Paper Hearts

~Kapitel 85~

Namjoon

Endlich ar es geschafft und unser drittes Kind war nun auf der Welt. "Haben sie schon einen Namen?", fragte die Hebamme die dabei gewesen war. "Ja haben wir", murmelte Sophia erschöpft. Ich nahm ihre Hand und lächelte. "Kitae", sagte ich dann. Sie lächelte aber ich sah ihr an, dass sie einfach nur noch schlafen wollte. Kurz wurden noch die ersten Daten ausgefüllt, dann wurde Sophia soweit vorbereitet und in einen Rollstuhl gesetzt. Unseren Sohn nahm sie dabei in den Arm. Eine Schwester wollte uns zu unserem Zimmer begleiten, denn sie sollte wenigstens eine Nacht hier zur Beobachtung bleiben. Nach dem letzten Krankenhaus Besuch von ihr, wollte ich sie auf keinen Fall allein lassen. Als wir durch die Tür kamen, sahen uns die anderen begeistert an. Sie hatten alle einen Kaffee in der Hand. "Oh Gott ist der süß", sagte Taehyung und sah sich Kitae von nahem an. Auch die anderen traten näher, vor allem Jimin. Kurz sah er zu mir und ich lächelte einfach nur. Ihm bedeutete das alles bestimmt so viel wie mir, da wollte ich ihn nicht total verunsichern. Nachdem jetzt der erste Ansturm vorüber war, konnten wir dann auch weiter zum Zimmer. Dort saßen wir alle noch einen kleinen Moment zusammen, ehe die anderen nach hause wollten. Jungkook machte sich auch Sorgen um Alena, immerhin würde es bei ihr auch nicht mehr lange dauern und deswegen wollte er sie nicht zu lange aus den Augen lassen.

"Wir sehen uns dann morgen, wenn ihr drei nach hause kommt", verabschiedete sich Jin als letzter von ihn allen. "Ja", antwortete ich und sah ihnen nach, wie sie das Zimmer verließen. Als ich zu Sophia sah, wirkte sie noch erschöpfter als vorher. "Na komm gib mir unseren Kleinen mal, dann kannst du ein bisschen schlafen", sagte ich liebevoll und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Dankbar sah sie mich an und reichte mir vorsichtig Kitae. Natürlich fing er sofort an zu schreien. "Okay ich glaube er will doch bei dir bleiben", erklärte ich entschuldigend, als er nicht aufhörte. Belustigt schmunzelte sie. "Ist ja auch nicht so schlimm, zuhause kann ich mich spätestens ausruhen", antwortete sie und nahm ihn wieder. Dann sah sie mich an. "Ich finde ja das er dein Nase hat", bemerkte sie dann. "Findest du?", hakte ich nach. Sie nickte eifrig. "Na wenn du das sagst, wird es wohl wahr sein", lachte ich und setzte mich auf die Bettkante. Eine Weile unterhielten wir uns noch, dann schlief sie ruhig ein. Wachsam setzte ich mich neben sie auf einen Stuhl und behielt wirklich alles im Auge. Jedes noch so merkwürdige Geräusch vom Flur aus, kontrollierte ich. Aber soweit blieb alles ruhig.

Dann am Morgen war es endlich soweit. Die Ärztin kam noch einmal und kontrollierte bei Kitae und Sophia die Vitalwerte. "Alles gut bei den beiden, sie können beruhigt nach hause fahren", erklärte sie lächelnd. "Danke schön", sagte ich und verneigte mich leicht. Sie verließ das Zimmer wieder und ich räumte alle unsere Sachen zusammen. Ehe wir uns auf den Weg machten, informierte ich Jin und er wollte uns dann abholen. Sophia stillte in der Zeit eben noch und dann warteten wir unten in der Empfangshalle auf Jin. Als er uns sah, hielt er eine Jacke hoch. "Hier für dich Sophia, du hattest ja gar keine Winterjacke und so mit als du hergebracht wurdest. Für den Kleinen habe ich auch dickere Sachen mitgebracht", erklärte er. Dankend sah ich ihn an. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Irgendwie löste das in mir ein merkwürdiges Gefühl aus, das wollte ich mir aber nicht anmerken lassen. "Danke schön Jin", hörte ich Sophia noch sagen und sie lehnte sich lächelnd an mich. Gemeinsam gingen wir zum Auto, wo auch schon Jimin auf uns wartete. "Ich wollte auch wissen wie es euch so geht", erklärte er. "Ja ich konnte ihn absolut nicht davon abhalten mitzukommen", bemerkte Jin lachend und setzte sich auf den Fahrersitz. Sophia und ich sahen beide Jimin an, der verlegen zu Boden sah. "Ist doch alles gut", bemerkte ich und lächelte. Dann hielt ich Sophia eben die Tür auf, dass sie einsteigen konnte.

