~Kapitel 15~

11 2 0
                                        

Alena
"Alles gut Alena?", fragte mich jemand und ich sah etwas verwirrt hoch zu der Person. Es war Suga der wohl gerade auf dem Weg in die Küche war. "Ja, alles bestens. Ich habe nur nachgedacht", erklärte ich und fing an zu essen. Er nickte und ging weiter. So konnte es doch nicht weitergehen. Jedes mal wenn ich gerade etwas glücklich war, kamen diese Gedanken wieder. Irgendwas mussten wir tun, damit das schnell ein Ende nahm und wir alle wieder glücklich leben konnten. "Können wir morgen nochmal ins Krankenhaus?", fragte ich an Jungkook gewandt. Ein wenig verwundert sah er mich an, nickte aber. "Ich wollte sowieso noch einmal nach ihr sehen", erklärte er.

Gähnend streckte ich mich und nickte. "Gut dann hätten wir das ja schon mal geklärt", sagte ich noch und nahm dann unser Geschirr. Schnell brachte ich alles in die Küche und ging dann ins Bad um mich Bett fertig zu machen. Jungkook folgte mir und gab mir noch einen Kuss. "Bis morgen meine Hübsche und zerbrich dir nicht zu doll den Kopf. Eigentlich ist sie eine Kämpferin und ich bin mir zu 75 Prozent sicher das sie es schaffen wird", erklärte er. Obwohl das aufheiternd gemeint war, wollte ich nicht wissen was die letzten  25 Prozent dann waren. Ich legte  meine Arme um ihn und sagte kein Wort. Dieser 25 Prozent würden nie einsetzen, das hoffte ich zumindest. Sanft strich er mir über meine Haare. "Schlaf gut", murmelte er. Dann löste ich mich von ihm und ging ins Bett.

Lange dauerte es bis ich eingeschlafen war und das obwohl er wieder neben mir gelegen hatte. Obwohl ich mir keinen Wecker gestellt hatte, wachte ich trotzdem sehr früh auf. Jungkook lag noch immer neben mir und schlief, also schlich ich mich leise aus dem Zimmer und ging in Richtung Küche. Jin war bereits fleißig und bereitete das Frühstück vor. "Kann ich dir helfen?", fragte ich. Er drehte sich verwundert um, dann nickte er. Während wir jetzt also zusammen weiter machten, fragte er mich wieso ich denn schon so früh wach war. Kurz erklärte ich ihm das ich einfach nicht mehr schlafen konnte. Mit einem kurzen Nicken nahm er meine Antwort hin.

Nam-Joon
Die ersten  Sonnenstrahlen verbreiteten sich in der Stadt und ich wachte gähnend auf. "Guten Morgen", sagte ich leise. Auch wenn ich nicht mit einer Antwort rechnete, hoffte ich doch insgeheim das sie aufgewacht war. Aber keine Reaktion. "Guten Morgen", begrüßte mich jetzt jemand. Es war eine der Krankenschwestern. "Guten Morgen", antwortete ich und neigte mich kurz nach vorn. Bestimmt war sie hier um zu sehen wie es ihr so ging. Sie checkte kurz die Geräte, dann sah sie wieder mich an. "Noch immer keine Veränderungen, leider", erklärte sie. Dann verließ sie das Zimmer wieder. Seufzend betrachtete ich Sophia und stützte meinen Kopf auf meinem Arm ab. 

"Du musst schnell wieder aufwachen", sagte ich leise und gab ihr dann einen vorsichtigen  Kuss auf die Wange. "Ja das wäre wohl auch besser für sie", bemerkte jemand hinter mir. Mein Blut schien in meinen Adern zu gefrieren und ich drehte mich in Richtung Tür. Dort stand ein Mann zusammen mit einer Frau. Sofort sprang ich von meinem Stuhl auf und verneigte mich. "Guten Morgen", sagte ich und sah dann die beiden wieder an. Es waren ihre Eltern. "Wir wollten schon früher vorbeischauen, aber es ging leider nicht", erklärte ihr Vater mir und trat näher an mich heran. Seine Frau folgte ihm mit Tränen in den Augen. "Die Zeit war schrecklich als das passierte. So gerne hätte ich das verhindert, wenn es hätte sein müssen sogar mit meinem eigenen Leben", sagte ich.

Er nickte nur und atmete dann einmal geräuschvoll aus. Sein Blick wurde traurig als er auf seine Tochter sah. "Wir wissen das die Ärzte ihr bestes tun und ihr Zustand wenigstens soweit stabil ist, aber wir haben uns dazu entschlossen die Geräte abstellen zu lassen wenn sie bis Ende des Monats nicht wieder aufgewacht ist." Fassungslos sah ich ihn an. Das konnten sie doch nicht Ernst meinen! "Aber das sind doch nur noch zwei Wochen", bemerkte ich. "Ja. Aber lieber wir würden das so schnell hinter uns bringen, als das wir uns noch länger damit rum quälen und sie Monate lang so hier liegen sehen und sie dennoch nie wieder aufwacht." Seine Worte klangen so als würde es hier nicht um ihr Leben gehen, sondern um etwas völlig unwichtiges.

Paper HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt