~Kapitel 9~

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Jungkook
Ungefähr eine Stunde später kam Jin wieder. Er hatte uns eine große Tasche mit ein paar Sachen gepackt. "Damit ihr euch morgen früh wenigstens etwas frisch machen könnt", sagte er dazu und gab die Tasche Nam-Joon. Dieser bedankte sich eben für uns alle zusammen und stellte die Tasche dann in eine Ecke. Als Jin wieder weg war, kam Sophia zu mir. "Ich will mir eben einen Kaffee holen. Willst du auch etwas?", fragte sie. Als ich sie ansah, zog sich mein Herz mindestens genauso doll zusammen wie bei dem Gedanken das ich Alena verlieren könnte. Meine sonst so fröhliche Cousine, sah aus als wäre sie nur noch eine Leiche. "Ich möchte einen Tee, aber geht es dir wirklich gut genug das du-", fing ich an. Sie unterbrach mich indem sie mir die Hand auf den Mund presste. "Schon okay, mir geht es gut", sagte sie.

Ihr Blick sagte alles andere, aber ich wusste das sie es nur weiterhin abstreiten würde. Nam-Joon war auch gerade nicht in der Nähe, weil er auf Toilette gegangen war. Langsam nickte ich und sah sie entschuldigend an. Dann verließ sie das Zimmer. Ihr Gang war schwankend und unsicher. Ich machte mir jetzt auch noch Sorgen um sie. Ganz genau wusste ich, was sie jetzt wohl dachte. Wahrscheinlich gab sie sich die Schuld an dem ganzen. Immerhin sagte sie immer wieder wenn etwas schief ging, das es ihre Schuld war, weil sie Unglück brachte.

Traurig sah ich wieder zu Alena. "Du musst mir versprechen zu kämpfen, das du immer bei mir bleibst. Und das du für Sophia da sein kannst. Sie braucht dich mindestens genauso sehr wie ich", sagte ich leise. Es kam keine Antwort, aber ich erwartete auch keine. Ich hoffte einfach das sie unterbewusst aufnahm was ich ihr gesagt hatte. "Wo ist denn Sophia hin?", fragte ein verwunderter Nam-Joon als er zurück kam. Ich sah zu ihm. "Sie holt einen Kaffee", erklärte ich kurz. Er nickte und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Er beobachtete mich und sah dann zu Alena. "Sie wird es schaffen, ich spüre das", sagte er dann schließlich ehe er sich ein Buch aus der Tasche nahm. Jin wusste einfach das er gerne laß und ihn das etwas beruhigte.

So verging Minute um Minute. Solange bis ich immer müder wurde. Nam-Joon wirkte nervös, weil Sophia immer noch nicht zurück war. "Vielleicht sollte ich mal nach ihr sehen", sagte er und klappte das Buch zu. "Ja ist vielleicht eine gute Idee. Soll ich dich begleiten?", fragte ich und gähnte einmal. "Nein ruh du dich lieber ein wenig aus. Du bist ja total erschöpft. Versuch ein wenig zu schlafen. Wir kümmern uns um den Rest", sagte er noch ehe er sich auf die Suche nach meiner Cousine machte. Er hatte ja Recht. Mein Kopf sank auf meine Arme und langsam schlief ich ein. Das würde mir bestimmt auch gut tun.

Nam-Joon
Ich ging über die langen Flure des Krankenhauses und sah mich um. Irgendwo musste sie doch sein. Solange konnte es doch nicht dauern einen Kaffee zu holen. Es machte mich ja schon nervös. Und da so langsam auch die meisten Lichter erloschen waren, machte ich mir nur noch mehr Sorgen. Vielleicht hatte sie sich ja einfach nur verlaufen. Das Krankenhaus war ja nicht gerade klein und so aufgewühlt wie sie war, konnte ich mir gut vorstellen das sie da schnell den Überblick verlor.

Als ich sie nach einer Stunde suchen immer noch nicht gefunden hatte, auch  nicht bei der Cafeteria, ging ich zu der Verkäuferin. "Haben sie ein Mädchen gesehen? Sie wollte Kaffee und Tee holen, aber ist schon seit über 2 Stunden nicht zurück zu uns gekommen", erklärte ich die Situation. Kurz überlegte die Frau, dann nickte sie. "Das Mädchen habe ich vorhin gesehen, aber es war als wäre sie gar nicht richtig anwesend. Nachdem sie die Sachen gekauft hat ist sie in die Richtung da gelaufen", erzählte sie. Dabei deutete sie in Richtung Treppenhaus. Dankend verneigte ich mich und ging dann in die Richtung. Wo war sie nur abgeblieben? Ich machte mir mittlerweile richtig Sorgen um sie. Treppe für Treppe ging ich nach oben. Da ich das erste Stockwerk ja schon abgesucht hatte, ließ ich das erstmal aus.

Als ich aber auch im 2. und im 3. Stockwerk nichts von ihr fand, ging ich bis ganz nach oben. Dort gab es eine Tür zum Dach. Vorsichtig schob ich diese auf und eine kalte Brise bließ mir ins Gesicht. Ich fröstelte kurz und sah mich um. Da lag etwas auf dem Boden. Langsam ging ich darauf zu und merkte das es eine Kaffeetasse war. In lauter Scherben lag sie da. "Sophia?!", fragte ich nervös. Aber es kam keine Antwort. Was war nur mit ihr los, so kannte ich sie gar nicht. Langsam drehte ich mich um meine eigene Achse und sah dann etwas seitlich der Mauer von der Tür jemanden sitzen. Natürlich wusste ich sofort das sie das war.

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