~Kapitel 52~

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Alena
Bis zum Mittag, waren wir draußen unterwegs. Als wir gerade wieder zuhause ankamen, empfing Jin uns. "Na wie war der Spaziergang?", fragte er. "Äh ganz gut. Hatten eine Menge Spaß", antwortete ich. Etwas verwirrt sah Sophia ja schon aus. Jin sah sie sanft an. "Hattest du auch so viel Spaß Sophia?", fragte er nun sie gezielt. Erwartungsvoll sah er ja schon aus. Jimin stupste sie leicht an. Vergeblich versuchte sie scheinbar sein Gesicht zu zuordnen. "J...", fing sie an, dann brach sie wieder ab. Ihr fiel der Name einfach nicht ein. Ihr Blick wurde immer trauriger. "Oh nein das macht nichts. Keine Sorge", sagte Jin und nahm sie in den Arm. Überrumpelt straffte sie ihre Muskeln an. "Jin!", sagte sie laut. Dabei klang sie so erleichtert wie ich sie schon lange nicht gehört hatte. Still dankte ich dafür, dass sie sich doch wieder an den Namen erinnert hatte. "Wollen wir zusammen kochen?", fragte Jin dann mit einem Lächeln.

"Oh ja gerne!", antwortete Jimin und hing unsere Jacken zur Seite. "Mir könnt ihr solange Minho geben", hörte man Yoongi sagen. "Yoongi", sagte Sophia erfreut. Dieser blieb stehen und sah sie verwirrt an, als sie ihm um den Hals fiel. "Ich erinnere mich an dich", erklärte sie erfreut. "Das freut mich", sagte er ein wenig verlegen und schob sie vorsichtig wieder von sich weg. Jimin und ich tauschten einen verwirrten Blick. Das war ja mehr als merkwürdig gewesen. "Na los lasst uns mal lieber kochen gehen", sagte Jin und schob uns drei vor sich her. Yoongi sah uns mit Minho auf dem Arm nach. Vergeblich suchte ich die Wohnung nach Namjoon ab. "Er ist nicht da", bemerkte jemand hinter mir. "Daehyun?", fragte ich verwundert und blieb stehen. Wir umarmten uns kurz. "Ich komme gleich nach", erklärte ich Jin noch. Dann setzten Daehyun und ich uns auf die Couch. "Wie geht es dir Schwesterchen?", fragte er. "Och eigentlich ganz gut. Aber mache mir halt mega Sorgen um Sophia und Namjoon", antwortete, wobei ich den zweiten Satz leiser sprach. Er sah mich an und nickte. "Ja das ist schon eine ziemlich merkwürdige Situation. Irgendwie habe ich auch das Gefühl das die beiden sich mal aussprechen sollten", bemerkte er. Da musste ich ihm zustimmen. "Na ja aber lass uns über etwas anderes reden. Hast du etwas von Ye-seo gehört?", fragte ich. "Nicht wirklich. Seid sie in der Psychatrie ist, wird der Kontakt immer weniger. Aber eigentlich ist das ja auch gar nicht so schlecht", erzählte er. Dann richtete er sich auf. "Gut ich muss jetzt leider los. Unser Vater wollte sich noch mit mir treffen", sagte er dann.

"Okay. Aber war schön das du vorbei geschaut hast", erklärte ich. Schnell verabschiedeten wir uns und dann machte ich mich auf den Weg in die Küche. Die anderen waren schon fleißig dabei zu kochen. "Jin kann ich mal bitte das Salz haben", fragte Sophia, die gerade ein bisschen was von einem Teig probiert hatte. "Natürlich", antwortete dieser und reichte es ihr. Fast wäre es ihm aus der Hand gefallen. Gerade noch so fing er das auf, zur selben Zeit wie Sophia. Sie starrten sich an und kurz herrschte Stille. "D-danke", stotterte Sophia und zog dann die Hand mit dem Salzstreuer weg. "Kein Problem...", murmelte Jin und wandt sich wieder seinem Gericht zu. Hatte ich mich getäuscht oder war er leicht rot auf den Wangen geworden. "Ach Mensch Alena. Komm mal mit", sagte Jimin. "Ich brauche eben deine Hilfe bei etwas." Halbwegs schob er mich wieder aus der Küche raus und direkt in sein Zimmer. "EY!", rief Jungkook und kam angelaufen. "Musst mal eben draußen bleiben", sagte Jimin nur und schloss die Tür vor seiner Nase ab.

