~Kapitel 67~

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Sophia
Langsam laß er sich den Zettel durch und wir alle sahen ihn gespannt an. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es nichts gutes was dort auf dem Zettel stand. Dann warf er ihn auf den Boden und ballte seine Hände zu Fäusten. "Was für ein Schwein tut soetwas!?"; fragte er aufgebracht. Vorsichtig hob ich den Zettel auf und laß ihn mir ebenfalls durch. Ein eiskalter Schauer kroch mir den Rücken entlang und entsetzt hielt ich mir die Hand vor den Mund. "Oh nein...", sagte ich und sah Namjoon an. In seinen Augen lagen Trauer und Wut. "Was ist das für ein schrecklicher Mensch", murmelte ich. Die anderen sahen sich den Zettel ebenfalls an und dann beschlossen wir reinzugehen. Dort brachten wir erstmal die Kinder zu Bett und setzten uns dann alle zusammen in den Wohnbereich. "Dieser Mensch will 2 Millionen haben, ansonsten sehen wir Rap Mon nie wieder", sagte Namjoon betrübt.

"Wir haben das Geld definitiv, aber ich glaube kaum das er Rap Mon dann einfach so hier wieder absetzen wird", bemerkte Jin und nippte an seinem Kaffee. Namjoon sah betrübt zu Boden. "Aber was sollen wir denn sonst machen?", fragte er. Ich konnte ihn ja voll und ganz verstehen. Nachdenklich starrte ich in die Runde, solange bis sich mein Blick mit dem von Alena kreuzte. Auf einmal kam mir da eine Idee. Blitzschnell sprang ich auf. Alle starrten mich an und Alena sah so aus, als wollte sie auch jeden Moment aufspringen. "Alles gut?", fragte Namjoon und nahm meine Hand. "J-ja, aber mir ist ein wenig flau. Äh wollte eben zur Toilette. Alena kommst du mit? Also nur für Notfälle", sagte ich. Er starrte mich einen Moment lang an, dann ließ er mein Handgelenk los. Schnell verließ ich den Raum und zerrte Alena mit mir mit. "Sag bloß du hattest du selbe Idee wie ich", murmelte sie als wir im Bad angekommen waren.

"Wenn du mir jetzt auch noch sagst, was deine Idee wäre, dann kann ich dir das beantworten", sagte ich und setzte mich an die Heizung gelehnt auf den Boden. Nachdem auch sie sich gesetzt hatte, seufzte sie einmal und fing dann an von ihrer Idee zu erzählen. "Also habe ja nachgedacht und jetzt hat diese Person ja etwas von ihm genommen, was ihm sehr am Herzen liegt. Was ist, wenn wir ihm eine Chance bieten etwas noch wertvolleres mitzunehmen, so dass er mehr in der Hand hat. Also das wir quasi dich raus schicken, alleine so das er noch mehr Druckmittel hat. Natürlich werden wir dir eine gewisse Ausstattung verpassen und dann kannst du dir Rap Mon schnappen und fliehen und dann-", erzählte sie mir. Der Plan war ja gut und dennoch unterbrach ich sie und schüttelte unsicher den Kopf. "Was ist, wenn ich nicht fliehen kann? Oder wenn er mir irgendwas antut, wenn das nicht so klappt, wie er wollte. Ich will nicht mehr ins Krankenhaus oder so", erklärte ich. Sie nahm meine Hand und sah mich an. "Ich geb ja auch zu das das so ungefähr mein Plan war, aber es ist auch ziemlich riskant", sagte ich.

"Tue es für Namjoon, Rap Mon und Minho", versuchte sie mich umzustimmen. Widerwillig nickte ich und seufzte. Irgendwie hatte ich Angst davor diesen Plan auszuführen, aber wir sollten das versuchen. Bezahlen sollten wir nicht, denn dadurch würde es kein Ende geben. Gemeinsam verließen wir das Bad wieder und gesellten uns zu den anderen. "Alles gut?", fragte Namjoon jetzt nach und ich nickte. Auch wenn mir ziemlich mulmig war. "Wir haben eine Idee", erklärte Alena dann. Jeder sah auf sie und an Namjoons Reaktion konnte ich merken, dass ihm allein dieser Satz schon nicht gefiel. Nachdem Alena dann alles erklärt hatte, ließ er seine geballte Faust auf den Tisch knallen. "Ich kann doch nicht Sophias Leben riskieren!", sagte er wütend.

Vergeblich versuchte ich ihn zu beruhigen, aber das ging einfach nicht. "Dieser Plan ist viel zu gefährlich!" Die anderen saßen schluckend da, solange bis Jin das Wort ergriff. "Aber es ist der einzige Plan, der funktioniert ohne das wir Rap Mon unnötig in Gefahr bringen oder die Polizei einschalten. Ich habe noch ein altes Handy, das kann sie irgendwo verstecken, falls dieser jemand ihr das eigentliche Handy abnimmt", sagte er. Namjoon wirkte fassungslos. Da aber auch die anderen zustimmten, gab er schließlich nach. Trauer lag in seinen Augen. "Denk nur an Minho, er wird traurig sein wenn Rap Mon nicht zurück kommt", murmelte ich und drehte seinen Ehering immer wieder an seinem Finger. "Okay wir machen das so, aber wehe dir oder Rap Mon wird auch nur ein Haar gekrümmt, dann kann sich dieser jemand aber auf etwas gefasst machen", erklärte er entschlossen. Wir beratschlagten noch eine Weile und beschlossen dann, dass ich spät am Abend mich zum Schein heimlich rausschlich um nochmal nach Rap Mon zu suchen sozusagen. Wenn der Typ uns beobachtete, und davon gingen wir aus, dann würde er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

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