Alena

Jungkook und ich saßen zusammen mit allen anderen schon am Frühstückstisch und warteten nur noch auf die Rückkehr von Jin, Jimin, Sophia und Namjoon. Natürlich mit dem kleinen Kitae. Ich freute mich schon richtig darauf den Kleinen kennen zu lernen. Schon waren Geräusche an der Tür zu hören. Freudig sprang ich auf, wobei Jungkook panisch die Luft einsog. "Mensch Alena pass doch auf", sagte er geschockt. "Alles gut. Nichts passiert", sagte ich lächelnd. "Stell dir mal vor durch diese ruckartigen Bewegungen, wäre bei dir die Geburt los gegangen", bemerkte er mahnend und ich sah betroffen zu Boden. "Entschuldigung", sagte ich. Er seufzte und sagte das ich ruhig weitergehen konnte jetzt. Sofort lief ich zur Tür. Ich hörte ihn noch einmal entrüstet ausatmen. "Lass sie, sie freut sich doch so", hörte ich Yoongi dann auch noch sagen, ehe ich bei der Tür stand und sie öffnete. "Willkommen zuhause", sagte ich und umarmte meine beste Freundin. Glücklich sah sie mich an. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass Namjoon den Kleinen auf dem Arm hatte.

"Gott der ist ja unglaublich süß!", rief ich erfreut aus. "Ja. Genauso süß wie Minho und Jihye als sie so klein waren", bemerkte Sophia. Ihr Blick war total warm und lag auf dem Kleinen. "Können wir dann mal rein, vor der Tür ist es doch ein ganz bisschen kalt", sagte Namjoon. "Äh ja natürlich",  sagte ich und sah die Gruppe entschuldigend an. Alle nacheinander betraten das gemtülich eingerichtete Haus was wir den restlichen Abend schon dekoriert hatten für Weihnachten. "Fahren wir über Weihnachten eigentlich wieder auf den Hof zu deinen Eltern?", fragte ich Sophia nach dem Essen. Alle verstummten. "Eigentlich...", fing sie an und sah mich entschuldigend an. "Wollten wir dieses Jahr alle mal zu unseren Familien gehen. Also Jungkook wollte mit dir zu seinen Eltern. Daehyun wird auch mit euch fahren. Namjoon und ich fahren zu meinen Eltern und seine werden auch dort hinkommen. Die anderen fahren halt auch jeder zu seiner eigenen Familie", erklärte sie ruhig. Mir klappte die Kinnlade runter. "Was?!", fragte ich dann etwas sauer. "Wieso?!"

"Alles gut Schatz. Wir dachten das wäre auch mal eine schöne Idee. Und mit vier Kindern, uns sieben Jungs und euch beiden", fing Jungkook an. "Nicht zu vergessen die beiden Hunde", warf Yoongi schnell dawischen. "Genau und die beiden noch. Wäre das einfach zu viel, wenn dann auch noch all unsere Eltern auf den Hof kommen. Letztes Jahr war es schon sehr  viel, aber dieses Jahr würde ja noch viel mehr los sein", erklärte Jungkook dann weiter. Ich stand auf und sah wütend in die Runde. "Ich dachte wir feiern wieder zusammen, so wie eine Familie und dann kommt sowas. Na danke auch", sagte ich sauer und verließ den Raum. Das konnte doch einfach nicht deren Ernst sein. Dann feierte ich halt mit Jungkook, Milly, seinen Eltern und Seoyoung allein. Traurig schloss ich mich im Bad ein um erstmal ein Bad zu nehmen. Vielleicht brachte mich das wenigstens wieder ein bisschen runter. Ich genoss die Ruhe, schaltete ein bisschen Musik ein und entspannte mich einfach erstmal soweit es ging.

