~Kapitel 25~

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Namjoon
Zu meinem Glück hatte er ihn wirklich schon fertig. Ich bedankte mich bei dem Juwelier für die tolle Arbeit und machte mich jetzt auf den Heimweg. Es fing an zu regnen. Erst waren es nur ein paar Tropfen, aber schon wenige Augenblicke später schüttete es nur so. "So ein Mist", murmelte ich vor mich hin und blieb völlig durchnässt unter einem Vordach stehen. "Was fällt ihnen ein! Gehen sie nach hause!", sagte jemand hysterisch hinter mir. Mit hochgezogener Augenbraue sah ich zu der Frau. Scheinbar hielt sie mich für irgendeinen Schmarotzer der sich zu fein für den Regen war. Da wollte man sich nur einmal kurz unterstellen bis die gröbsten Schauer weg sind und dann sowas. "Schon okay ich mach mich schon auf den Weg", sagte ich und verneigte mich entschuldigend. Als diese Frau realisierte wen sie da überhaupt vor sich hatte, meinte sie augenblicklich das ich doch bleiben könnte. Aber ich sah es absolut nicht ein, bei einer so unfreundlichen Person zu bleiben. "Nein ich werde jetzt weiter gehen", erklärte ich. Schnell drehte ich mich um und verließ den trockenen Platz.

Selbst wenn diese Frau mich nun dafür hassen würde, es war mir egal. Jemand der andere Menschen so ansprach, nur weil sie einen trockenen Platz suchten, hatte es nicht verdient auch noch Aufmerksamkeit zu bekommen. Völlig durchnässt kam ich dann zuhause an. Schon von vor der Tür war eine lautstarke Diskussion zu hören. Gerade als ich dabei war aufzuschließen, wurde die Tür aufgerissen und Jin drängelte sich wütend an mir vorbei. So hatte ich ihn noch nie erlebt. "Alles gut?", fragte ich. Sofort traf mich ein bitter böser Blick. "Überhaupt nichts ist in Ordnung!", sagte er und lief dann die Treppe nach unten. Oh je. Vorsichtig betrat ich die Wohnung, nur für den Fall das mir noch jemand so wütend entgegen kam.

Im Wohnbereich angekommen, sah ich eine wütend ausschauende Gruppe und Alenas Vater. "Man kann doch wohl einen Plan erstellen wann hier, wer, was macht", sagte dieser gerade. "Wir haben immer alles so geschafft, ohne einen Plan zu schreiben!", bemerkte Taehyung lautstark. "Ihr solltet mehr System in dieses Haus bringen. Und ihr solltet einem solch Jungen Mädchen nicht gestatten, sich mit jemandem wie Ihm abzugeben!" Alle sahen ihn fassungslos an. Solange bis Yoongi sich erhob. "Was geht sie das denn überhaupt an? Die beiden lieben sich nun mal, da kann man nichts machen", erklärte er ruhig. Sofort sprang Alenas Vater auf. "Jemand wie du der sowieso nur schläft, weiß doch gar nicht was das alles überhaupt für Auswirkungen hat und wie Falsch das alles ist!", warf er ihm an den Kopf. Yoongis Blick senkte sich und man spürte wie sehr ihn das verletzt hatte. "Jin hat Recht mit dem kann man nicht reden", murmelte er mit brüchiger Stimme. Allen konnte man ansehen wie geschockt sie waren. Yoongi kam auf mich zu und bemerkte mich erst, als er meinen durchnässten Ärmel streifte. "Oh Namjoon du bist es", sagte er leise.

Ich biss mir auf die Lippe. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Was war denn nur aus dem lebensfrohen, netten Vater geworden? Jetzt schien er ja vollkommen durchzudrehen. Mittlerweile war auch Yoongi aus der Wohnung gegangen und alle sahen mich jetzt an. Bevor Alenas Vater auch nur noch irgendwas sagen konnte, verschränkte ich die Arme. "Was zur Hölle ist hier eigentlich genau los?", fragte ich. Jimin sprang auf und sah mich wütend an. "Dieser Mann meint einfach das Jin es mit dem Kochen lieber sein lassen sollte, weil das Frauensache ist und das es bei ihm nur halb so gut schmecken würde. Und dann meint er noch wir sollten Pläne schreiben wer hier was im Haushalt macht, dabei brauchen wir das gar nicht. Noch nie haben wir etwas in dieser Art gebraucht!", erzählte er. Man konnte ganz genau hören wie aufgebracht er war.

Natürlich wollte ich auf keinen Fall das die Situation jetzt komplett eskalierte, aber was anderes außer Alenas Vater zu erklären das wir seine Ratschläge nicht brauchten konnte ich nicht. "Ich danke ihnen wirklich dafür das sie helfen wollen und auch dafür das sie auf ihre Tochter so viel Acht geben, aber seit wir zusammen wohnen haben wir den Haushalt und alles immer ohne Plan hinbekommen. Jin ist der beste Koch den ich kenne und glauben sie mir, wenn sie jemals etwas von einem anderen in diesem Haus kosten, dann werden sie erkennen was für ein Genie er beim kochen ist. Ihre Tochter weiß auch ganz genau was sie tut, da können sie mir vertrauen. Unser Maknae meint es total ernst mit ihr und jemanden ausnutzen oder sonst was würde er nie. Ich persönlich fände es schade, wenn sie das alles jetzt zerstören würden. Auf kurz oder lang wird das zusammenleben so nicht funktionieren", erklärte ich ruhig und besinnt. Einen kurzen Augenblick schien er wirklich zu überlegen. Dann nickte er nur und verschwand dann in seinem Zimmer. "Mensch Jooni", sagte Hoseok und klopfte mir auf die Schulter. "Das zeigt mal wieder wieso du der Leader unserer Gruppe bist."

