~Kapitel 55~

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Sophia
Etwas nervös ließ ich mein Handy hochfahren. Seid Monaten hatte ich es nicht angerührt, weil ich nicht noch mehr Schmerz verspüren wollte. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis es wieder ganz hochgefahren war. Gespannt entsperrte ich es. Kurze Zeit schien es sich aufgehangen zu haben. Katharina sah mich an und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht weil es solange gelegen hat. Und bestimmt hast du auch viele Nachrichten", schlug sie als Grund für das Aufhängen vor. Ich nickte kaum merklich und starrte auf das Display. Endlich tat sich wieder etwas. Immer mehr Nachrichten wurden angezeigt. Schluckend öffnete ich den Messenger. Es waren Nachrichten von meinen Eltern, von dem Café in dem ich eigentlich gearbeitet hatte, von Alena waren eine Menge Nachrichten, von den Jungs, von den Stallbesitzern. Und dann sehr weit unten auch eine von Namjoon. "Na los mach sie schon auf Sophia", forderte Katharina mich auf. Mit zitternden Händen, öffnete ich die Nachricht.

Wollte ich wirklich wissen was darin stand? Es war ein langer Text. Aufmerksam laß ich ihn mir durch. Er entschuldigte sich für alles und sagte das er mich noch immer so sehr liebte, wie am ersten Tag. Gerührt hielt ich mir eine Hand vor dem Mund damit ich nicht los weinte. "Papa", sagte Minho. "Was mach ich denn nur", murmelte ich und nahm ihn auf den Arm um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. "Wie wäre es damit, ihm erst einmal zu antworten und dann auch die anderen Nachrichten zu lesen und denen zu antworten?", schlug Katharina nun vor. Sie selber tippte kurz etwas in ihr Handy ein und lächelte mich danach aufmunternd an. "Ja aber was soll ich denn schreiben?", fragte ich ratlos und starrte auf das Display.

"Schreib ihm genau das, was du fühlst. Sage ihm das es dir gut geht, dass deine Amnesie nicht mehr existiert. All das. Erzähl ihm von Minho", sagte sie. Mit allem was sie sagte, hatte sie ja recht und trotzdem fiel es mir irgendwie schwer das zu schreiben. Immer wieder sah ich nachdenklich auf den Ring an meinem Finger. Nie hatte ich diesen abgenommen, immerhin liebte ich ihn ja immer noch. Nachdem ich endlich eine Nachricht verfasst und abgeschickt hatte, machte ich mich daran auch allen anderen zu antworten. Die einzigen die sofort antworteten, waren meine Chefin und Alena.

Alena
Fast wäre ich von der Couch gefallen. "Oh Gott Alena pass auf", sagte Jungkook geschockt und sprand aus der Choreographie zu mir. "Sie hat geschrieben!", rief ich erfreut. Verwirrt sah er mich an. "Wer?", fragte er. Ernst sah ich ihn an. "Sophia du Dummerchen. Über wen sonst würde ich mich so freuen!", sagte ich und musste lachen. "WIRKLICH?!", fragte er und setzte sich neben mir. "Jungkook wir sind mitten im Training", bemerkte Hoseok genervt und verschränkte die Arme. Jimin hatte die Musik ausgestellt. "Also ich glaube das Sophia sich endlich mal gemeldet hat, ist wichtiger als dieser Tanz gerade", erklärte er. Die anderen starrten uns an und liefen dann ebenfalls zur Couch. Sie sahen auf mein Display und lasen die Nachricht durch. "Omo... Minho kann schon sprechen. Er ist echt gut. Und ihre Amnesie ist weg!", sagte Yoongi erfreut. "Wie gerne würde ich das sehen", murmelte Namjoon und starrte in die Ferne.

Plötzlich sah er zu seiner Tasche. Dann lief er zu dieser und holte sein Handy heraus. Ganz blass wurde er. "S-sie hat auch mir geschrieben", sagte er und klang als würden jeden Moment seine Beine nachgeben. "Setz dich hin, bevor du die Nachricht liest. Einen Krankenwagen wollen wir nicht noch rufen müssen", bemerkte Jin streng. Sofort setzte sich Namjoon auf den Boden. Wir gingen zu ihm, wobei Jungkook auf mich besonders Acht gab. Still laß er sich die Nachricht durch und auch wenn wir versuchten einen Blick zu erhaschen, schafften wir es nicht. Dann atmete er geräuschvoll ein und schien förmlich zu explodieren. Aber nicht vor Wut oder Trauer, sondern vor Freude. "Sie liebt mich noch immer und sie vermisst mich und...", sagte er erleichtert und fing auf einmal an zu weinen. "Ich muss zu ihr!", sagte er und sprang auf. "Wie willst du das denn machen? Wir haben morgen ein Konzert hier, hast du das vergessen? Erst am Wochenende könntest du zu ihr", bemerkte Jin bevor er den Raum verlassen konnte. Sofort blieb er stehen und nickte.

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