~Kapitel 27~

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Jungkook
Mir war nun ziemlich unwohl und ganz genau wusste ich, das ich sie nicht mehr allein irgendwo hingehen lassen konnte. Immer wieder sah ich sie an. Gerade zockte sie ein wenig an meiner Konsole. Total konzentriert wirkte sie, aber dennoch schien sie meine Blicke zu bemerken, denn irgendwann drehte sie sich um und sah mich fragend an. "Was ist los?", fragte sie und legte den Controller beiseite. "Äh nichts", antwortete ich schnell und zwang mich zu einem Lächeln. Bloß nicht auffallen, sagte ich innerlich zu mir selber. "Du wirkst jetzt schon die ganze Zeit so nachdenklich und besorgt. Seit dem Gespräch mit Namjoon", bemerkte sie. Ertappt sah ich nach unten. Ich war aber auch einfach zu schlecht im lügen. Was sollte ich ihr denn jetzt erzählen? "Man Kookie du bist echt merkwürdig. Hat er irgendwas gesagt wegen Sophia? Haben sie Streit oder so?", fragte sie besorgt. Das war es. "Jaaa genau das ist es. Es... Ja es nagt mir ganz schön an der Seele das meine Cousine jetzt Streit mit ihm hat. Sogar ziemlich doll", log ich. Gott Namjoon bitte verzeih mir diese Lüge.

"Oh nein wie schrecklich. Die beiden gehören doch einfach zusammen. Sie dürfen nicht streiten. Was wenn das nicht wieder gut wird?", sagte sie betrübt und winkelte ihre Beine an. Wenigstens glaubte sie mir diese Lüge. Auch wenn das jetzt nicht gerade die beste war die man ihr hätte auftischen können. "Das wird schon wieder. Egal wie sehr sie auch gestritten haben in der Vergangenheit, sie haben sich immer wieder zusammen gerissen und ohne einander können sie auch nicht", sagte ich und versuchte so aufmunternd wie möglich zu klingen. Dennoch sah sie immer noch besorgt aus. "Vielleicht sollte ich morgen mal zu ihr und mit ihr reden", sagte sie dann. Auf einmal wirkte sie total motiviert. Fast klappte mir das Kinn runter. Jetzt steckte ich in der Klemme. Was sollte ich nur tun. "Oh ja das ist doch eine tolle Idee", sagte ich und lächelte. Verdammt Namjoon würde mich umbringen. Zum Glück gähnte sie jetzt. "Ich denke mal ich sollte langsam schlafen", erklärte sie und streckte sich einmal, bevor sie den Spielstand speicherte. "Gute Idee. Ich bin auch schon total müde", bemerkte ich.

Wir machten uns Bett fertig und legten uns dann hin. Während sie nach kurzer Zeit schon eingeschlafen war, blieb ich wach. Ich wartete. Solange bis ich mir ganz sicher war, dass sie auch wirklich fest schlief. Mittlerweile war es 1 Uhr morgens. Vorsichtig zog ich mich aus dem Bett und tappte in Richtung Tür. Mit einem vergewissernden Blick zu ihr, stellte ich fest das sie noch immer schlief. Erleichtert verließ ich das Zimmer und ging leise rüber zu Namjoon und Hoseok. Dort angekommen, klopfte ich an. Keiner antwortete. Eigentlich kein Wunder, immerhin war es mitten in der Nacht. Seufzend schob ich die Tür auf uns ging zu seinem Bett. "Namjoon", versuchte ich ihn so leise es nur ging zu wecken. Aber er reagierte nicht. Sanft fing ich an ihn zu schütteln. "Mmhhh lass mich in Ruhe", murrte er verschlafen. Scheinbar wurde er langsam wach. "Man Namjoon jetzt wach endlich auf. Wir haben ein Problem", sagte ich. "Kookie was machst du denn hier um diese Uhrzeit?", fragte Hoseok verschlafen und knipste das Licht an. "Psst nicht so laut", bat ich ihn.

