Marcos Sicht
Nach einer Trainingseinheit, einer Dusche und einer ausgedehnten Espresso-Pause mit den Jungens, machte ich mich auf den Weg nachhause. Ich freute mich so unglaublich auf Bo und das wir den Abend bei meinen Eltern verbringen wollten. Ich hatte gerne meine Familie bei mir. Bo wartete aufgeregt auf mich. „Alles okay bei dir?" Fragte ich sie. „Kann ich das anlassen?" Fragte sie mich. Sie sah niedlich aus in ihrem Pulloverkleid, dass sie bis unter die Nasenspitze gezogen hatte. Die weiße, flauschige Strickware stand ihr ausgezeichnet. Dadrüber trug sie ein elegantes langes Jackett. In den letzten Tagen hatte sie zwei drei Kilo zugenommen, was aber daran lag, dass sie unentwegt auf der Couch lag und nicht jeden Tag Sport machte. „Du siehst toll aus!" Versicherte ich ihr und küsste ihre Schläfe. Ich nahm mir ein paar Minuten und zog mich um. „Können wir noch ein paar Blumen für deine Mutter holen?" Fragte Bo und ich schmunzelte, denn ich hatte auf dem Weg zu ihr bereits ein paar Blumen besorgt. „Liegen schon im Auto!" Rief ich ihr zu und schnappte mir ein Hemd aus meinem begehbaren Kleiderschrank. „Wie unerwartet!" Hörte ich Bo lachen. Ich hatte sie in den letzten Tagen viel zu wenig Lachen gehört. Ich war unglaublich froh, wenn nächste Woche die OP endlich über die Bühne war. Ich wusste nur zu gut wie schmerzvoll ein kaputtes Knie war. Die ganze Zeit auf Krücken und dann konnte man nicht einmal vernünftig schlafen. Außerdem wusste ich das Bo sich unentwegt Sorgen machte, ob sie überhaupt wieder tanzen konnte. Erst nach der OP würden wir wissen, ob sie überhaupt als Tänzerin weiter machen konnte. Wirklich darüber nachdenken wollte ich nicht, das tat man dennoch und wollte es nicht. Wenn es aus irgendeinem Grund nicht mehr klappen würde, würde für die hübsche junge Frau eine Welt zusammen brechen. Ich wollte einfach keinen Gedanken daran verschwenden. Nach dem ich mich in einen edlen Zwirn geworfen hatte ging ich zu Bo. „Aber Hallo!" Begrüßte sie mich. „Kann ich so gehen?" Fragte ich sie obligatorisch. Sie grinste mich vergnügt an und schaute an mir hinab. „Wenn ich so könnte wie ich wollte!" Lächelte sie. Ich fühlte mich geschmeichelt aber genau das wollte ich. Ich mochte es, wenn auch Frauen sich immer noch Mühe gaben. Wenn auch ich mich ab und zu mal geschmeichelt fühlte. Majorlein war das perfekte Beispiel dafür, dass es ein Geben und Nehmen war. Wir fuhren schließlich die paar Minuten zu meinen Eltern. Ich merkte wie aufgeregt Bo war. Sie hielt sich an ihren Krücken fest und starrte aus dem Fenster. „Du musst nicht aufgeregt sein, du weißt doch wie meine Eltern sind..." „Ich habe sie nur ein paar Mal gesehen. Ist doch klar, dass ich aufgeregt bin!" Gab sie zu und spielte an ihren langen Haaren herum. Ich liebte ihre Haare, ihr langes volles Haar, dass sich in leichten Wellen hinab zu ihren Brüsten schlängelte. Nur ungern gab ich es zu, aber ich schaute sie mir so unglaublich gerne an. Allerdings musste ich mich jetzt erst einmal aufs Fahren konzentrieren und ich war froh, als ich den Wagen bei meinem Eltern parken konnte. Bereits im Garten hörte ich mein Neffe und Nichte spielen, also waren meine beiden Schwestern ebenfalls zum Essen hier. Es war ein klassisches Grillen meiner Familie, ein Reus-Grillen. Bo hatte Schwierigkeiten beim Aussteigen, ich lief um den Wagen und half ich ihr mit den Krücken. Sie machte langsam, streckte sich und küsste mich liebevoll. Sie legte ihre Hand auf meine Wange und zog mich an sich. Bo schaffte es immer noch mir eine Gänsehaut zu bereiten. Ich