Fragend sah ich ihn an. "Was war das denn eben bei den beiden?", fragte er verwundert. In meinem Kopf machte es Klick. "Das habe ich mich auch gefragt. Irgendwas stimmt nicht", bemerkte ich und setzte mich auf sein bett. "Vorhin bei Yoongi genau das selbe. Scheinbar weiß sie nicht mehr wer hier in welcher Beziehung zu ihr steht", erklärte er. Geschockt sah ich ihn an. "Meinst du sie weiß auch nicht mehr, dass sie mit Namjoon verheiratet ist?", hakte ich nach. Er zuckte mit den Schultern. "Eigentlich können wir das erst feststellen, wenn er wieder da ist. Vielleicht bilden wir uns das auch nur ein, aber ich befürchte das wir da noch ein großes Problem bekommen werden", murmelte er. Heftig wurde gegen die Tür gehämmert. "Kommt da sofort wieder raus ihr beiden!", sagte Jungkook laut. Ich schluckte einmal. "Ja!", antwortete ich schnell und richtete mich dann wieder auf. "Lass uns das erstmal weiter beobachten. Bestimmt ist das nur Einbildung", erklärte ich und schloss dann die Tür wieder auf. Jimin nickte und wir verließen das Zimmer wieder. "Was habt ihr da drinnen gemacht?", fragte Jungkook wütend und sah Jimin dabei an. Dieser kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Nichts schlimmes. Ich sollte ihm nur eben helfen ein Hemd für die Hochzeit rauszusuchen", sagte ich schnell.

"Achso. Sagt das doch", sagte er nun viel glücklicher. Erleichtert atmete ich aus. "Tja und jetzt müssen wir weiter kochen helfen, bevor die anderen noch die Küche abfackeln", warf ich schnell ein. Jimin suchte meinen Blick, der sehr dankend aussah. Unter Freunden half man sich nun mal. Außerdem sollten die anderen diese Problematik ja nun nicht unbedingt mitbekommen. Wir betraten die Küche wieder und es herrschte noch immer Schweigen. Solange bis Jin dieses unterbrach. "Na habt ihr das erledigen können?", fragte er leicht nervös. "Ja. Jetzt weiß Jimin endlich, welches Hemd er anziehen wird auf der Hochzeit", erklärte ich und lachte leicht auf. Jin nickte nur und sah dann wieder auf den Topf vor ihn. Sophia war gerade dabei ein paar Kartoffeln zu schälen. Sie wirkte mindestens genauso verwirrt wie vorhin bei der Haustür.

"Essen ist fertig!", rief Jin. Nachdem wir unsere Aufgaben erledigt hatten, war ich zu Jungkook gegangen um noch ein bisschen Zeit mit ihm alleine zu verbringen. "Oh man das war vielleicht ein antrengender Tag", sagte er und gab mir noch schnell einen Kuss bevor wir das Zimmer verließen. Ich nickte und dachte an alles zurück. Nicht nur anstrengend, sondern auch sehr merkwürdig. Als wir alle am Tisch saßen, beobachtete ich Namjoon und Sophia. Schweigend saßen sie nebeneinander. Minho bei Sophia, da sie ihn nebenbei füttern  wollte. Dadurch das die beiden ruhig waren, sagten auch alle anderen kein Wort. Zitternd wollte Sophia die Milchflasche wieder abstellen, dabei rutschte diese ihr aber aus der Hand. Beschämt sah sie zu Boden. "Bin gleich wieder da", sagte sie ganz leise und erhob sich. Anstatt ihr nach zugehen, blieb Namjoon einfach sitzen und aß weiter. Wir anderen  tauschten Blicke und irgendwann stand Jimin auf. "Warum gehst du ihr nicht helfen?", fragte er nur bissig an Namjoon gewandt, der kurz innehielt und ihn dann ansah. "Keine Ahnung", antwortete er nur. Fassungslos klappte mir das Kinn runter. Jimin rollte mit den Augen und folgte ihr in Richtung Küche.

Wenig später war zu hören wie sie irgendwas sagte. Ihre Stimme klang ziemlich erschöpft und traurig. Jimin sagte irgendwas zu ihr, aber auch das konnte man nicht verstehen. Bestimmt bereiteten sie neue Milch zu, immerhin hatte Minho noch nicht genug bekommen. Als sie zurück kamen, sah Sophia so aus als hätte sie geweint. Mitfühlend sah ich sie an. Das alles war bestimmt nicht gerade leicht für sie. Seufzend aß ich weiter und hoffte das sich bald alles wieder normalisieren würde. Aber wer hätte schon ahnen können zu welch merkwürdigen Situationen es noch kommen würde.

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