Jungkook
Schweigend setzten wir uns und sahen den Arzt an. Dieser räusperte sich und sah uns ernst an. Das gefiel mir gar nicht. "Also die Operation verlief sehr gut im Grunde. Wir konnten das Bein wieder richten und mit einer Schiene versehen. Jedoch sank der Blutdruck sehr rapide ab und wir schließlich hörte ihr Herz kurzzeitig auf zu schlagen", fing der Arzt an. Meine Finger krallten sich in den Lederstuhl. Wollte er mir gerade erzählen, dass meine Frau tot war? Meine kleine Alena einfach gestorben? Mir stiegen schon die Tränen in die Augen. Der Arzt sah mich an. "Keine Sorge ihr geht es gut. Wir konnten sie sofort zurück holen und ihr Zustand wurde wieder stabil. Mittlerweile hat sie ihre Narkose auch ausgeschlafen soweit und ist auch wieder ansprechbar. Sie muss einige Tage zur Beobachtung hier bleiben", erklärte der Arzt dann weiter. Mich umgab ein Gefühl wie ich es noch nie zuvor verspürt hatte. Erleichterung machte sich in mir breit und ich sackte ein wenig in mir zusammen. Kurz wurde mir schwarz vor Augen. Sie lebte, dass war das Einzige was zählte. "Alles gut bei ihnen?", fragte mich der Arzt besorgt. "Ja, ja alles bestens. Ich war nur so überwältigt von all diesen Nachrichten", erklärte ich schnell und setzte mich wieder gerade hin.
Kaum merklich nickte der Arzt. Dann räusperte er sich erneut. "Was wir ihnen noch mitteilen wollten, ihr Frau ist schwanger." Meine Augen wurden groß. "Sie ist was?", fragte ich ungläubig nach. "Schwanger", wiederholte Daehyun. "Meine kleine Schwester ist schwanger. Oh man. Na langsam wird es bei euch im Haus echt voll. Mensch das freut mich voll für dich Jungkook", rief er schon halbwegs und fiel mir erstmal halbwegs um den Hals. Ich konnte mein 'Glück' gar nicht fassen. Es ging ihr soweit gut und sie bekam noch ein Kind. Besser hätte das alles ja nicht ausgehen können. "Dürfte ich sie beiden noch einmal unterbrechen. Das mag jetzt ein wenig überrumpelnd kommen, da bin ich mir sicher. Aber ihre Frau erwartet Zwillinge." Fast hätte ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckt. Zwillinge? "Oh man das freut mich, ich weiß nicht mal was ich sagen soll. Kann ich denn zu ihr?", sagte ich. Der Arzt nickte und bat die Schwester uns zu Alenas Zimmer zu bringen.
Mit zitternden Knien folgten wir ihr. Oder besser gesagt ich. Daehyun schien das viel lockerer aufzunehmen als ich, obwohl sie ja seine Schwester war. Bei dem Zimmer angekommen, verabschiedete sich die Schwester und wir klopften leise an. "Herein", konnte ich ihre noch raue Stimme hören. Vorsichtig betraten wir das Zimmer. Ihre Augen fingen an zu leuchten, als sie mich erblickte. "Jungkook. Endlich bist du da. Ich habe dich so vermisst", sagte sie. Dann hustete sie ein paar Mal. Schnell reichte ich ihr das Glas mit Wasser vom Nachttisch. "Danke", sagte sie und trank ein bisschen. "Hat der Arzt es dir schon erzählt?", fragte sie nach und sah mich mit einem glücklichen Blick an. "Ja hat er. Wir werden zwei wundervolle Kinder bekommen", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Lächelnd vergrub sie ihr Gesicht danach in meiner Halsbeuge. "Ich freue mich schon so. Und Seoyoung bestimmt auch, wenn sie zwei kleine Geschwister bekommt. Was meint ihr wird es. Junge und Mädchen? Oder nur Mädchen oder nur Jungen?", fragte sie gespannt. "Ich bin für Junge und Mädchen", bemerkte Daehyun. "Ich wäre für zwei Jungen, damit wir Männer mal in die Überzahl kommen", sagte ich lachend. Sie schüttelte belustigt den Kopf. "Und wenn es zwei Mädchen werden?", fragte sie. "Tja dann bleibe ich der einzige Junge", erklärte ich und wir mussten alle lachen.
