~Kapitel 1~

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Alena
Wir saßen im Café und hatten uns jeweils eine heiße Schokolade bestellt. Jetzt erzählten wir uns gegenseitig ein bisschen mehr von uns. Sie war schon 20 aber das sah man ihr gar nicht so richtig an. "Dann bist du ja einige Stufen über mir", bemerkte ich und nippte an meiner heißen Schokolade. Sie nickte und sah mich dann ein wenig unsicher an. "Ich hoffe das macht dir nichts aus", murmelte sie. "Wenn du nicht mit jemanden wie mir befreundet sein willst, die so viel älter ist kann ich das voll und ganz verstehen." Einen Augenblick sah ich sie einfach nur an. Dann musste ich lachen. "Als wenn mir das was ausmacht wie alt du bist. Du bist echt nett und mit dir kann man glaube ich echt viel Spaß haben", sagte ich. Glücklich fingen ihre Augen an zu strahlen. Dann wurde ihr Blick wieder ernst. "Ich muss dir etwas sagen." Gespannt sah ich sie an und stellte meine heiße Schokolade auf dem Tisch ab. Was konnte denn so wichtig sein das sie auf einmal wieder so ernst wurde. Zögerlich sah sie mich an, dann atmete sie einmal tief durch und räusperte sich anschließend. "Ich bin die Cousine von Jungkook", sagte sie.

Mein Kinn klappte gefühlt einen Meter nach unten und ich sah sie geschockt an. "Was?!", sagte ich laut. Einige Besucher des Cafés sahen mich irritiert an. Schnell legte sie mir die Hand auf den Mund bevor ich mehr sagen konnte. "Pssst. Sag das bitte niemandem. Das wissen schon viel zu viele Menschen", sagte sie leise und trank einen Schluck von ihrem Getränk. Ich nickte stumm und sah sie einfach nur mit großen Augen an. Das erklärte auf jeden Fall wieso sie so locker mit ihm umgegangen war gestern. Als sie ihre Hand wieder von meinem Mund genommen hatte, entschuldigte ich mich kurz bei ihr das ich so laut gewesen war. Sie lächelte und sagte nur das es nicht schlimm war. Wir tranken in Ruhe unsere Getränke aus und machten uns dann auf den Weg in Richtung einer Einkaufsmeile. Da sie noch einkaufen musste, hatte sie gefragt ob ich vielleicht mitkommen will. Also warum sollte ich nicht mitgehen. Zuhause war eh niemand und das war wohl definitiv spannender als Hausaufgaben zu machen.

Dafür das sie gesagt hatte sie müsste nur ein 'wenig' einkaufen, kam es mir vor als würde sie Tonnen weise auf Vorrat einkaufen. Echt verwunderlich. Aber mich wunderte es nun auch wirklich nicht mehr warum sie gefragt hatte ob ich mitkommen will, immerhin hätte sie sonst alles allein tragen müssen. Als wir dann auf dem Weg zu ihrer Wohnung waren, bedankte sie sich gefühlt hundert mal bei mir für die Hilfe. "Kein Ding, Freunden helfe ich immer gerne", sagte ich abwinkend. Wir blieben vor einem großen Hochhaus stehen und sie schloss die Tür auf. "Die Wohnung liegt im 3. Stockwerk", erklärte sie mir. Einen Fahrstuhl gab es natürlich nicht. Völlig aus der Puste wegen all der Einkäufe kamen wir dort an. "Bitte erschreck dich nicht", sagte sie und schob die Haustür auf. Als wir die Wohnung betraten, stolperte ich fast über ein paar Schuhe. "Entschuldige die Unordnung", sagte sie nur und ging weiter vor. Neugierig folgte ich ihr. "Sophia bist du das?", fragte jemand und ich versteinerte augenblicklich. Das konnte doch nicht wahr sein. Aus einem Zimmer kam ein groß gewachsener Junge. Nicht irgendeiner, sondern Jin von BTS. "Ja ich bin das und ich habe Besuch mitgebracht", hörte ich sie rufen. "Kannst du bitte die Tür schließen." Er nickte nur und kam dann in meine Richtung.

"Komm ruhig rein, wir beißen nicht", sagte Jin ganz lässig und ich ging schnell an ihm vorbei und dann schnell zu Sophia die in die Küche gegangen war und angefangen hatte alles zu verstauen. "Du hast mir gar nicht erzählt das du bei den Jungs wohnst", sagte ich unsicher und etwas geschockt. Hätte ich das doch nur gewusst, dann hätte ich mir heute mehr Mühe beim fertig machen gegeben. "Oh ich dachte das wäre nicht so wichtig zu wissen", murmelte sie und nahm mir die Einkaufstüten ab. "Willst du zum Essen bleiben?", fragte sie dann und sah mich an. "Ähhhh", fing ich an und  dachte nach. Eigentlich war das doch die Gelegenheit Jungkook nochmal zu sehen. Aber dann dachte ich daran wie ich mich im Café verhalten hatte. "Ich glaub heute ist es schlecht. Meine Mutter wollte heute mit mir zusammen kochen", log ich. Sie sah mich ein wenig enttäuscht an, nickte dann aber. "Gut dann begleite ich dich noch eben bis nach hause. Ist ja doch schon ganz schön spät", sagte sie. Langsam bewegte ich meinen Kopf auf und ab. Wie dumm war ich eigentlich das ich dieses Angebot abgelehnt hatte. Aber gut jetzt noch die Meinung ändern wäre auch blöd gewesen.

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