~Kapitel 42~

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Sophia
Nach ein paar Stunden Training und dann im Stall arbeiten, ließ ich mich in dem kleinen Reiterstübchen auf einen der Stühle fallen. Nie im Leben hatte ich gedacht, das Sitzen so schön sein konnte. Ich schloss die Augen und atmete ein paar mal tief durch. Es hatte echt Spaß gemacht und am liebsten würde ich auch bei der Sache bleiben. Immerhin war Sport nie verkehrt und diese Stunden hatten in mir etwas geweckt, was wohl all die Jahre wohlbehütet geschlummert hatte in mir. "Sophia", hörte ich eine sanfte Stimme sagen und spürte dann Namjoons Lippen auf meiner Wange. Lächelnd öffnete ich die Augen und sah ihm direkt in seine. "Dir hat das alles sehr viel Spaß gemacht oder?", fragte er. "Ja und wie. Es war etwas völlig anderes, aber irgendwie habe ich das Gefühl es ist ein Teil von mir. Auch wenn ich es noch nie zuvor probiert habe", erklärte ich. Er lachte und legte seine Arme um mich. "Soll ich dir noch etwas sagen? Du bist ein wahres Naturtalent. Deine Eltern schwärmen immernoch von dir, wie gut du bist", flüsterte er mir ins Ohr. Verlegen senkte ich meinen Blick. "Ja wirklich?", fragte ich nach. Langsam bewegte er seinen Kopf auf und ab.

"Was hälst du davon, wenn wir die nächsten Tage die wir noch hier sind, immer herfahren?", fragte er mich. Mit leuchtenden Augen sah ich ihn an. "Das wäre toll", antwortete ich begeistert. Lachend gab er mir einen Kuss. "Dann werden wir das tun. Komm wir gehen es deinen Eltern sagen", sagte er und hielt mir die Hand hin das ich aufstehen konnte. Meine Beine schmerzten, aber ich raffte mich auf und verließ mit ihm das Reiterstübchen. Schon von weitem konnte ich meine Mutter erkennen. Sie war in der Halle und gab gerade einem anderen Mädchen Reitunterricht. Also sie uns erblickte, sagte sie das es nun eine Pause geben würde. Ein giftiger Blick in unsere Richtung, von dem Mädchen, und wir blieben stehen. "Ich glaub die mag uns nicht", flüsterte Namjoon und ich nickte zustimmend. Meine Mutter nahm mich in den Arm und fragte erstmal wie mir der Tag gefallen hatte. "Sehr gut und ich würde am liebsten für immer bei der Sache bleiben. Obwohl es ganz neu für mich ist, ist es einfach nur schön und irgendwie genau mein Ding", erklärte ich lächelnd. Namjoon hatte von hinten seine Arme um mich gelegt.

"Das freut mich sehr das zu hören", antwortete meine Mutter. Namjoon fragte sie jetzt ob es Recht war, wenn wir die nächsten Tage auch noch vorbeikamen. "Natürlich. Das ist absolut kein Problem. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch die restliche Zeit über hier bleiben", sagte sie. "Wirklich?", fragte ich nach. "Ja natürlich. Unsere Türen stehen euch immer offen", verkündete sie. "Was hälst du davon Schatz?", fragte ich jetzt Namjoon. "Als würde ich dagegen auch nur irgendwas sagen", sagte er. "Na dann worauf warten wir noch. Lass uns unsere Sachen holen. Bestimmt kann gleich ein Taxi hierkommen." Er musste mich festhalten, damit ich nicht gleich glücklich durch die Gegend hüpfte. "Ach ihr braucht euch doch kein Taxi bestellen. Dein Vater fährt euch ganz bestimmt. Ich gehe ihn eben fragen und in der Zeit, könnt ihr euch ja schon mal wieder umziehen", sagte sie. Das Mädchen das noch immer im Schritt durch die Bahn ritt, verdrehte die Augen. Als meine Mutter verschwunden war, blieb sie bei uns stehen. "Kaum kommt jemand wie du hier an, geht es nur noch um dich. Lass dir bloß nicht einfallen, hier zu bleiben", zischte sie.

Erschrocken trat ich einen Schritt zurück. War ja nicht so, dass wir hier für immer bleiben wollten. "Sag mal was denkst du eigentlich wer du bist?", mischte sich jetzt Namjoon ein. Sie beäugte ihn einen Moment lang und lächelte dann zuckersüß. "Jemand der mehr vom reiten versteht als sie und wahrscheinlich auch besser zu dir passen würde", sagte sie abgehoben. Mir fiel dabei die Kinnlade runter. War das ihr Ernst? Wütend stapfte ich davon. Was fiel diesem Mädchen nur ein?! Das war ja wohl das allerletzte. Erst drinnen in dem Zimmer in dem ich mich umziehen konnte, blieb ich stehen. Mir war zum weinen zumute. Warum nahm mich das alles denn so mit? Ich wusste doch ganz genau das sie eh nie eine Chance bei ihm haben würde, da er wirklich nur mich liebte. Und trotzdem brannten bei mir komplett die Sicherungen durch. Seufzend fing ich an mich umzuziehen. Gerade als ich mir das Poloshirt vom Körper streifte, legte jemand seine Arme um mich. Natürlich erkannte ich gleich das es Namjoon war.

