~Kapitel 54~

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Sophia
Nervös verließ ich mit Minho auf dem Arm das Flugzeug. Hoffentlich hatte ich nichts vergessen. Als ich mein Gepäck abgeholt und meine Papiere kontrollieren lassen hatte, verließ ich den Sicherheitsbereich. Da es mitten in der Nacht war,  waren nur noch wenige Leute hier. "Huhu Sophia! Hier drüben!", rief eine freundliche Stimme. "Mama", sagte ich erleichtert. Sie nahm mich und Minho in den Arm. Traurig sah ich sie an. "Jin hat uns alles erzählt. Alle machen sich große Sorgen um dich. Abe rjetzt kommt erstmal mit", sagte sie liebevoll und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Langsam nickte ich. Um mir zu helfen, nahm sie mir den großen Koffer ab. "Achja Ace steht auch schon zuhause, in seiner alten Box. Er vermisst dich bestimmt", sagte sie noch mit einem Lächeln. Meine Hand legte sich fester um den Griff der kleinen Tasche die ich noch trug. "Freut mich zu hören", sagte ich.

Draußen im Auto wartete bereits mein Vater. "Der Kleine ist ja niedlich", sagte er entzückt und wollte ihn auch einmal auf dem Arm halten. "Wir sind Großeltern mein Lieber", sagte meine Mutter glücklich und streichelte dem Kleinen über die Wange. Ich war froh darüber, dass mal einen einzigen Moment nicht auf mich geachtet wurde. Denn so hatte ich das Gefühl das ich wenigstens durchatmen konnte. "Steig ein mein Liebes. Der Flug war sicherlich anstrengend, genauso wie alles andere", sagte meine Mutter. Jetzt wo sie es sagte, musste ich Gähnen und nickte leicht. "Gute Idee", murmelte ich noch und setzte mich dann auf die Rückbank. Als mein Vater losgefahren war, zogen alle die Geschäfte und Häuser nur an mir vorbei mit ihrem Lichtern. Wie ein Bahn ins Ungewisse, verziert mit unzähligen Lichtern die einem den Weg erhellen sollten. Aber ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Ich war hier. Ich erkannte meine Eltern. Doch war der Stress wirklich in Seoul zurück geblieben? Was würde nur aus meinen Freunden werden?

Zuhause angekommen, halfen meine Eltern mir mich eben in dem Zimmer einzurichten. "Gute Nacht und ruh dich schön aus", sagten sie noch. Bevor sie gehen konnten, nahm ich sie einmal in den Arm. "Danke das ihr mich aufgenommen habt und euch erstmal um mich kümmert", sagte ich den Tränen nahe. Sie erwiderten die Umarmung und meine Mutter gab mir einen Kuss auf die Wange. "Wir würden alles für unsere Tochter tun", sagten sie noch. Mit einem zaghaften Lächeln verabschiedete ich mich von ihnen. Schnell zog ich mich um und ging drüben im Bad die Zähne putzen. Ungewohnt, so ganz allein. Dann aber auch irgendwie doch nicht. Immerhin war es die letzten Tage auch immer so gewesen. Ich ließ mich kraftlos auf mein Bett fallen. Mein Blick wanderte zu Minho der ruhig in dem kleinen Bettchen schlief, das meine Eltern für ihn aufgebaut hatten. Er wirkte so friedlich. Nur ungern sah ich noch einmal auf mein Handy. Alena hatte mir ein Bild geschickt. Schnell öffnete ich das Bild und sah nach was es für ein Bild war. Sie zusammen mit Jungkook wie sie sich küssten, die anderen um sie herum. So glücklich und fröhlich wirkte das alles. Mir stockte der Atem. Hass kochte in mir hoch. Warum war ich denn so anders? Brauchen taten sie mich auch nicht, ohne mich hatten sie so viel mehr Spaß. Ohne eine Antwort, legte ich das Handy beiseite und legte mich schlafen.

Am nächsten Morgen sah ich noch einmal auf mein Handy. 20% Akku hatte ich noch, aber da ich es fast für besser empfand wenn ich nicht immer sehen konnte ob sie mir schrieben, wollte ich das ausschalten. Danach stand ich auf und streckte mich ausgiebig. Minho war auch gerade wach geworden und fing an leise Geräusche von sich zu geben. "Ist ja schon gut mein Kleiner", flüsterte ich und nahm ihn hoch. Bevor ich irgendwas anderes machte, wusch und wickelte ich ihn. Schon gleich wurde er noch ruhiger und ich konnte mich ebenfalls in Ruhe fertig machen. Zusammen mit ihm ging ich dann nach unten zum Frühstück. "Guten Morgen ihr zwei", begrüßte mich meine Mutter. "Guten Morgen", antwortete ich und beugte mich leicht nach vorn, ehe ich mich an den Tisch setzte. "Wo ist Papa?", fragte ich dann. "Der ist schon draußen bei den Pferden. Aber iss erstmal etwas, ich habe dir ein paar Pfannkuchen zubereitet", sagte meine Mutter. Dankbar lächelte ich sie an. Minho setzte ich in den Hochstuhl der neben meinem Stuhl stand und fütterte ihn nebenbei. Die Pfannkuchen schmeckten vorzüglich.

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