Dankend neigte ich meinen Kopf. "Ich hoffe nur das es auch wirklich geholfen hat", murmelte ich. "Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss mich umziehen und duschen bevor ich noch ne dicke Erkältung oder nen Schnupfen bekomme", sagte ich. "Oh ja natürlich. Ich werden Yoongi und Jin suchen gehen und ihnen berichten", erklärte er mir und schon war er durch die Tür nach draußen gelaufen. "Du hast echt was gut bei uns Namjoon", bemerkte Taehyung. Schmunzelnd holte ich meine Sachen und ging dann ins Bad. Na das konnte ja noch was werden. In aller Ruhe duschte ich und zog mir dann trockene Kleidung an. Ganz bequem das wir ja sowieso noch Training hatten später. Und danach musste ich unbedingt noch einmal ins Krankenhaus. Mein Terminkalender war eigentlich immer voll, aber so viele Ziele wie ich sie momentan hatte war er gefühlt noch dreimal voller.

Als ich das Bad verließ fiel Jin mir um den Hals. "Danke", sagte er nur und ich musste Lächeln. "Hey kein Problem. Niemand sollte je an deinen Kochkünsten zweifeln. Oder Yoongi runter machen das er ja nur schlafen würde", sagte ich und sah dann zu Yoongi der etwas weiter hinten stand. "Ich kann auch nur danke sagen", bemerkte dieser und ob er es wirklich wollte oder nicht, kam er der Umarmung hinzu. "Och wenn das so ist, dann GRUPPENKUSCHELN!", verkündete Taehyung lachend und auch die anderen machten mit. Als Alena und Jungkook nicht mal eine Minute später nach hause kamen, wurden auch die beiden sofort involviert. "Auf das wir immer alle zusammen bleiben und uns immer so beistehen", sagte Jimin. Es war ein wunderschöner Augenblick und doch versetzte er mir einen Stich ins Herz. Sophia fehlte hier, genau jetzt. Ich verbarg die Traurigkeit darüber hinter einem Lächeln. Wir lösten die Umarmung auf und machten uns alle fertig um zum Training zu fahren. Dies lenkte mich zum Glück eine ganze Menge ab. Nach dem Training verabschiedete ich mich von den anderen und machte mich auf den Weg ins Krankenhaus.

Jungkook
Alena und ich kamen zuhause an. Die anderen wollten kurzfristig noch etwas Essen gehen. Also hatten wir Sturmfrei, na ja bis auf ihren Vater aber der blieb sowieso die ganze Zeit auf dem Zimmer wie es aussah. Wir machten unsere Hausaufgaben und zogen uns dann in unser Zimmer zurück. "Wollen wir vielleicht ein bisschen was spielen?", fragte ich und hielt ihr einen Controller hin. "Ja gerne", antwortete sie und setzte sich um Schneidersitz auf das Bett. Ich setzte mich dicht neben sie und startete ein Spiel. Es war ein Horrorspiel, das man nur allein spielen konnte. Aber während sie spielte, konnte ich ihr alles erklären und so. Obwohl sie sich ab und an erschreckte, hatten wir eine ganze Menge Spaß. "Du bist echt gut, dafür das du noch nie so ein Spiel gespielt hast. Vielleicht sollten wir das öfters tun", sagte ich mit einem Lächeln. "Ja meinst du?", fragte sie ein wenig unsicher und strich sich verlegen eine Strähne hinter das Ohr. "Ja genau so wie ich es sage meine ich es auch", erklärte ich und küsste sie dann einmal.

Natürlich erwiderte sie den Kuss sofort, wobei sie ihre Arme um meinen Hals legte. Vorsichtig hob ich sie rüber auf meinen Schoß. Dieses Gefühl das das alles in mir auslöste, war so warm und wohlig. Am liebsten hätte ich es jede Millisekunde bei mir, egal wann, egal wo. Gerade als es so schön war und es fast noch weitergegangen wäre, klopfte es an der Tür. "Och...", murrte ich enttäuscht und gab ihr noch einen letzten Kuss ehe ich aufstand. Auch sie wirkte sehr enttäuscht über diese Störung. "Ich wollte nur fragen, ob ich den Computer da drüben nutzen darf um nach einer neuen Wohnung zu suchen", fragte mich Alenas Vater. Ich biss mir auf die Lippe, bevor ich ihm noch ausversehen total pissig antwortete. "Äh ja natürlich können sie den benutzen", sagte ich also nur. Er neigte dankend den Kopf, musterte mich dann aber noch kurz bevor er zu dem Computer ging.

Als ich wieder neben Alena saß, seufzte sie. "Jedes mal kommt etwas dazwischen", murmelte sie. "Ja irgendwie schon echt nervig. Vielleicht sollten wir mal ein oder zwei Tage einfach wegfahren. Irgendwo hin, wo die anderen nicht sind", schlug ich vor. Sie betrachtete mich und langsam formten sich ihre Lippen zu einem Lächeln. "Das ist eine schöne Idee", bemerkte sie und lehnte sich an mich an. Zufrieden Lächelnd fing ich schon mal an, in meinem Kopf zu sammeln wohin wir fahren könnten. Und mit jeder einzelnen Idee, gefiel mir dieser Plan immer besser.


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