"Ich glaube das war alles ein bisschen viel für dich heute, meine Liebe", flüsterte er in mein Ohr und gab mir dann einen leichten Kuss auf die Wange. Langsam nickte ich und seufzte noch einmal. "Ruh dich doch ein wenig aus. Das mit dem Gepäck und allem, schaff ich bestimmt auch alleine", sagte er. "Oh nein das kommt gar nicht in Frage. Ich werde helfen, ob du willst oder nicht!", erklärte ich ernst. "Okay okay, aber wenn du dich schlapp fühlst, machst du eine Pause. Denk auch an unser Baby", sagte er un streichelte dabei sanft über meinen Bauch. Ein angenehm warmes Gefühl breitete sich an dieser Stelle aus. "Ja versprochen", antwortete ich und lehnte mich etwas an ihn an. "Achja und ich fände es wirklich nett, wenn du dir etwas überziehen würdest, sonst kommen wir hier nicht weg", bemerkte er grinsend und fuhr mit seiner Hand meine Taille entlang, immer höher. "Ob du es glaubst oder nicht, dass hatte ich eigentlich auch vor", sagte ich nur und zog mir schnell meine Sachen über.

Alena
"Boar bin ich müde", nuschelte ich und legte den Stift beiseite. Gerade waren wir mit unseren Hausaufgaben fertig geworden. Jungkook lächelte mir zu. "Dafür haben wir jetzt alles fertig. Und nun können wir uns den wirklich wichtigen Dingen widmen", erklärte er. Dabei rückte er dicht zu mir und küsste mich. Lachend erwiderte ich den  Kuss. "Du sollst mich nicht verführen", bemerkte ich. "Wieso nicht?", fragte er und machte weiter. Bevor ich antworten konnte, wurde die Tür aufgestoßen. "Hey wir wollen unsere beiden Turteltauben in Deutschland anrufen, kommt ihr?", fragte Jimin belustigt und schon war er wieder weg. Einen Moment lang, sahen wir uns dann an. "Na gut, lass uns auch dahin gehen. Sonst werden wir nie unsere Ruhe haben", erklärte Jungkook und richtete sich auf. Meine Beine fühlten sich total steif vom ganzen sitzen an, aber daran dachte ich gar nicht und schlenderte Jungkook einfach hinterher bis in den Wohnbereich.

Da saßen die anderen bereits in einem engen Kreis und Hoseoks Handy lag in der Mitte von ihnen. "Schnell setzt euch, es klingelt schon", erklärte er. Jungkook setzte sich und bevor ich mir einen Platz aussuchen konnte, nahm er schon meine Hand und zog mich zu sich runter. "Bleib schön bei mir", hauchte er und zwinkerte mir zu. Stumm nickte ich und hörte dann ebenfalls auf das Klingeln am anderen Ende der Leitung. "Hallo?", hörte man Sophia fragen. "Hallo", begrüßten wir sie alle. "Oh schön das ihr anruft, auch wenn ich gerade vorhin doch erst mit Alena telefoniert hatte", sagte sie lachend. Einen Moment lang, fragten die Jungs sie einfach ein paar Sachen, dann fingen sie an das Thema von vorhin wieder aufzugreifen. "Alena hat erzählt das unser Leader heute eine Reitstunde hatte", bemerkte Hoseok lachend. Am liebsten wäre ich jett im Erdboden versunken. "Äh ja hatte er, also beziehungsweise wir hatten eine Reitstunde", antwortete sie. Irgendwie klang sie leicht verwirrt.

Dann hörte man auf einmal schallendes Gelächter von ihnen. Wir alle starrten das Handy an. "Man Namjoon, lass meinen Bauch in Ruhe!", hörte man Sophia mahnend rufen. "Mit wem telefonierst du denn schon wieder Schatz?", fragte dan Namjoon. Keiner sagte auch nur einen Mucks, alle sahen nur auf das Handy oder sich gegenseitig an. "Mit-", fing sie an, wurde aber unterbrochen. Wenig später, tutete das Telefon vor sich hin. "Alles klar, ich glaube die sind jetzt erstmal anderweitig beschäftigt", murmelte Jimin. "Typisch Namjoon", merkte Yoongi nur an. Jetzt lachten alle. "Na kommt, wir sollten langsam mal alle ins Bett gehen", sagte Jin dann und streckte sich einamal, bevor er in Richtung seines Zimmers ging. Nach und nach gingen auch die anderen ins Bett, wir machten uns dann auch schon mal auf den Weg ins Bad. Zusammen hatten wir wie immer eine Menge Spaß.

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