Paper Hearts

~Kapitel 44~

Alena
Den ganzen Unterricht über, konnte ich mich nicht ein bisschen konzentrieren. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Sophia und Namjoon. Wer weiß was los war. Wenn sie zu so einer Zeit angerufen hatten, ging es bestimmt nicht darum mal ein bisschen zu quatschen. Mein Lehrer stellte eine Frage, die ich nicht richtig verstand und trotzdem meldete ich mich. Einfach damit er sah, dass ich mich bemühte. Natürlich nahm er genau jetzt mich dran. Schnell sagte ich irgendwas, was natürlich komplett falsch war. Die ganze Klasse fing an zu lachen. Beschämt sah ich zu Boden und kritzelte in meinem Heft rum. Kaum läutete es zum Stundenende, packte ich meine Sachen zusammen und verließ schnell diesen Ort. Ich wollte einfach nicht mehr. Draußen auf dem Flur sah ich Jungkook und Daehyun. Aber beachtete keinen von ihnen und ging einfach weiter.

Draußen konnte ich kaum die Tränen zurück halten. Vielleicht war es das Beste, wenn ich einen Moment allein war und in Ruhe die beiden anrufen konnte. Im Park, suchte ich mir einen ruhigen Platz und setzte mich auf eine Bank. Es war eiskalt, aber das störte mich gerade nicht im Geringsten. Schnell tippte ich Sophias Nummer. Eine ganze Zeit lang tutete es vor sich hin und ich hatte schon Angst, dass wirklich etwas schlimmeres passiert war und sie nicht mehr ans Telefon gehen konnte. Dann endlich nahm sie ab. "Hallo? Alena?", fragte sie. "Oh mein Gott. Ich bin so froh das ich  dich erreiche", sagte ich. In meiner Stimme konnte man bestimmt die Erleichterung hören. "Was ist denn los?", fragte sie verwundert. "Ich- Ich war in der Schule und eigentlich war alles gut", fing ich an. Meine Stimme versagte fast. "Solange bis Jungkook mir erzählt habt, dass ihr angerufen habt. Und das obwohl es bei euch schon so spät gewesen ist. Er hat euch einfach weggedrückt", sagte ich. Noch immer war meine Stimme kurz vor dem Zusammebruch. Jedes einzelne Wort fiel mir schwer.

Ich hörte wie sie am anderen Ende der Leitung seufzte. "Du hast dir Sorgen gemacht oder?", fragte sie. "Ja...", antwortete ich und wischte mir eine einzelne Träne weg. "Es ist alles gut...", sagte sie. Obwohl sie es so klar sagte, wusste ich das sie log. "Ist es nicht. Das spüre ich. Was war  oder ist los?", fragte ich bestimmt. Meine Finger umklammerten das Handy immer fester. Keine Antwort kam. Dann hörte ich ein Schluchzen. "Sch alles ist gut Schatz, gib mir das Handy", hörte ich Namjoon sagen. Kurz raschelte es. Angespannt lauschte ich. Wagte nicht einmal zu atmen, so nervös war ich. "Hallo, Alena", sagte Namjoon dann. Im Hintergrund war noch immer Sophia zu hören, wie sie schluchzte. "Was war denn los?", fragte ich. Er seufzte. "Es fing gestern Abend ganz plötzlich an. Sie bekam schlimme Bauchkrämpfe und ihr Kreißlauf ist total in den Keller gegangen", fing er an. Man hörte wie seine Stimme brüchiger wurde. "Natürlich haben wir sofort einen Krankenwagen gerufen. Aber ich wollte Jungkook bescheid geben, immerhin ist er doch ihr Cousin. Und du solltest auch bescheid wissen, was los ist", erzählte er dann weiter. Ich schluckte einmal.

"Und dann was war los? Geht es ihr wieder besser?", fragte ich vorsichtig. Wieder eine kurze Pause. Aber dann sprach er weiter. "Ja ihr geht es wieder besser. Als wir im Krankenhaus waren, erklärte uns der Arzt dass sie zu viel Stress gehabt hätte. Dadurch-", sagte er dann. Augenblicklich verstummte er. Sophia fing bitterlich an zu weinen. "Ist doch alles gut Schatz. Wir passen einfach besser auf", sagte er dann zu Sophia und man hörte wie er sie küsste. Dann fragte er ob ich noch da war. "J-ja", antwortete ich mit zitternder Stimme. "Sie hätte fast unser Kind verloren. Zum Glück ist noch einmal alles gut gegangen", redete er dann weiter. Erleichtert atmete ich aus. Gott sei Dank, dachte ich und wischte mir wieder eine Träne weg. Langsam ließ ich das Handy nach unten sinken. Diese Nachricht erschütterte mich, obwohl ja noch alles gut gegangen war. Aber es machte mich eifnach so fertig. Wie konnte Jungkook nur seine Cousine wegdrücken? Was hatte er sich nur dabei gedacht? "Alles gut Alena?", hörte ich Namjoon fragen. Schnell nahm ich das Handy wieder hoch. "Ja alles bestens. Ich bin nur so erleichtert zu hören, dass es noch gut gegangen ist", erklärte ich schnell. Einen Moment lang telefonierten wir noch, dann legten wir auf.