~Kapitel 73~

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Alena

Bald schon kamen Sophia und Namjoon an uns vorbei und verschwanden dann in Minhos Zimmer. Dieser war in einem Zimmer mit Jihye untergebracht, damit er auf seine kleine Schwester aufpassen konnte. "Guten Morgen", sagte ein gut gelaunter Hoseok. Nach und nach kamen auch die anderen alle zum Frühstück. Dabei ließen sie extra vier Plätze neben einander frei für Sophia, Namjoon und die beiden Kleinen. Als diese dann auch dazu kamen, fingen wir sofort mit dem Frühstück an. Nicht mal richtig guten Morgen konnten sie sagen. Ein wenig betrübt sah Sophia auf ihren Teller. Ich wollte etwas sagen, verkniff es mir aber. Während dem gesamten Frühstück behielt ich sie im Auge, mehr alsdrei Bissen aß sie nicht. Niemand schien das zu bemerken, oder sie ignorierten das alle gekonnt.

Nach dem Frühstück räumten wir alle gemeinsam auf, aber aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Sophia sich langsam vom Platz entfernte. "Hier nimm das mal", sagte ich zu Jungkook und reichte ihm den Stapel Teller den ich in der Hand gehalten hatte. Fragend sah er mich an, aber ich sagte nichts. Schnellen Schrittes folgte ich ihr. Sie schien mich nicht einmal zu bemerken. Als ich anfing ein Schluchzen von ihr wahrzunehmen, lief ich die letzten Schritte und wurde neben ihr dann wieder langsamer. Erschrocken sah sie mich an. "W-was machst du hier?", fragte sie verwundert und wischte sich schnell die Tränen weg. "Ich och ich war hier so ein bisschen spazieren und habe dich gesehen", sagte ich und lächelte sie an. "Ah", machte sie nur und senkte ihren Blick. Geräuschvoll stieß ich die Luft aus und hielt ihre Schulter fest damit sie stehen blieb. "Jetzt sag mir mal was los ist", sagte ich und sah sie ernst an.

Es blieb ihr nichts anderes übrig, denn momentan war ich definitiv die jenige die stärker war und bevor sie nicht mit mir redete, würde ich sie hier nicht weg lassen. Traurig sah sie mich an. "Mir kommt es einfach so vor, als würde ich gar nicht gebraucht werden. So als wäre ich euch nur ein Klotz am Bein. Ihr bekommt das alles so toll hin, auch ohne mich. Ich glaube wirklich das ihr ohne mich besser dran wärt", erklärte sie. In ihrer Stimme klang eine Menge Unsicherheit und Angst mit. Entsetzt starrte ich sie an. "Sophia sag doch sowas nicht, natürlich brauchen wir dich. Vor allem Minho, Jihye und Namjoon", widersprach ich. Auf einmal wurde ihr Blick total kalt. "Das sagt ihr doch nur so. Ihr kümmert euch doch die meiste Zeit und Minho und Jihye. Und Namjoon verbringt die meiste Zeit mit dem produzieren von Liedern und mit Training. Also eigentlich-", erzählte sie. "Liebe ich dich mehr als alles andere auf der Welt und wenn ich dich nicht hätte, wäre ich schon lange nicht mehr hier. Genauso lieben dich Minho und Jihye", sagte auf einmal Namjoon. Verwundert sah Sophia hinter sich und sah ihrem Mann in die Augen.

"Aber ich falle euch doch nur zur Last", murmelte sie betrübt. "Und selbst wenn du uns zur Last fallen solltest, was du  niemals tust, dann würde ich das auf mich nehmen. Denn ich will dich immer bei mir haben", erklärte er. Seine Worte klangen so schön. Ich ließ sie los und nickte. "Ich denke mal ich lasse euch zwei ein bisschen allein", bemerkte ich nur und machte mich dann auf den Rückweg. Namjoon würde das schon hinbekommen. Gerade bei dem Haus wieder angekommen, sah Jungkook mich an. "Hast du Lust ein bisschen ins Wasser zu gehen mit mir und Seoyoung?", fragte. "Oh ja das hört sich toll an", antwortete ich. "Na dann komm, wir ziehen uns schnell um", sagte er, nahm meine Hand und ging mit mir und Seoyoung ins Haus. Dort zogen wir uns schnell um und gingen dann runter an den Strand und ins Wasser. Fast hatte ich damit gerechnet das es kalt war und ich Gänsehaut bekommen würde, aber von der Sonne war es angenehm warm. Seoyoung stand am Rand und ließ immer die seichten Welle ihre Beine umspülen.

Suchend sah ich mich nach Jungkook um, als ich ohne Vorwarnung nach hinten gezogen wurde. Als ich wieder auftauchte, sah Jungkook mich lachend an. Auch ich musste lachen. "Du Schlitzohr", lachte ich und richtete mich wieder auf. In meinem Bikini war nun eine Menge Sand, aber das war mir egal. Er kam näher auf mich zu und ich nahm seine Hände. "Mein Schlitzohr", sagte ich lieb und er küsste mich. Diesen Moment nutzte ich um ihn ins Wasser zu schubsen. Er tauchte wieder auf. "Reingelegt!", rief ich. Sofort bekam ich eine Dusche Wasser ab. Auch Seoyoung fing an uns ein bisschen mit Wasser abzuspritzen, was einfach nur verdammt niedlich aussah mit ihren Schwimmflügeln. Lange dauerte es nicht, bis auch Hoseok, Taehyung und Jimin mit ins Wasser kamen. Lachend vollführten wir eine Wasserschlacht, tauchten uns gegenseitig unter und spritzten uns nass. Genau so sollte Urlaub sein, dachte ich. Mein Blick wanderte umher und ich sah Jin und Suga die am Rand auf Handtüchern lagen und einen Cocktail tranken. Sophia und Namjoon saßen mit ihren beiden Kleinen auf der Veranda und aßen ein paar Snacks. Erleichtert bemerkte ich das auch Sophia ein paar Snacks aß.

Im Allgemeinen war das ein sehr ruhiger Tag an dem wir einfach nur das schöne Wetter genossen. Die Kinder spielten alle zusammen und bauten eine Sandburg, wobei Minho eine Art Aufseher spielte und den beiden kleineren half. Mit einem Glas Sekt ließen wir den Tag ausklingen. Nur Sophia war schon lange im Bett und ruhte sich aus. "Was wollen wir morgen eigentlich machen?", warf Taehyung in die Runde. "Gute Frage. Ich würde ja sagen, wir unternehmen mal alle zusammen etwas", sagte Jin und trank noch einen Schluck aus seinem Glas. "Ja da bin ich auch für. Sonst macht ja jeder seinen eigenen Urlaub hier", fügte Yoongi hinzu. "Wie wäre es mit einer Schlafsession." Jeder sah ihn an. "Mal abgesehen davon das sich das fast schon falsch anhört, will ich den Urlaub nicht verschlafen", bemerkte Namjoon mit einem Schmunzeln. "Och gegen eine Schlafsession mit unseren beiden Ladies hätte ich nichts einzuwenden", bemerkte Hoseok lachend.

Jungkook warf ihm sofort einen fragenden und leicht wütenden Blick zu. "Keine Sorge Maknae. Ich tue deiner Frau nichts und Sophia genauso wenig", erklärte er. Beruhigt lehnte sich Jungkook wieder weiter zurück. Jedoch legte er seinen Arm um mich, so als wollte er allen noch einmal klar machen dass ich seins war. Belustigt schüttelte ich den Kopf und setzte mich dichter an ihn heran. "Also ich hätte auch nichts gegen einen kleinen Bummel in der Stadt oder so", klinkte sich jetzt Jimin in das Gespräch ein. "Mensch das ist doch mal ein guter Vorschlag", sagte Jin. Da jeder damit einverstanden war, stand nun fest das wir morgen shoppen gehen würden. So langsam war ich auch ziemlich müde, also erhob ich mich und sagte das ich mich auch schon mal hinlegen wollte. "Ich komme auch mit. Dann können wir vorher noch schnell die Kleinen ins Bett bringen", sagte Jungkook und ich nickte. Namjoon erhob sich auch und trank schnell noch den letzten Schluck aus. "Dann werde ich auch gehen. Immerhin gehören zwei dieser Kinder mir", erklärte er.

