Majorleins Sicht
Also ich wusste wirklich nicht, warum ausgerechnet sie die Ex-Freundin von Marco war. Die junge Frau war jung, ziemlich dünn und einen Hauch schüchtern. Ihr Tanzpartner redete auf sie ein. Sie war um einiges größer wie ich und hatte sehr langes blondes Haar. Um ehrlich zu sein, wirkte sie ein wenig blass auf mich. Es wunderte mich ein wenig, dass Marco so einen Typ von Frau bevorzugte. Auf mich wirkte er eher introvertiert und ich wunderte mich über seine Wahl. Wer war ich denn überhaupt das ich mir Gedanken da drüber machte? Wer war ich denn das ich mir da drüber ein Urteil erlaubte?
Ich lauschte dem Redner, der uns in die Szenen der Tanzshow einführte. Er erklärte uns genau wie lange die einzelnen Tänze dauerten, auf welche Stichwörter wir wohin gehen mussten und so weiter. Ich hörte immer noch aufmerksam zu und beobachtete die sogenannten deutschen Promis, doch um ehrlich zu sein kannte ich keinen von ihnen. Vielleicht aber auch nur weil ich im Ausland gelebt hatte. Hätte, hätte Fahrradkette, ich hatte keine Ahnung worauf ich mich eingelassen hatte. Ich gab es nur ungern zu, aber ich war wirklich ziemlich gelangweilt. Zudem hatte ich im Moment ziemlich viel zu viel zu tun, im Little Link war einiges liegen geblieben und das Tanzen nahm mich im Moment vollkommen ein. So ganz bei der Sache war ich nicht und dabei beobachtete ich schon wieder Marcos Ex. Sie biss sich wie Marco ständig auf der Unterlippe herum. Doch was mich am meisten beeindruckte war, wieviel Selbstbewusstsein sie hatte, sie war weder Schauspielerin sonst noch irgendwas. Sie modelte angeblich außerdem wirkte sie nicht sonderlich schlau oder smart auf mich. Sie tuschelte unentwegt und war für mich nur eins, unsympathisch. Pepe kam schließlich zu mir hinüber, küsste mich auf die Wange und lächelte mich an. "Alles okay?" Fragte er mich. "Ja sicher!" Lächelte ich ihn liebevoll an. Ich würde mir niemals anmerken lassen, dass ich genervt war von der Vorbereitung. "Wie lange geht das denn schon so?" Fragte er mich und strich sich dabei gedankenverloren durch sein volles braunes Haar. "Zwei Stunden!" Murmelte ich etwas genervt. "Musst du nicht los?" Fragte er besorgt. "Ja seit einer Stunde!" Gab ich zu, ich kam wirklich in Teufels Küche wenn ich nicht langsam im Link auftauchte. "Worauf wartest du denn?" Fragte er ruhig. "Geh schon, ich mach den Rest." Lächelte er mich zuversichtlich an. Ich grinste einfach nur, als ich mich umziehen ging, meine Sachen holte und mich auf den Weg zur U-Bahn machte.
Die Sonne schien in Köln und es war herrliches warmes Frühlingswetter. Ich brauchte etwa zwanzig Minuten bis zur Bar. Bei dem guten Wetter war am Nachmittag bereits einiges los. Die Leute schnattern aufgeregt und das Publikum hatte sich in den letzten Tagen irgendwie verändert. Aber es hatte immer noch den Anspruch, das es für mich passte. Allerdings fiel mir auf, das mehr junge Frauen im Laden waren. Vielleicht hatte es doch was mit Fußball-Jungens zu tun, immerhin waren Julian und auch Marco im Moment zwei Mal die Woche mindestens im Laden. An einem Tisch in der Sonne entdeckte ich Marco. Er tippte etwas in seinen Laptop und schien in seinen Gedanken verloren. Am Nebentisch saßen ein paar junge Frauen, die ihn hoffnungsvoll beobachten und ihn anhimmelten. Ich ging zu ihm hinüber und blickte zu ihm hinab. "Du hier?" Fragte ich ihn amüsiert. Marco schaute zu mir auf, seine Stirn lag noch in Falten. Als er mich erkannte huschte ein Lächeln über seine Lippen. "Hi!" Sagte er ruhig.
