Majorleins Sicht
Ich schaute auf meine Hand, die auf Marcos Oberschenkel lag, als das Boot in der Nähe der Skylounge hielt. Ich bezahlte Frank und wir liefen zu dem Hochhaus im neuen Hafen von Amsterdam. Marco lief entspannt neben mir her und ich konnte kaum meinen Blick von ihm wenden. Eigentlich hätte ich trainieren sollen für das Casting morgen in London. Stattdessen wollte ich lieber etwas mit Marco unternehmen. Ich wollte jetzt gerade in diesem Moment einfach nur Spaß haben und ihm zeigen, dass es mir immer noch leid tat. Er war mir wichtig, sehr wichtig sogar und in meiner Heimat konnte er sich ungezwungen bewegen. Die Skylounge hatte ein tolles Restaurant, von dort hatte man einen wundervollen Ausblick über Amsterdam. Ich war schon ein paar Mal da gewesen und ich liebte den Ausblick über meine Heimatstadt. Wenn man nichts zu reden hatte, dann konnte man einfach aus dem Fenster schauen und Small-Talk über die Stadt halten. Die Musik war nicht aufdringlich und das Essen war gut. Marco saß mir gegenüber und sah umwerfend aus in seinem Anzug. Ich mochte sein blondes Haar, das er stark nach hinten gegelt hatte. Es verlieh ihm etwas männliches und ich mochte so oder so, dass er älter war wie ich. Er war Anfang dreizig und war ab und zu immer noch niedlich kindisch, doch er stand auch mit beiden Beinen im Leben und das machte ihn so attraktiv für mich. Ab und zu himmelte ich ihn gerne an, aber was wäre ich auch für eine Frau wenn ich den Kerl an meiner Seite nicht ab und zu einfach mal anhimmelte. Auf meinen Lippen lag dieser Hauch von Schmunzeln, als Marco mich aus meinen Gedanken riss. „Du bist so schweigsam." Sagte er zu mir. „Ich genieße den Augenblick!" Lächelte ich ihn an und zwinkerte ihm ehrlich zu. „Du bist wunderschön...!" Sagte Marco leise aber ehrlich zu mir und ich lächelte ihn verliebt an. „Nun ich bin auch nur eine Frau!" Sagte ich und stützte meinen Kopf auf die Hände und himmelte ihn weiter an. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Marco immer so anstarren können. Der Kellner kam zu uns und lächelte uns an. „Was kann ich euch bringen?" Fragte er mich auf holländisch. Ich übersetzte für Marco und wir bestellten Wein und ein Paar holländische Snacks. „Gott das muss ich alles abtrainieren!" Beschwerte er sich bei mir. „Du bist doch nur Haut und Knochen!" Lächelte ich ihn an. „Ich muss auf meine Ernährung achten, sonst verletze ich mich häufiger!" Erklärte er mir. Er spielte liebevoll mit meinem Zeigefinger. Meine innere Stimme, sowie Teufelchen und Engelchen schwebten auf kleinen Rosa Wolken um mich herum und mir fiel das nachdenken ziemlich schwer. Eigentlich war es unmöglich, ich war gerade nicht Herrin meiner Lage, aber ich wollte auch nicht Herr der Lage sein. Ich wollte über den Wolken schweben, denn Marco schaffte es mir ein dummes Grinsen aufs Gesicht zu zaubern, wie schon lange keiner mehr. Im Gegensatz zu meinen eingeredeten Gefühlen für Pepe waren so unecht gewesen, wie das zwischen Marco und mir. Die letzte Nacht ging mir nicht aus dem Kopf. Das war aber auch nicht schlimm, denn der hübsche Dortmunder saß mir immer noch gegenüber. Er war nicht vor meiner Elefant im Porzellanladen weggelaufen, sondern er war immer noch hier bei mir. Engelchen und Teufelchen schwebten von einem Ohr zum anderen und ich fühlte mich wie berauscht. Ich