Kopfschüttelnd sah er mich an. "Das sagt der jenige der gerade versucht unseren Leader aus seinen Träumen zu reißen", bemerkte er. Er fuhr sich einmal durch die Haare. "Ja es ist ja auch unglaublich wichtig", erklärte ich bedrückt. Genau das hatte mir ja jetzt noch gefehlt. Hoseok der jetzt alles mitbekommen würde. "Könnt ihr mal leiser sein?", hörte ich Namjoon sagen der sich jetzt in unsere Richtung gedreht hatte. "Warum bist du hier Jungkook?", fragte er dann und sah mich verwirrt an. Sein Blick verriet aber auch, dass er alles andere als amüsiert darüber war das ich ihn geweckt hatte. Jetzt musste ich ihm das alles erklären, bevor er noch mieser gelaunt war als er es jetzt sowieso schon war. "Wir haben ein mächtig großes Problem", erklärte ich. "Und das kann nicht bis morgen Früh, korrigiere HEUTE Früh warten?", fragte er murrend. "Genau so ist es", antwortete ich knapp.

Er gab sich geschlagen und sah mich jetzt auffordernd an. "Und worum geht es?" Ich schluckte einmal und sah zu Hoseok. Dieser starrte uns immer noch an. "Also du weißt doch worüber wir vorhin geredet haben", fing ich an. Sofort wurde er ein wenig wacher. Wieder sah ich zu Hoseok. Sollte er jetzt lieber gehen? "Lass ihn ruhig mit hören. Hoseok wird sich schon nicht verplappern", bemerkte Namjoon. Ich nickte und sah wieder zu ihm. "Na ja die Sache ist die. Alena hat gemerkt wie ich sie beobachte und das irgendwas nicht stimmt. Natürlich wollte ich ihr nicht die Wahrheit erzählen. Also habe ich lügen müssen", erklärte ich. Meine Kehle wurde immer trockener und ich schluckte einmal. "Das ist jetzt nicht so dramatisch", sagte Namjoon und stieß geräuschvoll die Luft aus. "Doch ist es. Weil das was ich ihr gesagt habe ist, dass du mit Sophia total den Streit hast und es ganz schlecht mit eurer Beziehung aussieht", sagte ich. Entgeistert starrte er mich an. Hoseok klatschte sich nur mit der Hand an die Stirn. "Also das ist wohl mehr als nur unpassend die Lüge", kommentierte er meine Aussage. Namjoon sprang aus dem Bett und hielt mich am T-Shirt Kragen fest. "Ist das dein Ernst Jungkook?!"

Wenn er so in Rage war, machte er einem ja schon etwas Angst. "Äh ja also... Ja ist es", sagte ich so leise das man es wohl nur gerade eben so verstehen konnte. Sein Blick wurde finster. "JEON JUNGKOOK!", sagte er jetzt lauter. Sofort merkte ich das ihm das auf gar keinen Fall gefiel. "Ich schwöre dir, gerade könnte ich dich einfach nur..." Hoseok sprang aus dem Bett und ging zwischen uns. "Mensch Namjoon komm runter", sagte er besänftigend und versuchte seinen besten Freund von mir wegzubekommen. "Hoseok. Hast du ihm überhaupt zugehört was er eben erzählt hat?! Allein das er überhaupt irgendwie sowas sagt ist... Also ehrlich. Was eine Lüge angeht hättest du auch irgendwas anderes nehmen können", sagte Namjoon immer noch wütend. "Es tut mir doch leid, aber mir ist nichts anderes eigefallen. Und sie fragte halt ob zwischen euch ein Streit entstanden ist oder so", erklärte ich. "Ich wollte auf keinen Fall soetwas sagen. Schon gar nicht weil es gelogen ist, aber ich wusste keinen Ausweg. Die Wahrheit hätte ich ihr auch nicht erzählen können. Aber sie will jetzt heute zu Sophia und mit ihr reden. Damit es alles wieder besser wird", erklärte ich die Situation weiter.

