45. Du bist doch gar nicht wach!

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Marcos Sicht

Ich wurde wach und mir war einfach nur unglaublich warm. Der Schweiß sammelte sich wie ein kleiner See an meinem Schlüsselbein. Bo lag mit ihrem Kopf auf meiner Brust und ich hatte eine ihrer blonden Locken in der Nase. Nur ungern bewegte ich mich ein Stück, doch ich wusste das ich so nicht weiterschlafen konnte und ich war immer noch unglaublich müde. Ich drehte mich ein Stück und Bo brummte niedlich. Sie drehte sich einfach um und schlief weiter, als hätte sie nichts bemerkt. Mir war immer noch warm und so lange ich nicht wieder einschlafen konnte, beobachtete ich die junge Holländerin neben mir im Bett. Ihr Haar war ihr ins Gesicht gerutscht, aber so konnte ich ihre Halslinie studieren und hinab zu ihrem Rücken schauen. Sie hatte einen gemütlichen grauen Sweater an und kurze bunte Shorts, die ihre perfekten Beine zeigten. Sie hatte ein paar blauen Flecke an den Schenkeln und dennoch machte sie auf mich einen unglaublichen entspannten Eindruck. Zärtlich legte ich meinen Arm um ihre Hüfte. Dabei brummte sie erneut wie ein kleiner Bär im Winterschlaf-Modus. Sie wollte weiterschlafen und ich wollte sie auf keinen Fall wecken. Gerade wollte ich mich noch mal umdrehen, ehe ich ihr einen sanften Kuss auf den Nacken drückte, ehe ich mich endgültig bequem hinlegen wollte. Bo wuselte durchs Bett, ehe sie wach wurde und mich etwas verwirrt anschaute. „Hey!" Beruhigte ich sie und streichelte ihr sanft über den Rücken. Im halbdunkeln schaute sie mich mit großen Augen an. „Ich bin müde!" Jammerte sie und vergrub ihr Gesicht auf meiner Brust. Bo war unglaublich niedlich, sie war müde, wusste nicht so recht wo sie war. Also beugte ich mich liebevoll zu ihr und küsste sie sanft auf die Lippen. „Ich schlaf doch noch!" Beschwerte sie sich, richtete sich auf und rieb sich durchs Gesicht. Erst da schien sie langsam wirklich wach zu werden. „Wieviel Uhr haben wir?" Fragte sie mich. „Wir haben noch früh, halb vier!" Sagte ich ihr und Bo verschränkte die Arme vor der Brust. „Dein Ernst?" Schmollte sie und legte sich augenblicklich wieder hin. Ich hatte das Gefühl, dass die junge Frau immer noch schlief. Vorsichtig schmiegte ich mich an sie und legte den Arm um ihre schmale Hüfte. Bo drehte sich im Halbschlaf zu mir und drehte ihren Kopf zu mir. Sanft drückte sie ihre Lippen auf meine und küsste mich sanft. „Du bist doch gar nicht wach!" Lächelte ich amüsiert und streichelte ihr liebevoll über den Rücken. Sie bog sich wie Katze unter meiner Berührung und ich spürte wie ich langsam mehr und mehr Lust auf sie bekam. Sie küsste mich noch einmal und mir kroch einen Hauch Gänsehaut über den Rücken. Wirklich nachdenken konnte ich dabei nicht, ehe ich ihren Kuss einfach erwiderte. Wir küssten uns lange und leidenschaftlich. Sie schaffte es, dass ich nicht mehr nachdenken konnte, dass ich einfach nur bei ihr sein wollte und mir nie mehr etwas anders vorstellen konnte. Ich beugte mich halb über sie und Bo schlang augenblicklich ihre Beine um meine Oberschenkel und ich merkte dass mir sofort das Nachdenken schwerer fiel. Ich spürte ihre Fingernägel durch mein kurzes Haar streichen und einen Hauch Gänsehaut kroch über meinen Rücken bis in meine Fingerspitzen. Bo schaffte es, dass ich mich unglaublich bei ihr entspannte. Wenn ich bei ihr war, dann fühlte ich mich vollständig. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, keine Zeit mehr mit ihr zu verbringen. Die junge Frau rollte sich auf den Rücken und ich wollte nicht mit meinem ganzen Körpergewicht auf ihr liegen, so das ich mich zu Seite drehte. Ich schaute ihr in ihre großen honigbraunen Augen und wusste das ich verloren hatte. Wie konnte ein Fremder Mensch einem in so kurzer Zeit wichtig werden. Wie konnte sie so unschuldig sein und es dennoch Faustdick hinter den Ohren zu haben. Meine Hand berührte ihren Bauch und rutschte unter ihr Sweatshirt und jetzt war Bo es, die sich halb auf mich legte und das erste Mal ihr Körpergewicht auf mir spürte. Spätestens jetzt schaffte ich es keinen klaren Gedanken mehr zu fassen. Die Lust in mir stieg ins Unermessliche und ich hatte Mühe dagegen anzukämpfen. Ich wusste dass die junge Frau es merkte, denn sie verlagerte ihr Gewicht minimal von Links nach Rechts. Es war nur eine kleine Geste, die mir fast den Verstand raubte. Was noch viel schlimmer war, ich wollte nicht zu weit mit ihr gehen. Denn ich wollte ihr die Zeit lassen die Bo brauchte, damit sie es sich gar nicht anders mit mir überlegte. Erneut verlagerte sie ihr Gewicht und trieb meine Lust ins unermessliche. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt gar nicht, was ich mit meinen Händen machen sollte. Bevor ich darüber nachdenken konnte, ihr eventuell das Sweatshirt über den Kopf zu ziehen, nahm Bo mir die Entscheidung ab, rutschte von mir und kugelte sich müde auf die Seite. Dabei gähnte sie entspannt. „Eine Stunde noch!" Murmelte sie niedlich, drehte sich zur Seite und schmiegte sich niedlich in die Kissen. Im ersten Moment war ich überrascht, doch das fand ich schon wieder so niedlich, dass auch ich mich nach und nach entspannte. Sie war nicht so weit und ich war es vielleicht auch nicht. Ich war froh das sie mir diese Entscheidung abgenommen hatte. Meine Lust ging und ich lauschte ihrem leisen Schnauben. Meine Gedanken schweiften ab und ich fragte ich, ob das hier ein Fehler zwischen uns war? Doch ich war schon so lange nicht mehr so glücklich gewesen wie mit ihr. Die Gedanken an Scarlett waren verschwunden und ich machte mir keine Gedanken mehr darüber. Stattdessen genoß ich jeden Augenblick zwischen der jungen Tänzerin und mir. Auch wenn ich mich. noch nicht traute es auszusprechen war es an der Zeit nach vorne zu schauen. Bo war unglaublich und eine gemeinsame Zukunft nicht mehr unvorstellbar. Die junge Frau war etwas besonders und auch wenn ich es versuchte nicht in Hysterie auszubrechen, war ich verrückt nach ihr. Ich lauschte immer noch ihrem Atem und fragte mich ob ich überhaupt gut genug für sie war. Sie war auf jeden Fall etwas besonders für mich und ich machte mir Sorgen um sie. Ich wollte ihr nicht weh tun, denn das hatte sie nicht verdient. Ich war durcheinander, aber das war doch normal oder nicht? Meine inneren Stimmen lagen im Streit miteinander, denn eine Seite wollte alles von ihr und die andere wollte sie einfach nur beschützen. Ich beobachtete sie noch einmal, studierte ein letztes Mal ihr Antlitz ehe ich entspannt die Augen schloß und noch einmal neben ihr einschlief. 

Dance // Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt