Majorleins Sicht
Nach dem zwei Stunden meine Maskenbildnerin Chantal zu mir nach Dortmund gekommen war um mich zurecht zu machen, fuhren wir gemeinsam nach Köln. Bereits am Montag würde ich nach München fliegen, um mich endlich operieren zu lassen. Marco würde mich begleiten, worüber ich mich schon sehr freute, denn ich hatte ziemlich Angst vor der Knie-OP. Meine einzige OP die ich je mitgemacht hatte, waren meine Mandeln gewesen und das lag mindestens zehn Jahre her. Ich blickte in den Beifahrer-Spiegel und Chantal hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie hatte mir große dunkele Augen geschminkt und meine Haare in umwerfende Locken gedreht. Ich fühlte mich eigentlich ganz wohl und das trotz des Knies. Zwar trug ich diese dämliche Schiene, doch dass hielt mich nicht davon ab, ein kurzes Sommerkleid mit floralem Muster anzuziehen. Es war das erste Mal seit ein paar Tagen, das ich mir halbwegs im Spiegel gefiel. Ich hatte ganz schön mit mir zu kämpfen gehabt in den letzten Tagen, denn ich litt unter Verletzung. Chantal hatte es geschafft meine Augenringe wegzuschminken und ich wirkte trotz der ganzen Schmerzen relativ frisch. Man ich war wirklich viel zu eitel, naja ansonsten wäre ich wahrscheinlich auch nicht Tänzerin geworden. Marco war zur Zeit sehr viel mit der Mannschaft unterwegs und ich war deswegen ziemlich viel alleine. Selbst im Little Link war ich zu nichts zu gebrauchen, also blieb ich zuhause bei Marco und langweilte mich. Meistens bewegte ich mich nicht einmal von der Couch auf und starrte unentwegt an die Decke. Doch jetzt gerade fuhren Chantal und ich also zu Let's Dance. Sie war wirklich lieb und wir lachten viel. Irgendwie vertraute ich ihr und es freute mich dass sie mich trotz der Verletzung weiter unterstützte. Immerhin hatte die junge Frau mich in den letzten Wochen unentwegt unterstützt und das würde ich ihr auch in den nächsten Monaten oder Jahren nicht vergessen. In Köln wurden wir bereits erwartet und Pepe wartete draußen auf uns. Er sah toll aus in seinem hautengen dunkelblau, kariertem Anzug. „Hey!" Grunzte er freudig und umarmte mich zuerst. Ich kämpfte mit meinen Krücken und humpelte ihm langsam hinterher. Wir brauchten ziemlich lange, denn egal wen ich aus der Crew traf, ich musste mich immer wieder mit ihnen unterhalten. Sie hatten sich alle unglaubliche Sorgen gemacht und fanden es schade, dass ich erst mal nicht weiter machen konnte. Es rührte mich fast, wieviel Anteilnahme mir zu teil wurde und wieviele mitgelitten hatten. Als mir Scarlett über den Weg lief, ging ich einfach weiter und ignorierte sie. Auch sie redete nicht mit mir. Doch da drüber war ich nicht wirklich traurig. Ich war immer noch geschockt über dass was sie getan hatte und ich war noch nicht in dem Stadion sauer auf sie zu sein. Ich war immer noch geschockt und wollte keinen Gedanken an sie verschwenden. Nach dem ganzen stehen war ich allerdings froh, als ich endlich meinen Platz einnehmen konnte und endlich wieder saß. Mein Knie freute sich über die Pause und langsam ließen die Schmerztabletten nach. Außerdem musste ich noch zwei Interviews geben, ehe die Show anfing. Eigentlich langweilte ich mich ziemlich, aber ich ließ mir nichts anmerken. Interviews machten mir irgendwie keinen Spaß und ich mochte mein Privatleben also behielt ich die meisten Dinge eh für mich. Außerdem waren Interviews ja nicht der Grund warum ich hier war. Der einzige Grund warum ich hier war, war wegen Pepe und nicht wegen irgendetwas anderem. Allerdings fieberte ich bereits auf heute Nacht, denn Marco wollte mich hier abholen und wir wollten die letzten Stunden vor der OP noch genießen. Als die Show endlich anfing - lief alles wie am Schnürchen, Daniel Hartwich interviewte mich kurz und wünschte mir alles Gute. Erst dann tanzte Pepe das erste mal mit der jungen Russin. Zu meiner Sorge, harmonierten sie wirklich gut miteinander. Es tat weh ihn so zu sehen, denn in den nächsten Monaten würde ich nicht einen Schritt tanzen