Sophia

"Was machen wir denn jetzt?", fragte ich besorgt. "Ich glaube da können wir nicht wirklich viel machen, immerhin ist es ja wirklich schade das wir nicht alle wieder zusammen feiern. Aber es würde echt zu voll werden über all die Tage", bemerkte Namjoon und legte mir tröstend die Hand auf die Schulter. Ich sah runter zu Kitae der in meinen Armen lag und seufzte. Wahrscheinlich hatte er Recht. "Sagt mal kann ich einmal mit euch beiden reden?", fragte Jimin. "Klar. Kannst du immer", antwortete ich. Er nickte dankend und wir setzten uns in eine ruhige Ecke auf Sitzsäcke. "Also wegen Weihnachten. Meine Eltern sind momentan im Urlaub und verreist. Ich wollte fragen, ob ich-", fing er an. "Natürlich darfst du mit zu uns. Das wäre ja auch blöd, wenn du allein feiern müsstest", sagte Namjoon sofort. Er sah uns so dankbar an, wie noch nie zuvor. Mich freute es irgendwie, dass er uns gefragt hatte. Immerhin war er sonst immer eher zu Jungkook oder Taehyung gegangen. Die waren ja auch eher sein Alter. Aber für mich war er mehr als nur ein einfacher Freund und für Namjoon mittlerweile wohl auch. "Ich denke mal, dass sollten wir Alena nicht unbedingt erzählen", sagte er. "Da magst du Recht haben. Wir werden am 23. einfach als letztes wegfahren, dann fällt das nicht so auf", schlug Namjoon vor. "Ja das klingt doch nach einem guten Plan", bemerkte ich und lächelte Jimin an. "Danke schön ihr beiden", sagte Jimin noch, ehe er sich wieder erhob und zu den anderen ging.

Den Rest des Tages vebrachte ich selber erstmal damit mich ordentlich zu erholen. Namjoon passte in der Zeit auf die Kinder auf. Da Alena noch immer im Bad war, ging ich in das Obere. So viele Erinnerungen prasselten auf mich herein, als ich dieses betrat. Irgendwie musste ich an die gemeinsame Zeit mit Jimin und Namjoon denken. Seufzend ließ ich mir ein Bad ein und entkleidete mich. Dann legte ich mich in die Wanne und genoss einfach diese unbeschwerte Zeit. Ich versuchte alles noch so komplizierte auszublenden und mich einfach mal auf mich zu konzentrieren. Irgendwo tief in mir, war ein Verlangen nach etwas, dass ich einfach nicht zuordnen konnte, weil ich zu sehr mit anderen Sachen beschäftigt war.

23. Dezember 2021

Wir hatten alles gepackt und verabschiedeten uns als erstes von Jin. Er war der erste der zu seinen Eltern aufbrach. "Bis in ein paar Tagen", sagte ich und umarmte ihn einmal. "Danke und euch allen wünsche ich auch eine schöne Zeit mit euren Eltern", erklärte er noch, ehe er los fuhr. Es hatte ein ganz bisschen geschneit am Morgen, weswegen  wir alle etwas früher aufbrechen wollten. Umso besser, dachte ich und ging wieder ins Haus. Taehyung und Yoongi waren auch schon soweit bereit um loszufahren. Wir verabschiedeten uns auch von ihnen. Nach und nach fuhren alle los. Nachdem wir uns auch von Alena und Jungkook verabschiedet hatten, die Seoyoung schon in den Wagen gesetzt hatten, waren nur noch Namjoon, Jimin, unsere Kinder, Rap Mon und ich über. "Wollen wir?", fragte ich. "Ja gerne. Je schneller sind wir da", antwortete Namjoon. Nachdem wir noch einmal alle Fenster und Lichter kontrolliert hatten, stiegen wir alle ins Auto und fuhren los. Jimin saß vorne bei Namjoon, während ich hinten bei den Kindern saß. Ich freute mich auf diese Tage bei meiner Familie.