Namjoon
Ich wachte in der Nacht auf, da jemand an unsere Tür klopfte. Ehe Sophia aufwachte, schlich ich zur Tür und öffnete diese. "Nanu. Jin? Was machst du?", fragte ich verwundert und ein wenig vorwurfsvoll. "Was ich mache? Man Namjoon, Alena hatte einen Unfall. Daehyun hat mir eben geschrieben und es hörte sich nicht gut an", erklärte er aufgebracht. Geschockt sah ich ihn an. "Mensch Jin das wusste ich doch nicht. Sollen wir ins Krankenhaus fahren?", sagte ich. Er schüttelte den Kopf. "Dich wollte ich eigentlich nur wecken, damit du auf die Kinder aufpasst und auf das Haus. Falls ein wichtiger Anruf von den anderen kommt", erklärte er mir. Stumm nickte ich und sah ihm dann nach wie er in Richtung Haustür verschwand. Seufzend sah ich zurück zu Sophia, zum Glück schlief sie noch. Leise ging ich rüber in den Wohnraum und schaltete mir den Fernseher ein. Rap Mon kam zu mir und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. "Na komm. Dann machen wir es uns jetzt gemütlich und halten hier die Stellung", sagte ich. Mit einem Satz sprang er auf meinen Schoß und ich suchte einen vernünftigen Film aus. Ungefähr nach der Hälfte der Zeit hörte ich Schritte. Rap Mon sprang auf und lief in die Richtung.
Dann war aus dem Bad gepolter zu hören. Seufzend erhob ich mich und folgte Rap Mon in Richtung Bad. Da fand ich niemand anderen als Sophia vor. Sie saß vor der Toilette und sah ziemlich blass aus. Sofort stürzte ich zu ihr. "Alles gut?", fragte ich und legte meine Hand an ihre Stirn. Fieber hatte sie keines. Aber ihre Augen waren auch total glasig. "Ja geht schon. Mir war nur ganz kurz so ein bisschen schwummrig und hatte das Gefühl das ich mich gleich übergeben müsste", erklärte sie. Mitfühlend sah ich sie an und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. "Na komm, wir setzten uns jetzt ein bisschen auf die Couch und schauen fern. Dann kannst du dich ein wenig erholen und falls es wieder schlimmer wird, bist du schneller beim Bad", sagte ich. Langsam nickte sie. Ich half ihr beim aufstehen und ging dann mit ihr am Arm eingehakt rüber in den Wohnbereich zur Couch. Dort kuschelten wir uns zusammen mit Rap Mon hin und ich legte meine Arme um sie. Scheinbar beruhigte sie das, denn wenig später schlief sie ruhig ein.
Es fiel mir schwer, meine Hände so von ihr zu lassen, weil sie einfach so verdammt süß aussah so. Mit aller Mühe, sie so in Ruhe zu lassen sah ich nach vorn zum Fernseher. Solange bis ich irgendwann eingeschlafen sein musste, denn als ich aufwachte lagen wir beide auf dem Sofa und sie halbwegs auf mich drauf. Während ich einen Moment brauchte um das alles wieder zu realisieren, hörte ich schon die anderen. "Na auch endlich wach ihr Turteltauben?", fragte Yoongi belustigt. Ich warf ein Kissen nach ihm. "Sehr lustig. Wir haben die Stellung gehalten, während Jin ins Krankenhaus gefahren ist", erklärte ich. "Ach so nennt man das heutzutage. So sieht das bei euch beiden aber gerade nicht aus", bemerkte jetzt auch noch Taehyung der mit einem Kaffee in der Hand bei der Küche stand. Kopfschüttelnd richtete ich mich auf, wobei sie leicht wach wurde. Ich nahm sie hoch und trug sie rüber ins Bett. "Mmmhh", machte sie und sah mich verschlafen an. "Ruh dich noch aus. Ich kümmer mich um die beiden Kleinen", erklärte ich ihr und strich ihr mit der Hand sanft über die Wange.