können. Vielleicht konnte ich nie wieder tanzen, doch diese Gedanken schob ich soweit bei Seite wie ich konnte. Die Zeit verflog und Marco wartete nach der Show bereits auf mich. Er hatte sich gegen seinen Mercedes gelehnt und lächelte mich liebevoll an. Mir huschte ein Lächeln über die Lippen. Wir hatten uns ein paar Tage nicht gesehen und ich hatte ihn vermisst. Marco trug die Jacke, die er sich in Amsterdam gekauft hatte. „Hey!" Begrüßte er mich liebevoll. Er legte mir einen Moment die Hände auf die Hüfte und bugsierte mich gegen das Auto. So konnte ich mich anlehnen, mein Knie entlasten und schaute dabei noch zu ihm auf. „Hallo!" Lächelte ich ihn liebevoll an. Marco beugte sich zu mir und küsste mich sanft. Er zupfte mir eine Locke aus der Stirn und lächelte mich an. Zärtlich schmiegte ich mich an ihn. „Hallo Schönheit!" Wiederholte er leise in mein Ohr. Gänsehaut kroch mir den Nacken hinauf. „Danke fürs Abholen!" Sagte ich leise und stupste ihn gegen die Brust. „Oh das tue ich gerne, bei dem Anblick!" Strahlte er gutgelaunt. Ich entspannte mich merklich und war froh, dass Marco bei mir war. „Du bist süß!" Sagte ich leise und strich mir ein paar Locken aus dem Gesicht. Er zog eine kleine Schachtel aus seiner Jacke. „Ich habe den bereist vor ein paar Wochen in Amsterdam gekauft. Es soll ein Glücksbringer für dich sein." Sagte er mir. Neugierig öffnete ich die kleine Schachtel und fand einen feinen sehr schmalen Ring. Er war wunderschön - zierlich und hochwertig verarbeitet. „Oh mein Gott, er ist wundervoll." Sagte ich und steckte ihn mir gleich an die Hand. Ich schaute mir noch einmal auf die Hand und lächelte geschmeichelt. Meine Wangen färbten sich wohlig rot, ich machte mich lang und küsste Marco noch einmal auf die schmalen Lippen. „Meine Eltern haben uns für morgen zum Grillen eingeladen!" Sagte er mir, als wir losfuhren. Erst hatte ich keine Lust, aber ich wusste das seine Eltern es nur gut meinten. „Und willst du hingehen?" Fragte er mich. „Hinhumpeln meinst du?" Grinste ich. "Krücken sind die durchaus gewöhnt!" Grinste er breit. "Grillen hört sich doch gut an. Eine große Hilfe bin ich aber nicht!" Lächelte ich Marco an. "Du kennst doch meine Mum, da musst du nicht wirklich helfen!" Er beugte sich zu mir und küsste mich sanft auf die Lippen. In meinem Bauch kribbelten hunderte Schmetterlinge, die ich zwanghaft versuchte zu unterdrücken doch ich war zu schwach um mich länger dagegen zu wehren. „Meine Eltern freuen sich auf dich!" Sagte Marco zuversichtlich zu mir und legte seine Hand auf mein gesundes Bein. Seine Finger strichen über die nackte Haut meines Oberschenkels. „Wie war dein Tag?" Fragte ich ihn und lehnte ich entspannt zurück. „Anstrengend!" Er erzählte von seinem Ausflug nach Leipzig und das seine Mannschaft erneut gewonnen hatte. Es waren die beste Nachrichten des Tages. Wenn seine Mannschaft gewann, war seine Laune ausgezeichnet. Am meisten freute ich aber, das er mich nach München zur OP begleiten würde. Marco hatte seine Hand immer noch auf meinem Oberschenkel liegen. Liebevoll knetete er meine Muskulatur und suchte meine Nähe. Er brachte mich auf andere Gedanken, während ich mit seinen Fingern herum spielte und mir dabei auf den hübschen Ring schaute, den er mir geschenkt hatte. Es war ein wirklich hübsches Schmuck-Stück und ich fand es niedlich, dass er bei solchen Dingen an mich dachte. Mein Herz schlug bis zum Hals. Ich wusste wie gut er für mich war, er war das beste was mir seit langem passiert war. Marco war ehrlich, vertrauensvoll und liebevoll. Ich wusste wie verliebt ich ihn war und mir das einzugestehen war unglaublich. Er schaffte es das ich mich bei ihm fallen lassen konnte und was noch besser war, ich fühlte mich nicht allein. Ich wollte noch mehr Zeit mit ihm verbringen. Am liebsten wollte ich all meine Zeit mit ihm verbringen...
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Dance // Marco Reus
FanfictionIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...