~Kapitel 26~

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Sophia
Namjoon und ich saßen draußen auf einer der Bänke. Die Abendluft war angenehm und erfrischend. "Und du hast also herausgefunden das die beiden Schwestern sind?", fragte ich ungläubig. Deprimiert nickte er. "Ich wünschte das wäre anders. Es ist schon eine ziemlich krasse Geschichte", erklärte er mir. Bedauernd sah ich nach vorn und dachte an Alena. Sie wusste es noch nicht einmal, das ihre eigene Schwester sie versucht hatte umzubringen. "Und was machen wir jetzt?", fragte ich besorgt und stand auf. Er musterte mich und schüttelte den Kopf. "Du meine Liebe wirst gar nichts unternehmen. Ich kümmere mich da schon drum und werde alles wichtige in Erfahrung bringen. Mino hilft mir ja schon", sagte er streng und nahm meine Hand. "Ich kann doch nicht einfach in diesem Zimmer da oben hocken und nichts tun", protestierte ich. "Sie ist für mich wie eine Schwester und sie ist die Freundin von meinem Cousin. Niemals werde ich dabei zu sehen wie eine Person das alles zerstören will, die dazu noch ihre Verwandte ist."

Er hatte noch immer diesen strengen Blick im Gesicht, nur das dieser sich jetzt mit einem Anflug von Besorgnis mischte. "Egal was das alles für eine Rolle spielt, ich will nicht das du dich da einmischt und deine Gesundheit aufs Spiel setzt", erklärte er mir und stand ebenfalls auf. Jetzt stand er direkt vor mir. Mit all dem Schmerz in seinem Blick, bei der Erinnerung an die letzte Zeit. Und trotzdem, ich konnte ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Ich musste einfach helfen. Hier ging es immerhin um meine Schwester, auch wenn sie es nicht wirklich war. "Tut mir leid Namjoon, aber ich werde helfen das alles aufzuklären", sagte ich. Er ließ meine Hand los. Es sah so  aus als wollte er etwas sagen, aber kein Wort kam über seine Lippen. Traurig drehte ich mich weg. "Vielleicht ist es besser wenn ich mich noch ein wenig hinlege. Du wirst schon sehen, ich schaff das. Ich bin stark und klug", sagte ich noch ehe ich langsamen Schrittes in Richtung Krankenhaus zurück lief. Langsam fing es wieder an zu regnen. Gar nicht so schlecht wenn ich so darüber nach dachte, wenigstens sah so niemand die Tränen die jetzt über meine Wangen flossen.

Wahrscheinlich war dies einer der Momente an denen eine Beziehung auf die Probe gestellt wurde. Umso schmerzhafter war es als ich daran dachte wie sehr ich ihm jetzt Sorgen bereitete. Aber er musste mich doch auch verstehen. Zudem wusste er doch genau das ich einer dieser  Menschen war die nicht anders konnten, als zu helfen. Seufzend suchte ich mir ein paar frische Klamotten raus und ging damit ins Bad. Schnell duschte ich noch und zog mich dann wieder an. Als ich aus dem Bad trat, legte jemand seine Arme um mich. "Okay. Ich weiß das du fühlst und ich weiß auch wie viel dir das alles bedeutet. Das Jungkook dir als dein Cousin am Herzen liegt und Alena dir als deine Schwester. Deswegen werde ich dir immer zur Seite stehen und zusammen werden wir das alles aufklären und durchstehen. Aber bitte versprich mir, das du niemals Alleingänge machst. Bitte", sagte Namjoon ruhig und ich spürte wie ein paar Tränen auf meinen Nacken tropften. "Ach Namjoon ich liebe dich", sagte ich und musste wieder anfangen zu weinen. "Und ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt", antwortete er und küsste mich.

Alena
Ich hatte mich gerade Bett fertig gemacht und wollte zurück zu Jungkook, da hielt mein Vater mich auf. "Können wir einmal reden Alena?", fragte er vorsichtig. Voller Hass sah ich ihn an. "Wenn du mir jetzt sagen willst das Jungkook nicht der Richtige für mich ist, kannst du es auch gleich sein lassen. Denn egal was du sagst, er ist der Richtige für mich und niemand würde ihn je ersetzen können", sagte ich entschlossen und verschränkte die Arme. Er kratzte sich am Hals und sah mich entschuldigend an. "Eigentlich wollte ich mich nur bei dir entschuldigen für alles was ich getan habe. Ich sehe jetzt ein das er der Richtige für dich ist", sagte er. Diese Aussage verwirrte mich jetzt komplett. Heute Morgen hatte er doch noch versucht uns auseinander zu bringen und jetzt kam er so an. Irgendwas stimmte da doch nicht. Trotzdem wollte ich mir das nicht anmerken lassen. "Das überrascht mich. Aber es freut mich das du das jetzt auch so siehst", sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln. Ich konnte ihm einfach nicht abkaufen das er das ernst gemeint hatte.

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