~Kapitel 20~

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Alena
Nach dem nun unser Kopf rauchte, gingen wir ins Bad und machten uns Bett fertig. Immerhin war es schon sehr spät. Und müde war ich auch so wie noch nie zuvor. "Schlaf gut", sagte ich leise zu Jungkook. Er lächelte und gab mir einen Kuss. "Du auch mein Schatz", flüsterte er mir dann ins Ohr. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn an und schlief dann langsam ein. Am nächsten Morgen wachte ich dann erfrischt und gut gelaunt auf. Da Jungkook noch schlief, nutzte ich die Chance um duschen zu gehen. Auf dem Flur sah ich wie Namjoon gerade seine Eltern verabschiedete. "Ich hoffe ihr bekommt uns bald wieder besuchen", sagte er und umarmte seine Mutter. "Gerne mein Lieber. Und bei deinen Plänen wird das bestimmt schneller sein, als wir alle denken", sagte sie mit einem glücklichen Lächeln. Auch er wirkte richtig glücklich. Bevor sie durch die Tür gingen, verabschiedete ich mich auch noch schnell von ihnen. "Dir wünschen wir viel Glück mit Jungkook", sagten sie. Verlegen lächelte ich und neigte mich dankbar nach vorn. Dann verließen sie die Wohnung.

"Schon so früh wach", fragte Namjoon dann. Etwas irritiert sah ich ihn an. "So früh ist es doch gar nicht mehr oder?", sagte ich. Lachend hielt er mir das Handy vor die Nase. Es war gerade mal 4 Uhr am Morgen. "Oh", sagte ich nur. "Ja", antwortete er nur. "Na denn ich gehe trotzdem schon mal duschen. Ich kann sowieso nicht mehr schlafen", erklärte ich. Er nickte nur und ging dann in das Zimmer von Sophia. Da man hörte wie er einige Sachen einräumte, ging ich davon aus das er frische Sachen zu ihr bringen wollte. Nachdem ich mich noch einmal gestreckt hatte, ging ich dann wirklich mal ins Bad und duschte. Jetzt fühlte ich mich noch besser als ich es sowieso schon tat. Fertig mit Anziehen und schminken, ging ich dann wieder rüber und fing an Jin beim Frühstück zubereiten. Er freute sich riesig über meine Hilfe, meinte zwar das es nicht nötig sei aber ich ließ mich nicht davon abhalten.

Bis die anderen alle aufgestanden waren, hatten wir alles fertig. "Danke für die Hilfe Alena, auch wenn das wirklich nicht nötig gewesen wäre", sagte Jin. "Kein Ding. Ich helfe gerne. Außerdem muss ich mich ja auch irgendwie dafür revanchieren  das ihr uns so unterstützt", erklärte ich abwinkend. Er lächelte und setzte sich dann schon mal auf seinen Platz. Ich setzte mich wie immer neben Jungkook und dann fingen wir auch schon mit dem Frühstück an. Es war echt entspannt, jetzt wo Sophia endlich wieder aufgewacht war und alle von sich aus schon entspannter waren. Aber trotzdem war es bestimmt noch schlimm für sie, immer so alleine im Krankenhaus. Auch wenn Namjoon sie so oft wie es eben ging besuchte. Irgendwie tat sie mir ja doch ziemlich leid damit. "Kommst du Alena wir sollten glaube ich so langsam mal los", riss Jungkook mich aus meinen Gedanken. "Ist es schon so spät?", fragte ich verwundert. Wieder war es Namjoon der mir sein Handy hin hielt. "Oh Gott", sagte ich und sprang sofort auf.

Heute hatte ich es aber auch mit der Zeit. Erst war ich viel zu früh dran und dann zu spät. Seufzend zog ich mir meine Schuhe an und folgte dann Jungkook nach draußen. "Alles gut? Du wirkst so als würdest du über irgendwas nachdenken", fragte Jungkook nach. "Ja alles bestens. Habe nur darüber nachgedacht, dass Sophia sich bestimmt trotz Namjoons Besuchen einsam fühlt da im Krankenhaus", erklärte ich und nahm seine Hand. Er schien auch kurz zu überlegen und nickte dann. "Aber nach der Schule können wir sie ja auch noch einmal besuchen", schlug er vor. Das war eine schöne Idee und nickte als Zeichen das ich damit einverstanden war. Wir redeten nicht weiter darüber. In der Schule selber, trafen wir uns wie immer nur in den Pausen beim Pavillon. Als es dann zum Schulende läutete, machten wir uns zusammen auf den Weg. Einige der Mädchen folgten uns, offensichtlich da sie die ganze Zeit über uns redeten. Fast hätte ich mich schon umgedreht und denen mal gesagt, dass sie uns doch bitte einfach in Ruhe lassen könnten, da rief uns jemand zu sich. Verwundert sahen wir auf und sahen Jin auf einem Parkplatz stehen.

Erleichtert gingen wir zu ihm rüber. Noch immer folgten die Mädchen uns. Ohne ein Wort stiegen wir in den Wagen und Jin fuhr los. Beleidigt blieben die Mädchen stehen und sahen uns nach. "Du bist unsere Rettung mein Lieber", sagte Jungkook. "Immer wieder gerne. Ich wollte eigentlich nur ein bisschen einkaufen und dann hab ich euch gesehen. Da dachte ich mir dann kann ich euch auch mitnehmen", erklärte er uns. "Wir wollten eigentlich ins Krankenhaus. Aber ich denke wir können dir auch erst ein bisschen helfen. Immerhin hast ud uns ja auch gerade gerettet", sagte Jungkook. Sofort stimmte ich ihm zu. "Ach das müsst ihr nicht. Wirklich", winkte Jin ab. "Wir bestehen drauf", sagte ich schnell. Er gab sich geschlagen und fuhr zum nächsten größeren Supermarkt. Während Jungkook schon mal einen Einkaufswagen besorgte, warteten Jin und ich vor dem Eingang. Ein wenig aufgeregt war ich ja schon irgendwie. Immerhin war ich noch nie so mit den Jungs einkaufen gewesen. Also Shoppen ja, aber Lebensmittel und so nie. Das war doch noch ein wenig anders.

Einige Leute sahen mich jetzt schon ein wenig irritiert an, aber niemand sagte etwas. "So können los", sagte Jungkook dann und wir machten uns auf den Weg durch den Laden. Als ich sah was er für riesige Mengen in den Wagen legte war ich erst ziemlich erstaunt, aber dann fiel mir ja ein das er immerhin für insgesamt 8 Leute kochen musste. Da brauchte man natürlich auch ziemlich viele Sachen. Ungefähr eine Stunde liefen wir durch den ganzen Laden ehe wir alles zusammen hatten. Der Einkaufswagen war auch ziemlich voll. "Ich denke das wird etwas dauern an der Kasse", erklärte er. "Das ist doch nicht schlimm", antwortete ich. Jungkook lächelte mich an. "Sophia läuft uns bestimmt nicht weg", sagte er nur. Damit war ich mir auch sicher.

Solange wie wir gedacht hatten, dauerte es gar nicht an der Kasse. Jungkook und ich räumten alles wieder in den Einkaufswagen, schon mal verpackt in ein paar Tüten, während Jin bezahlte. Wir räumten alles in das Auto. Jungkook brachte den Einkaufswagen wieder weg und dann brachte Jin uns eben zum Krankenhaus. "Danke für eure Hilfe", sagte er. "Kein Ding. Dir danke fürs herbringen", antworteten wir im Chor. Lachend ließen wir die Wagentür ins Schloss fallen und gingen dann hoch in Sophias Zimmer. "Naaaaa", begrüßten wir sie und Namjoon, der wie immer an ihrem Bett saß. "Oh schön euch zu sehen", sagte sie erfreut. Mittlerweile sah sie schon etwas fitter und erholter aus. "Uns freut es auch dich zu sehen. Wie geht es dir?", antwortete ich. "Viel besser. Danke der Nachfrage. Wenn alles gut läuft darf ich in einer Woche schon wieder aus dem Krankenhau", sagte sie. "Und wie geht es euch?" Wir sahen uns an. "Uns ging es nie besser, da kannst du dir sicher sein", antwortete Jungkook mit einem breiten Grinsen.