Er trug eine kantige Sonnenbrille, die sein etwas schiefes Gesicht unterstützten und ihn recht markant aussehen ließen. Das erste Mal hatte ich das Gefühl, das man ihm sein Alter ansah. Er wirkte reif, entspannt und unaufgeregt. Ohne ihn zu fragen rückte ich den Stuhl zurecht und setzte mich zu ihm. "Was machst du hier?" Fragte ich ihn neugierig. An dem Abend im Club war er auf einmal mit den Jungens verschwunden und wir hatten uns nicht voneinander verabschiedet. "Ich hab gleich noch einen Termin mit meinem Berater!" Erklärte er mir. "Hört sich ja spannend an!" Zog ich ihn auf und dachte an das Chaos bei der Probe. "Ist es aber nicht!" Grinste er mich an, zog eine niedliche Grimasse und streckte dabei die Zunge hinaus. Er nahm sein Glas mit Ingwerwasser und nippte daran. "Du bist spät!" Lächelte er aufmerksam. "Ja diese verfluchte, dämliche Show treibt mich noch in den Wahnsinn!" Gab ich zu. Marco lächelte amüsiert. "Wie läuft, das denn da so ab?" Fragte er mich. "Keine Ahnung, du trainierst, dann hast du Probe, dort erklärt dir dann einer wo du wann zu sein hast, dann Tanzprobe ohne Licht, Tanzprobe mit Licht, Kameraeinstellungen, zwischendurch immer Kostümproben. Egal wo du hin gehst, rennt dir ein Kamerateam hinterher und die Leute sind na ja egal." Maulte ich ein wenig mitleidig. "Du hast dich doch drauf eingelassen." Lachte er fröhlich. "Naja es gibt gutes Geld." Lächelte ich und fuhr fort. "Außerdem ist es interessant wen man da so kennenlernt!" Schmunzelte ich vielsagend. "Du bist mir immer noch unsympathisch." Sagte Marco mir und schenkte mir dieses niedliche Grinsen. Mit dem rechten Auge zwinkerte er mir zu, als hätte er genau verstanden was ich meinte. Ich ärgerte wirklich gerne, deswegen fuhr ich fort: "Ich kann nichts für deinen nicht vorhanden Geschmack!" Er schmunzelte über meine Aussage. "Warum habe ich dir eigentlich einen Freifahrtschein für dumme Sprüche erteilt?" "Keine Ahnung!" Grinste ich ihn nun an und zuckte unschuldig mit den Schultern. Wir schauten uns dabei ganz genau in die Augen. Doch irgendwie irritierte es mich irgendwie. Er wich meinem Blick nicht aus, schaute noch ein paar Mal von links nach rechts, doch eigentlich schauten wir uns unentwegt tief in die Augen. Auf seinen schmalen Lippen zeichnete sich diese schmale Lächeln ab, dass ihm etwas schelmisches verlieh. Ehe ich länger drüber nachdenken konnte, warum wir uns so ansahen, wurden wir unterbrochen. Nadja die kleine Kellnerin blickte mich an und rief mir etwas zu. "Hey Bo, kann ich dir etwas zu trinken bringen?" Fragte sie mich. "Ja ich nehme einen Kaffee!" Sagte ich ruhig. "Und was will der Boss?" Fragte ich ihn. Marco schüttelte den Kopf. "Du sollst das doch nicht sagen!" Beschwerte er sich bei mir. "Ich tue es trotzdem!" Grinste ich ihn vielsagend an und legte meinen Kopf in die Hände. "Du bist echt der Teufel in Person!" Schmunzelte er gut gelaunt und tippte weiter auf seinem Rechner herum. Erst da fiel mir wieder auf, das Nadja noch am Tisch stand. "Nein scheinbar nicht!" Sagte ich zu ihr. "Ich lass euch dann mal allein!" Grinste Nadja vielsagend und ging hinein. Erst da fiel mir auf, dass die Konversation auf die junge Frau wahrscheinlich ein wenig seltsam wirkte. Ich stand auf und brachte meine Tasche hinein. Nadja tuschelte mit Chris. Als sie mich sah schwiegen sie. "Hast du mir etwas zu sagen?" Fragte ich sie direkt. "Ihr versteht euch gut?" Sagte sie vielsagend. "Nein, Nein eigentlich mögen wir uns nicht!" Chris und Nadja lachten. "Er hat dir eine Bar gekauft, also wenn du ihn nicht magst, er mag dich auf jeden Fall!" Erklärte Chris mir. Ich schüttelte einfach nur den Kopf, denn ich wollte nichts davon hören. Mein Blick huschte nach draußen und ich schüttelte unmerklich den Kopf. "Hab ich dich nach deiner Meinung gefragt?" Grunzte ich sie an, doch Chris und Nadja lachten einfach nur. "Gib es doch einfach zu, dass du ihn magst!" Ich schüttelte nur aufgebracht den Kopf und brachte meine Tasche nach hinten, ehe ich meinen Kaffee nahm und wieder nach draußen ging. Marco tippte erneut etwas in seinen Laptop ein. Ich setzte mich zu ihm und bemerkte den neidischen Blick am Nachbartisch. "Und morgen ist es soweit?" Fragte er mich. "Ja und ich bin froh, dass es endlich los geht." Gab ich zu. So langsam hatte ich ordentlich Lampenfieber, aber das würde ich vor ihm auf keinsten Fall zu geben. "Und wird dann morgen gefeiert?" Lächelte er. "Ich glaube nicht. Am nächsten Tag wird weiter trainiert!" Gab ich zu und spielte an meinen blonden Locken herum. "Das ist auch okay, aber feiern gehört dazu!" Sagte er und klappte seinen Laptop zu. "Belohne dich für die ganze Arbeit!" Mahnte er mich. Er stand schließlich auf. "Ich muss in meinen Termin!" Grinste er vielsagend. "Ja gut." Brummte ich. "Also versteh es nicht falsch, aber meinst du nicht, dass du mir mal deine Handynummer geben könntest? Wenn wir was zu besprechen haben, könnten wir eine Uhrzeit ausmachen!" Schlug er vor. "Ja sicher!" Sagte ich, während er mir sein Handy reichte. Ich tippte meine Nummer ein, ohne großartig da drüber nachzudenken. "Hals und Beinbruch morgen!" Ich lächelte ihn an. "Hör auf drüber zu reden, dass bringt Unglück!" Beschwerte ich mich bei ihm. "Das ist nur dein Aberglaube!" Grinste er mich an. Er legte einen Augenblick seine Hand auf meine Schulter, ehe er sich umdrehte und die Straße hinunter ging. Mein Blick folgte ihm eine Weile. Zu meiner Überraschung huschte mein Blick über seine trainierte Rückseite. Er hatte einen hübschen runden Hintern. Als ich realisierte, dass ich mir über seinen Hintern Gedanken machte, schob ich den Gedanken sofort von mir und machte mir erstmalig heute an die Arbeit.
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Dance // Marco Reus
FanfictionIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...