~Kapitel 94~

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Sophia

Es dauerte eine Weile bis ich wieder richtig zu Bewusstsein kam. Um mich herum liefen eine Menge Feuerwehrleute. "Mensch Sophia, endlich", hörte ich Namjoon nur sagen und spürte dann seine kräftigen Arme um meinen Körper. "Was ist denn? Wo sind die Pferde? Geht es allen gut? Und habt ihr Alena und Seoyoung gefunden?", überhäufte ich ihn mit Fragen. "Es geht allen gut und Alena und Seoyoung haben wir auch gefunden. Die Pferde konnten schnell eingefangen werden." So schnell wie ich die Fragen gestellt hatte, hatte er sie mir auch beantwortet. Erleichtert atmete ich auf. "Ich hab mir schon Sorgen gemacht du warst eine halbe Stunde total weggetreten", sagte er dann noch, während ich meinen Kopf an ihn anlehnte. "Wenn du nur wüsstest wie froh ich bin das es euch anderen gut geht. Und den Pferden. Ich bin ja nicht so schlimm...", murmelte ich vor mich hin. "Sag sowas nicht! Du bist auch wichtig. Genauso wie wir anderen alle", sagte Namjoon scharf und sah mir in die Augen als ich den Kopf anhob.

Eine Zeit lang saßen wir noch da, dann konnten wir auch endlich wieder gehen. "Den Verband können sie zuhause einfach wechseln. Zum Glück ist es nichts schlimmeres", sagte der Sanitäter noch und wir bedankten uns, ehe wir zu Alena gingen. "Oh man als ich gesehen habe wie der Rauch in den Himmel aufgestiegen ist, sind Seoyoung und ich sofort zurück gelaufen", sagte sie und nahm mich in den Arm. "Wie konnte das überhaupt passieren? Die Leitungen sind doch noch alle total neu und auf Sicherheit wurde ja auch immer geachtet", bemerkte ich. Meine Mutter die nicht weit weg von uns gestanden hatte, sah mich schulterzuckend an. "Wir wissen es leider auch nicht. Aber der Feuerwehrhauptmann vermutet das es Brandstiftung war", erklärte sie deprimiert. Fassungslos starrte ich sie an. "Wie kann man nur so drauf sein und einen Stall anzünden in dem unschuldige Tiere stehen", sagte ich leise. "Das werden wir wohl nicht erfahren. Jeder hier hat ein Alibi", bemerkte Namjoon. "Nicht jeder", hörte man eine tiefere Stimme sagen. "Ihr Vater sagte aus, dass sie in der Halle waren. Wir haben das überprüft und alle Angaben scheinen zu stimmen. Auch das Alibi ihres Mannes stimmt über ein. Zu mal er niedergeschlagen wurde und keinerlei Anlässe hätte diesen Stall nieder zu brennen. Genauso wenig konnten Beweismittel bei ihm gefunden werden", sagte ein Mann. Scheinbar ein Komissar.

Beruhigt nickte ich und sah Namjoon erleichtert an. "Na ein Glück", murmelte ich. "Jedoch...", setzte der Mann an. Wir sagen ihn alle fragend an. "Sie haben kein Alibi das jemand bestätigen kann", sagte der Komissar und sah dabei zu Alena. Diese sah ihn mit großen Augen an. "Doch natürlich. Seoyoung und ich waren die meiste Zeit mit Miso unterwegs. Eigentlich die ganze Zeit", erklärte sie und klang dabei ziemlich sicher. "Miso?", hakte meine Mutter nach. "Na das Mädchen das sich um die kleine Rappstute Bella kümmert", erklärte Alena lächelnd. Meine Mutter schüttelte verständnislos den Kopf. "Das Mädchen das sich um Bella kümmert heißt Sora. Eine Miso kenne ich nicht", sagte sie. Mir dämmerte was das heißen würde. Alena wirkte sichtlich geschockt. "Ich schwöre auf mein Leben, da war dieses Mädchen. Miso hieß sie und sie ist 26 Jahre alt. Das habe ich mir doch nicht ausgedacht!", warf Alena dem Komissar an den Kopf. "Ich glaube nicht das das hilft", murmelte ich leise und besorgt. "Wir würden sie bitten mit zur Wache zu fahren. Wir möchten ihnen einfach ein paar Fragen stellen", sagte der Komissar. Widerwillig nickte Alena. "Nehmt ihr Seoyoung mit nach hause?", fragte sie. "Natürlich", antwortete ich und nahm ihr die Kleine ab. Diese sah nur  traurig ihre Mutter an. "Na kommt ich fahre euch nach hause. Das Auto könnt ihr wann anders immer noch abholen", sagte mein Vater. Gerade wollten wir schon gehen, da hielt ich an. "Papa komm mal eben her", bat ich ihn und flüsterte ihm dann etwas ins Ohr. Verwundert sah er mich an, nickte dann aber. "Klar können wir das machen."

Alena

Der Komissar begleitete mich zu einem Wagen in dem ein Polizist saß. "Setzen Sie sich bitte", sagte er nur. Stumm nickte ich und setzte mich auf die RÜckbank. Wäre ich bloß mit Seoyoung daheim geblieben, dachte ich und sah noch einmal zurück zu Sophia, Namjoon und meiner Tochter. Was würden die anderen denn jetzt denken? Würden sie mich für eine Brandstifertin, eine Verbrecherin halten? Traurig senkte ich den Blick. Es war mir aber auch komplett vergönnt glücklich zu sein. Der Wagen setzte sich in Bewegung und brachte mich zur nächstgelegenen Polizeiwache. Dort wartete bereits ein weiterer Polizist auf mich. Dieser begleitete mich zu einem Raum und bot mir erstmal einen Kaffee an. Ich willigte ein, wer weiß wann ich das nächste mal einen Kaffee bekommen könnte.

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