Sie musste Lächeln. "Es freut mich wirklich euch auch nochmal zu sehen. Hier ist es wirklich immer so langweilig, wenn Namjoon gerade mal nicht da ist", sagte sie. Er sah sie mit einem Lächeln an. "Ich dachte schon dir wäre auch langweilig, wenn ich dabei bin", sagte er gespielt beleidigt. Liebevoll sah sie ihm in die Augen. "Mit dir ist mir nie langweilig. Wie kannst du nur sowas denken", erklärte sie. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, ehe er sich erhob. "Jetzt wo ihr da seid, gehe ich mir mal eben etwas zu trinken kaufen", erklärte er. "Okay bis gleich", sagte Jungkook. So blieben wir allein mit Sophia im Zimmer. "Sagt mal. Könnt ihr mir einen Gefallen tun? Oder besser gesagt du Alena", fing sie an. "Ja was denn für einen Gefallen?", fragte ich verwundert nach. Sie sah kurz zur Tür, wahrscheinlich um sicher zu gehen das Namjoon nicht mehr da war. Dann sah sie Jungkook an. "Könntest du auch eben raus gehen", bat sie ihn. Etwas entrüstet sah er sie an. "Biiiiitte", fügte sie noch hinzu. "Okay schon gut. Ich geh ja schon raus", gab er nach.

Schnellen Schrittes verließ er das Zimmer und schloss die Tür auch hinter sich. Sophia sah mich mit ihren grauen Augen an und ihr Blick wurde etwas ernster. "Ich habe etwas in meinem Nachttisch. Eine kleine Truhe. Könntest du mir die bitte herbringen?", fragte sie. Auch wenn ich nicht wusste was in dieser Truhe war. Geschweige denn wie sie genau aussah und alles, versprach ich ihr diese Truhe gleich morgen herzubringen. "Danke dir. Aber sag das niemandem von den anderen, ja?", sagte sie dann noch ernst. Ich nickte und schwor ihr niemandem etwas davon zu sagen. Dankend sah sie mich an. Dann kamen die anderen beiden auch schon zurück ins Zimmer. "Ich habe euch auch etwas zu trinken mitgebracht", erklärte Namjoon und stellte vor mir und Jungkook jeweils einen Tee ab. "Das ist nett", bedankte ich mich und nippte einmal an dem Tee. Er hatte genau die richtige Temperatur zum trinken. Eine ganze Weile unterhielten wir uns alle noch. Jungkook erklärte Sophia was so alles in der Schule los war und was sie im Unterricht gemacht hatten.

Dann wurde es schon langsam Abend. "Ich denke mal wir sollten nach hause. Immerhin müssen wir noch Hausaufgaben machen", sagten wir. "Alles gut. Schön das ihr da wart. Wir sehen uns bestimmt die nächsten Tage noch einmal", erklärte Sophia. Bei den letzten Worten sah sie mich noch einmal an. "Ja ganz bestimmt", antwortete ich deshalb. Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Heimweg. "Was war denn vorhin so wichtiges?", fragte Jungkook neugierig nach. "Würde es dir ja gerne sagen. Aber darf ich nicht", sagte ich entschuldigend. Er seufzte und nickte. "Okay. Na ja irgendwann wissen wir anderen das bestimmt auch", sagte er. Wer weiß das schon, dachte ich und lief stumm neben ihm her. Ich war verdammt müde und bei dem Gedanken das ich noch so viele Hausaufgaben machen musste, wurde das auch nicht gerade besser.

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