erwiderte ihren zärtlichen Kuss und knabberte liebevoll an ihrer Unterlippe. „ONKEL MARCO!" Brüllte mein ältester Neffe. Nico kletterte über den Zaun und sprang uns entgegen. Er ging mittlerweile zur Schule, spielte Fußball und ich liebte ihn abgrundtief. Ich hob ihn hoch und trug ihn ein Stück. Hinter dem Zaun wartete meine Nichte auf uns. Mia war eine typische Prinzessin und schaute mich mit großen braunen Augen an. Sie trug ein hübsches pinkes Kleid und über ihre Lippen huschte ein schüchternes Lächeln. Als sie Bo entdeckte war sie hell auf begeistert. „Wer bist du?" Fragte sie die junge Frau mit ihrer niedlichen quitschigen Mädchenstimme. „Ich bin Bo!" Stellte sie sich vor und ging so gut es ging in die Hocke. Mia reichte ihr schüchtern und mit einer Hand im Moment die andere kleine Patschepfote. „Ich bin Mia!" Stellte sich meine Nichte vor. „Freut mich Mia!" Ich setzte Nico ab, der mich unentwegt ärgerte und mir dabei an den Ohren zog. Ich hob nun Mia hoch, so das Bo weiter mit ihren Krücken laufen konnte. „Was hast du gemacht?" Fragte Mia Bo und schaute an meiner Freundin hinab. Ich war fast beleidigt, denn meine Nichte klebte eigentlich an mir und war meist eifersüchtig, wenn ich nicht genügend Zeit für sie hatte und jemand anderem meine Aufmerksamkeit schenkte. Außerdem hatte sie Scarlett nicht gemocht und die beiden hatten keinen Faden zu einander gefunden. „Bo hatte einen Unfall beim Tanzen. Sie ist Tänzerin!" Erklärte ich ihr und strich ihr durch das volle Haar. „Du bist wirklich Tänzerin?" Fragte meine Nichte entgeistert. Bo lächelte schüchtern und nickte. „Oh wie toll also bist du eine Ballerina!" Lachte Mia, als ich den Wirbelwind hinunter ließ. „Onkel Marco spielen wir gleich Fußball?" Rief Nico mir zu. „Bestimmt!" Sagte ich und ging ums Haus. Wie immer saß meine Familie im Wintergarten. Sie hatten die Türen weit aufgeschoben, so das es eher eine überdachte Terrasse war. Meine Schwestern saßen mit ihren Männern am Tisch, mein Vater war dabei Kohle auf den Grill zu werfen. „Hallo zusammen!" Sagte ich gutgelaunt in die Runde. „Hallo Kind!" Sagte mein Vater, stellte die Kohle ab und anstatt mich zu begrüßen, drückte er Bo einen Kuss auf die Wange. Meine Mutter kam mit einem riesigen Brotkorb aus der Küche. „Hallo mein Schatz!" Sagte sie und küsste mich kurz auf die Wange. Es dauerte eine Weile bis wir uns alle begrüßt hatten. Mein Vater kümmerte sich um Bo und schaute, dass sie einen guten Platz mit ihrem Knie fand. „Es ist schön, dass es mal nicht dein Knie ist!" Sagte meine Schwester zu mir. Ich wollte nicht davon erzählen, das auch noch meine Ex Schuld an dem Unfall war. Denn meine Familie hatte eh ein eigenes Verhältnis zu ihr gehabt, aber das war eine andere Geschichte. „Ja aber Bo ist schwer verletzt!" Sagte ich zu ihr und fuhr fort. „Nächste Woche wird sie operiert, dann wissen wir wie es weitergeht!" Ich schaute zu Bo hinüber. Meine Nichte hatte sie vollkommen in Beschlag genommen. Normalerweise war es nicht Mias Art, sie war immer zurückhaltend und brauchte lange bis sie jemanden vertraute. Bei Bo war es was vollkommen anderes, sie saß zwischen Einhörnern und Puppen und spielte mit ihr. Ich redete mit meinen beiden Schwager und erzählte vom Spiel gegen Leipzig. Meine Mutter wirbelte durch die Gegend. Es war das erste Mal seit langem das wir als Familie alle beisammen waren und ich genoß jeden einzelnen Augenblick...
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Dance // Marco Reus
Hayran KurguIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...