So machten wir uns mit den Kindern zusammen auf den Weg nach drinnen. Schnell brachten wir sie ins Bett und verabschiedeten uns dann von Namjoon für heute. Er ließ uns netter Weise zuerst ins Bad. "Gute Nacht", sagten wir als wir wieder aus dem Bad kamen und er darin verschwand. "Wünsche ich euch beiden auch", antwortete er und schon war die Tür zu. Hand in Hand gingen wir in unser Zimmer und legten uns hin. "Schlaf gut Prinzessin", flüsterte Jungkook mir ins Ohr und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn. "Du auch Prinz", murmelte ich leise und schmiegte mich an ihn. In seiner Nähe fühlte ich mich einfach immer so geborgen und sicher.

Namjoon

In Ruhe machte ich mich fertig im Bad und ging dann rüber in das Zimmer von Sophia und mir. Durch das Fenster konnte ich die unzähligen Sterne am Himmel sehen. "Schön das du da bist", hörte ich sie sagen und sah zu ihr. "Du bist noch wach?", fragte ich verwundert und setzte mich zu ihr. "Ja. Ich konnte einfach nicht einschlafen, weil du nicht da warst", erklärte sie ein wenig verlegen. "Aber wieso bist du denn nicht wieder zu uns gekommen?", fragte ich. Sie wirkte etwas verloren in diesem Moment. "Ich fühlte mich so schwach", gab sie zu und sah mir entschuldigend in die Augen. "Ach man was mach ich denn nur mit dir. Du willst ja auch zu keinem Arzt", sagte ich leise und nahm sie in den Arm. "Es tut mir leid das ich euch immer solche Sorgen bereite", erklärte sie  und schmiegte sich an mich. "Natürlich bereitest du uns Sorgen. Nicht immer, aber im Moment. Egal was ist, wir werden das schaffen und ich werde immer für dich da sein", sagte ich ihr und gab ihr einen Kuss. Zufrieden erwiderte sie diesen kurz. "Und jetzt lächel wenigstens einmal. Du hast heute schon so viel erreicht", bemerkte ich und sah sie lächelnd an.

Fragend sah sie mich an. "Du hast heute ganz schön viele Snacks gegessen. Ich sehe wie schwer dir all das fällt, aber du machst das klasse", erklärte ich. Sie sah mich verlegen und dankend an. "Was würde ich nur ohne dich machen", flüsterte sie dann. "Dann hättest du wahrscheinlich einen Mann, der mehr Zeit für dich hat, dich genauso liebt und hättest ein schöneres Leben", antwortete ich. Entsetzt sah sie mich an. "Niemand könnte mich je so sehr lieben wie du und mit niemandem wäre ich so glücklich wie mit dir", sagte sie und starrte mich noch immer an. Irgendwie beruhigten mich ihre Worte ja und eben so sehr verletzten sie mich. Denn ich hatte nun mal nicht so viel Zeit für sie, wie jemand anderes es hätte. "Na komm Schatz lass uns schlafen. Ich bin müde und du wahrscheinlich noch viel mehr", sagte ich ihr. Wir legten uns hin und schliefen langsam ein, dabei hatte ich meine Arme feste um sie gelegt, dass sie sich sicherer fühlte. Bald schon hörte ich wie ihr Atem ganz ruhig wurde. Dann konnte auch ich einschlafen.

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