Majorleins Sicht
Marco schaute gedankenverloren aus dem Fenster. „Du hast mir gar nicht verraten, dass es hier so einen Ort gibt!" Beschwerte er sich bei mir und schaute über das nächtliche Amsterdam. „Meine Mutter hat hier gemalt!" Sagte ich leise. „Was hat sie gemalt?" Fragte er mich und ich überlegte, ob ich ihm antworten sollte. Die Erinnerungen an meine Mutter gehörten nur mir und ich teilte diese nicht gerne. Doch ich vertraute Marco und dazu gehörte eben auch private Dinge zu besprechen. „Tulpen!" Lächelte ich, schluckte meine Nervosität hinunter und fuhr fort. „Zumindest hat mir mein Vater das immer erzählt!" Fügte ich an, denn ich konnte mich kaum an meine Mutter erinnern. Ich nahm mir das Glas Rotwein, das auf dem Tisch stand. „Willst du auch was trinken?" Fragte ich ihn nervös und konnte immer noch nicht glauben, das er wirklich zu mir gekommen war. Es war ein beschissener Tag gewesen und ich war froh, dass er bei mir war. Marco schüttelte den Kopf. „Hast du eine Versicherung für das Haus?" Fragte er mich. „Ja ich glaube schon! Ich muss in den Unterlagen nachschauen." „Wenn du Glück hast, kommt die Versicherung für den Schaden auf." Tröstete er mich. „Ich hänge an dem Haus!" Gab ich zu und setzte mich. „Bei der Aussicht!" Lächelte er, doch Marco schaute mich an und schaffte es mich von der einen auf die andere Sekunde fast regungslos zu machen. Die Schmetterlinge in meiner Magegengend verrieten das ich nur noch dagegen ankämpfte, mich nicht über beide Ohren in ihn zu verknallen. In diesen dämlichen Idioten. Jetzt stand er einfach hier mitten in Amsterdam. Marco war einfach gekommen und das konnte ich kaum glauben. Ich war froh, dass er einfach zu mir gekommen war, denn als ich vorhin nachhause gekommen war, hatte ich das Gefühl das mir jemand die Beine wegriss. Der ganze Flur hatte unter Wasser gestanden, Schlamm, Gestank und Wasser waren mir über die Beine gelaufen. All die Mühen die es mich in den letzten Jahren gekostet hatten waren umsonst gewesen. Ich war in diesem Augenblick einfach nur erledigt. Ich machte es mir in den bequemen Ledersessel gemütlich und nippte an meinem Glas Wein. Marco schaute immer noch über die Amsterdamer Innenstadt. „Es ist wunderschön!" Sagte er noch einmal, ehe er sich zu mir setzte. „Ich wäre gerne mehr hier!" Gab ich zu und fuhr fort. „Es ist der Ort an dem ich mich zuhause fühle!" Sagte ich leise. Liebevoll legte er seine Hand auf meine und spielte mit meinem Zeigefinger herum. „Ich helfe dir, okay? Wir kriegen das hin." Versicherte er mir aufmunternd. Ich schaute ihn an und mein Misstrauen, war all gegenwärtig. „Warum bist du hier?" Fragte ich ihn. Ich musste einfach wissen, warum er her gekommen war. „Ich kann dich doch nicht mit dem ganzen Chaos alleine lassen!" Lächelte er liebevoll. „Es könnte dir auch egal sein!" Gab ich zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und du denkst, das ich wirklich so ein Kerl bin?" Lachte er. „Ich weiß nicht, was du für ein Kerl bist!" Kicherte ich und knuffte ihm in die Seite. Marco war schneller und zog mich zu sich. Er war etwas überschwänglich und zog so fest an mir, dass er mich vom Sessel zog und ich das Gleichgewicht verlor. Gerade noch schaffte ich es mich auf ihm abzustützen, so das ich halb über ihm stand. Marco fasste mir an die Kniekehlen und zog mich zu sich. Etwas unbeholfen setzte ich mich rittlings auf seinem Schoß. Liebevoll lächelte er mich an, schüchtern legte ich ihm meine Hand auf seine Wange. Sein Drei-Tage-Bart piekte in meine Haut und ich schaute ihm einfach nur in die Augen. Er war entspannt und wirkte fast