war verwirrt und irgendwie auch nicht. Denn ich wusste das ich ihn gern hatte. Ich wusste das ich dabei war mich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. Wie konnte ich denn auch nicht? Er war immer da, er tat alles für mich und ich? War ich überhaupt gut genug für ihn? Ich war mir nicht sicher, denn ein paar Zweifel ließen mich wachsam bleiben - nicht verletzt zu werden. Ich zweifelte gerne an mir, wenn es darum ging einen Schritt weiter zu gehen. Doch das erste Mal seit einer Ewigkeit wollte ich weitergehen. „Worüber denkst du nach?" Fragte er mich. Ich legte den Kopf schräg und blickte ihn an. „Ich habe darüber nachgedacht, dass du ein toller Kerl bist!" Lächelte ich ihn an und spielte mit dem kleinen Löffel vor mir herum. Er schmunzelte und warf mir diesen umwerfenden Blick zu. Er konnte dir ganze Geschichten mit seinen Augen erzählen und ich war bereit ihm zuzuhören, wenn er das wollte. Ich sah ihn an und lehnte mich entspannt zurück. Marco war unglaublich und machte, dass ich mich unglaublich wohl bei ihm fühlte. Wie konnte es ein einzelner Mann nur schaffen, einem so den Kopf zu verdrehen wie er es gerade bei mir tat? „Und gehen wir jetzt tanzen?" Fragte er mich. Ich lächelte ihn überrascht an. „Du bist doch gar kein Tänzer!" Kicherte ich und balancierte den Löffel über meinen Handrücken. „Nein bin ich nicht, aber ich will dich tanzen sehen!" Grinste er, legte dieses süffisante Lächeln auf die Lippen und spielte mit seinen Fingernägeln herum. Danach legte er seine Hand entspannt auf den Tisch. Ich sah ihn gerne so. „Wenn du willst können wir uns mit ein paar meinen Freunden zum Tanzen treffen!" Schlug ich ihm vor. „Nun ich dachte wir gehen in irgendeinen Club und genehmigen uns zwei Drinks, du tanzt ein wenig - für mich - und danach hauen wir ab. Du musst doch bestimmt früh los!" Sagte er zu mir. Ich klebte an seinen Lippen. „Wie wäre es: wir gehen direkt zu mir und wir wiederholen das mit dem tanzen in ein paar Tagen!" Sagte ich zu ihm. Ich wollte bezahlen gehen, doch Marco ließ mich mal wieder nicht. Er bezahlte also das Essen und wir verließen die Skylounge. Draußen war es ziemlich kühl geworden. Mir war augenblicklich kalt. Ich hätte lieber eine Jacke mitnehmen sollen, stattdessen war mir der dramatische Auftritt in meinem roten Kleid lieber gewesen. „Ist dir kalt?" Fragte Marco mich. Wie immer war er total aufmerksam und ich war froh, als er mir seine Jacke umlegte. Ich hüllte mich in den edlen Stoff und vergrub meine Hände in der Jackentasche. Das mir sein Jackett fiel zu groß war, war mir ziemlich egal. Die Jacke roch herrlich nach Marco und ich fühlte mich wohl. Marco beugte sich zu mir und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Alles okay?" Fragte er mich und streichelte mir sanft über den Oberarm. „Mir geht es gut, keine Sorge!" Lächelte ich ihn an und wir machten uns langsam auf den Heimweg. Langsam schlenderten wir durch die Straßen von Amsterdam. Wir fuhren mit der Fähre zum Hauptbahnhof und liefen von dort hinunter in die Innenstadt. Es dauerte keine Stunde bis zu mir zuhause. Doch es hätte auch vier dauern können. Ich genoß jede Minute mit Marco und dieses Gefühl von schweben wollte ich so lange wie möglich genießen.
DU LIEST GERADE
Dance // Marco Reus
FanficIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...