Er seufzte und ließ mich langsam los. "Wenn du wüsstest wie wütend ich darüber bin. Ich kann es einfach nicht fassen. Aber gut ich verstehe schon wieso du das gesagt hast", sagte er jetzt und stapfte rüber zu seinem Schrank. Schnell suchte er sich ein paar Sachen raus und zog sich dann um. "Ich werde jetzt zu ihr gehen  und ihr das alles erklären. Dann kann sie sozusagen bei der Lüge mitspielen, aber eines kannst du mir glauben. Das wird noch Konsequenzen haben", sagte er. Schon war er raus gelaufen und ich stand allein mit Hoseok im Zimmer. Dieser sah mich fragend an. "Worum geht es hier eigentlich?", fragte er. Was anderes als ihm das alles zu erklären, blieb mir jetzt sowieso nicht übrig. Auf seinem Bett machten wir es uns gemütlich und ich erzählte ihm alles. Er nickte immer wieder und am Ende sah er mich mit großen Augen an. "Oha ich hätte nie gedacht das das alles so krasse Ausmaße hat", murmelte er. Ich nickte. Da hatte er wohl Recht. Aber wer hatte schon mit sowas gerechnet. "Wie wäre es, wenn wir das alles den anderen Jungs erzählen. Sie sollten auch eingeweiht werden", schlug er vor. "Gute Idee", bemerkte ich und schnell weckten wir auch die anderen Jungs um es ihnen zu erzählen. Genauso wie wir, waren sie total erschüttert von dieser Nachricht und machten sich jetzt auch noch mehr Sorgen.

Namjoon
Wie konnte er nur ausgerechnet solch eine Lüge nutzen? Ich konnte es zwar teilweise verstehen, aber was wenn das jetzt total eskalieren würde. Hautpsache Sophia würde das gut hinbekommen mit dem Gespräch. Immerhin log sie wirklich ungern und man merkte ihr sowas auch immer sofort an. Im Krankenhaus angekommen, wollte mich eine Schwester aufhalten. "Es ist keine Besuchszeit. Ich bitte sie sofort umzukehren", bat sie mich. "Das ist überlebenswichtig", sagte ich und drängelte mich an ihr vorbei. Entrüstet blieb sie dort stehen und sah mir nach. Kein Wort sagte sie mehr und ich lief bis zu dem Zimmer von Sophia. Als ich das Zimmer betrat, sah ich sie schlafend im Bett liegen. Zu süß sah sie aus und ich setzte mich vorsichtig auf den Stuhl neben ihrem Bett. "Sophia aufwachen", weckte ich sie sanft und fuhr ihr mit der Hand den Nacken entlang.

Langsam bewegte sie sich und richtete sich dann auf. Eine ganze Weile sah sie mich an, so als würde sie nicht wissen wer vor ihr sitzt. Dann kehrten ihre Sinne wohl zurück. "Namjoon? Wieso bist du hier? Es ist doch mitten in der Nacht", gähnte sie. Ich lächelte sie an und gab ihr einen Kuss. "Es gibt das ein klitzekleines Problem", erklärte ich mein Auftauchen. Verwirrt sah sie mich an. "Und das wäre?" Schnell erzählte ich ihr eine Kurzfassung und ließ dabei weg, das ich Jungkook am liebsten sonst wohin gebracht hätte in dem Moment.

"Oh je das ist ja mal gar nicht gut", murmelte sie. "Ja eben. Und ich dachte mir. Dann gehe ich lieber sofort zu ihr und erkläre ihr das alles, bevor Alena hier ankommt und dir das erzählt, du aber von nichts weißt", sagte ich. Obwohl ich mir fast sicher war, das sie gar keinen Nerv darauf hatte so zu tun, als hätten wir uns gestritten, willigte sie sofort ein diese Lüge solange aufrecht zu erhalten bis wir mehr herausgefunden hatten. "Das wird zwar hart, aber ich schaff das schon", erklärte sie mir und gab mir dann noch einen Kuss. "Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest. Ich bin hundemüde. Nur wenn du willst, kannst du ja immer sehr spät zu mir kommen, so dass wir uns wenigstens noch sehen." Meine Miene hellte sich ein wenig auf und ich küsste sie noch einmal. "Na dann. Gute Nacht und bis morgen", sagte ich.

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