glücklich. Für diese Leichtigkeit war er zu beneiden. Liebevoll legte er seinen Finger unter mein Kinn und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Du weißt gar nicht wie hübsch du bist!" Sagte er leise. Es war mir fast unangenehm und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Ich drückte ihn so fest ich konnte. Marco war fast ein wenig überrumpelt, doch er umarmte mich ebenso. Ich spürte sein Herzklopfen, fühlte seinen Atem an meinem Hals, während er mir liebevoll über den Rücken streichelte. „Ich bin hier, okay?" Hauchte er mir ins Ohr. Ich war einen Augenblick lang schwach. Doch ich fühlte mich geborgen bei ihm. So geborgen, dass ich auch Schwach sein konnte in seiner Nähe. Bei Marco war ich nur Majorlein. Nicht die Tänzerin, nicht die Freche aus der Bar, bei ihm war ich nur ich selbst. Ich spürte seine Lippen auf meinen. Sanft küsste er meine Wangen und schließlich meinen Hals. Gänsehaut kroch über meinen Körper und ich fühlte mich ihm so nah, wie nie zuvor. Ich hatte Marco in mein Leben gelassen und wollte das er nicht mehr ging. Einen Bruchteil einer Sekunde bekam ich Angst. Angst davor das Marco nur mit mir spielte. Doch Angst war immer nur ein Schritt mehr Mut. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn fordernd. Marco packte mich an der Hüfte und zog mich enger an sich ran. „Du weißt das ich auch nur ein Mann bin!" Lächelte er mich niedlich an, denn ich spürte seine Lust. Ich strich ihm sanft durchs Haar. „Danke das du gekommen bist!" Sagte ich leise und rutschte von seinem Schoß. Liebevoll legte er den Arm um meine Schulter. Ich nahm seine Hand und spielte mit seinen langen schlanken Fingern herum. „Ich will nicht das du nach London gehst!" Warf er mir unvorbereitet an den Kopf. Ich war überrascht, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich schaute in seine grünbraunen Augen und ich wusste das er es ernst meinte. „Weißt du, du hast mal über Grenzen gesprochen und das ist meine Grenze, ich will nicht das du nach London gehst." Ich wusste das er mir einen Vortrag halten würde und das konnte ich jetzt nicht ertragen. Vorsichtig legte ich meinen Finger auf seine Lippen, denn ich wollte nicht das er weiter sprach. Heute war nicht mein Tag und ich wollte mir nicht noch mehr Gedanken über Dinge machen, die mich jetzt gerade überfordern würden. Ich musste überlegen, überlegen was ich tun sollte. Doch dafür blieb mir in diesem Moment keine Zeit. Marco öffnete den Mund und nahm meinen Zeigefinger zwischen seine Lippen. Neckisch biss er hinein und mir huschte ein Lächeln über die Lippen. Sanft strich ich ihm über die Lippen, ehe er sich zu mir beugte und mich leidenschaftlich küsste. Er war fordernd und das war gut so. Es lenkte mich ab und ich wollte jetzt abgelenkt sein. Marco lehnte sich weiter gegen mich und ich rutschte mit meinem Becken ein Stück näher zu ihm. Seine Hand fasste mir an den Oberschenkel und mein Körper spannte sich ganz automatisch an. Seine Hand rutschte noch ein Stück höher, so das seine Fingerspitze den Saum meiner Shorts berührten. Mein Herz sprang fast aus meinem Brustkorb hinaus. Ich wusste was er von mir wollte und ich wusste, dass ich es genauso wollte. Ich wollte ihn, ich wollte ihm Nahe sein. Ich wollte Intim mit ihm sein und ich wollte mit ihm Grenzen überschreiten. Ich wollte Marco vertrauen und ich hoffte inständig, dass er mein Vertrauen niemals missbrauchen würde, wenn ich mich jetzt schon auf ihn einlassen würde.
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Dance // Marco Reus
FanfikceIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...