Sie nickte und schlief sogleich wieder ein. Schnell zog ich mir bequeme Sachen an und ging dann Minho und Jihye wecken. Da Seoyoung auch schon wach war, kümmerte ich mich um alle drei. Dann nahm ich sie alle mit zum Frühstück. "Hast du sie letzte Nacht so sehr beansprucht, dass sie zu müde zum frühstücken ist?", fragte Jimin und sah mich an. Ohne von meinem Teller aufzusehen, schüttelte ich den Kopf. "Sie wird krank glaube ich. Deswegen soll sie sich ausruhen", erklärte ich. "Achso", sagte er nur und wir aßen dann alle erstmal weiter. Jungkook und Jin waren auch schon wieder da, genauso wie Daehyun. Scheinbar hatten sie ihn aus dem Krankenhaus mitgenommen. Zusammen mit Hoseok kümmerte ich mich heute um das Aufräumen. Es ging ziemlich schnell und danach machten wir uns zusammen mit den Kindern und den Hunden auf den Weg in den Park um ein wenig spazieren zu gehen. Fröhlich spielten Minho und Seoyoung Fangen. "Lauft aber nicht zu weit weg, nicht das etwas passiert!", rief ich ihnen nach. "Machen wir nicht Papa, versprochen!", antwortete Minho ehe sie weiter liefen. Wie hatte ich auch nur einen Moment glauben können, dass sie in der Nähe bleiben würden. Zum Glück hatte ich noch Hoseok dabei der die beiden im Nu einfangen könnte. Grinsend sah ich ihn an. "Hol sie dir", sagte ich lachend. Er knuffte mich freundschaftlich in die Seite. "Ich bin doch kein Hund!", bemerkte er und musste auch lachen. "Nicht?", antwortete ich gespielt geschockt. Er prustete erneut los und überreichte mir Jihye. "Ich geh die beiden Unruhestifter dann mal einfangen", erklärte er. Ich nickte nur und sah ihm nach wie er zu den beiden durch den Park lief.
Sophia
Irgendwann am Vormittag, wachte ich auf. Panisch setzte ich mich auf. Mein Kopf dröhnte, alles drehte sich und mein Hals tat auch ein wenig weh. Bestimmt eine kleine Grippe, dachte ich und schleppte mich rüber ins Bad. Dort duschte ich kurz, wonach ich mich schon um einiges besser fühlte, und zog mich schön warme Klamotten an. Dann ging ich rüber in die Küche. Dort stand Jimin gerade an die Arbeitsplatte angelehnt und tippte etwas auf seinem Handy. Als er mich erblickte, schaltete er das Display aus und ließ das Handy in seiner Hosentasche verschwinden. "Mensch du siehst ja aus wie der lebende Tot", bemerkte er. Langsam nickte ich und suchte mir einen Tee aus dem Schrank. "Ich setz dir schon mal Wasser auf", erklärte er. "Mach das", antwortete ich und sah ihm dann dankend in die Augen. Er beugte sich dicht an mir vorbei um die Teekanne zu nehmen und füllte sie mit Wasser. Leicht stupste ich ihm in die Seite. "Das machst du doch mit Absicht", murmelte ich und konnte ein Grinsen nicht unterlassen. "Was meinst du denn?", fragte er lachend und berührte mich gefühlt überall. Lachend sah ich ihn an. "Du bist doch blöd", sagte ich und lächelte ihn an. "Na wenigstens hilft das dabei, dass du wieder lächelst", erklärte er nur und ich nickte. Da mochte er wohl Recht haben.
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Paper Hearts
FanfictionJungkook Fan Fiction Mehr verrate ich mal nicht ;) Diese Geschichte ist meiner besten Freundin gewidmet :) A ♡