu kommen. "Stopp!" zischte der Engel und hielt uns auf. Wir pressten uns an die Wand und ich umfasste die Pistole. Mein Herz schlug so laut, das ich befürchtete man könnte es hören. Schritte näherten sich. Ich schloss die Augen und versuchte ruhig und gleichmässig zu atmen, so wie es Andy mir beigebracht hatte. Die Schritte kamen immer näher. Ich traute mich die Augen wieder zu öffnen und sah zu Andy und dem Engel. Der Engel hatte sein Silberdolch fest in der Hand und war bereit diesen auch ein zu setzen. Andy hatte die Waffe an sich gepresst und ebenfalls seine Lippen aufeinander. Konzentriert sah er zu dem Engel. Ich war noch nie ein Mensch der grossartig gebetet hatte. Ich war weder religiös erzogen worden, noch hatte ich mit diesem ganzen Gott-Kram nie etwas am Hut gehabt. Spätestens seit meiner Wiederauferstehung, war ich mir nicht mehr ganz so sicher mit meiner Vermutung, dass es keinen Gott gab. Aber wenn es ihn gab... Warum liess er dann so viel Leid zu und all diese Monster??? Was war der Sinn davon? Nein. Ich konnte an einen Gott nicht glauben. Auch wenn ich hier gerade mit einem Engel in der Hölle stand und darauf wartete, was als nächstes passieren würde... wo war Gott, wenn man ihn brauchte, hä? Nein, für mich stand eindeutig fest, dass es keinen Gott geben konnte. So einfach war das. Die Schritte waren nun ganz nahe und ich spürte, wie die Waffe in meinen Händen warm und nass von meinem Schweiss wurde. Ich umfasste sie so hart, das meine Fingerknöchel weiss durch die Haut schienen und ich mir dabei beinahe einen Krampf geholt hätte. Ich schloss erneut meine Augen. In diesem Moment sah ich für einen kurzen Moment Dean.... Meine Kette... Mein Ring... Dieses Arschloch Crowley muss ihn haben... Dean... Mein letzter Gedanke würde also Dean sein... 'Wo auch immer Du bist.... Ich... Ich Liebe Dich...' dachte ich und öffnete die Augen. Wappnete mich für das was kommen würde...