Marcos Sicht
Ich wartete nun seit einer Viertelstunde vor der Tanzschule, ehe es mir zu dumm war länger auf Bo zu warten. Ich stieg aus dem Wagen und ging hinein. Mein Herz schlug bis zum Hals, denn ich hatte keine Lust auf Streit mit Marcel und Robin. Seit über einem Jahr war ich nicht mehr hier gewesen und fühlte mich irgendwie unbehaglich. Die Musik dröhnte im großen Saal, also ging ich hinein. In dem verspiegelten Zimmer tanzten etwa dreißig junge Frauen. An der Spitze tanzte Bo. Der Hip-Hop Beat dröhnte, als Marcel zu mir kam. „Hey Mann, was machst du hier?" Fragte er mich. „Ich bin nicht wegen dir hier!" Sagte ich ruhig. „Oh natürlich!" Sagte er einen Hauch beleidigt. „Viel los..." Begann ich verzweifelt das Gespräch. „Bo ist ein Magnet. Ihr Kurs war gleich ausgebucht!" Lächelte er stolz. Doch als ich nicht sofort reagierte, lenkte er ab. „Willst du was trinken?" Fragte Marcel mich schließlich und wir schauten uns an. "Ein Wasser wäre toll!" Sagte ich verlegen. "Sicher!" Er verließ das Zimmer und ich stellte mich neben die Tür. Ich beobachte Bo. Sie sah ziemlich heiß aus. Ihre Haare hatte sie zu einem strengen Zopf zusammengebunden. Dieser saß recht hoch, so dass ihr Haar bei jeder Bewegung hin und her peitschte. Bo trug schwarze hohe Pumps, die ihr diesen besonderen Gang verliehen. Außerdem steckten ihre Beine in diesen dicken Strümpfen, die sie bis über die Knie gezogen hatte. Mehr wie kurze Blusonshorts und ein bauchfreies Top hatte sie ansonsten nicht an. Außerdem trug sie eine sexy halbdurchsichtige Strumpfhose die sie fast bis zum Bauchnabel gezogen hatte. Ihre braune Haut blitzte hervor. Durch den riesigen Spiegel entdeckte Bo mich recht schnell und unsere Blicken trafen sich. Ich konnte ihr ansehen, dass sie längst schon Feierabend machen wollte. „Kannst du noch was für uns tanzen?" Fragte sie eines der Mädels. „Oh ja, Bo bitte!" Machte ich mich über sie lustig. Sie schüttelte verlegen den Kopf. „Ja okay!" Murmelte sie und ging zu ihrer Tasche. Sie trank einen großen Schluck Wasser. Marcel kam jetzt auch mit meinem Wasser zurück. „Kannst du mir einen Song reinmachen?" Fragte sie Marcel quer durch den Raum. „Ja sicher was denn?" „Nun die Mädels wollen was sehen, also wie wäre es mit dem neuen von Sean Paul?" Fragte sie ihn. „Ja sicher!" Sagte er und ging zur Anlage. Durch den Spiegel blickte sie mir in die Augen und lächelte mich an. Ich konnte nicht falsch verstehen, wen sie in diesem Moment meinte, dafür hatten wir uns zu lange in die Augen gesehen. Bo nahm ihre Pose ein, als der Beat losging. Die junge Frau war wie eine Überaschungswundertüte in High-Heels. Ich wusste das sie Tänzerin war, doch das sie neben der klassischen Sachen, auch so etwas tanzen konnte war mir nicht bewusst gewesen. Nach dem sie ihre Hüfte im Kreis gedreht hatte und Punkt genau ihre Brüste und Arme zum Beat bewegte, ging sie in die Knie und ließ ihr Becken kreisen. Sie krabbelte auf allen vieren über den Boden, drückte ihr Becken anzüglich immer und immer wieder zu Boden, dabei peitschte sie ihre Haare hin und her. Ich versuchte sie nicht zu sehr anzustarren, ehe sie sich über die Schulter in einen halben Handstand rollte und dabei fast einen komplett Spagat machte. Sie drückte sich vom Boden und kam gerade ins Stehen, so dass sie mit den Händen und gestreckten Beinen den Boden berührte. Die Mädels tobten, als sie nun ihren Hintern zum Wackeln brachte. Ich fing an zu schwitzen und nippte nervös an meinem Wasser. Bo bewegte sich weiter, ließ ihre Hüfte kreisen und machte ein paar Schritte, wobei sie die Knie nach außen drückte und immer wieder dabei ihren Hintern fast zu Boden bewegte. Verdammt war es sexy. Ihre Haare peitschten immer wieder von links nach rechts. Selbst ihr Gesichtsausdruck war perfekt einstudiert. Die Mädchen pfiffen begeistert. Bo dagegen tanzte routiniert weiter, ehe der Song zu Ende war und sie ihren Applaus entgegen nahm. Auch ich klatschte in die Hände, nach dem ich mein Wasser zwischen meine Armbeuge gequetscht hatte. Marcel kam gut gelaunt zu mir. „Alles okay?" Fragte er mich. "Ja soweit!" Sagte ich und versuchte an etwas anderes zu denken, wie an Bos kreisendes Becken. „Was machst du hier?" Fragte er mich. „Ich bin mit Bo verabredet!" Sagte ich ruhig. In meinem Kopf schwirrte immer noch ihre Hüftbewegungen und ihr kreisendes Becken herum. Verdammt war sie sexy, wie konnte man sich nur so sexy bewegen? Ihre wippenden Hüften und Brüste schwirrten in meinem Kopf herum und ließ sich nur schwer abschütteln. „Sie passt deutlich besser zu dir..." Begann er den Satz. „Lass gut sein, ich weiß das ich einiges falsch gemacht habe!" Sagte ich zu ihm und er klopfte mir amüsiert auf die Schulter. Bo kam zu uns und trank ihre Flasche Wasser aus. Sie tupfte ihren Nacken mit einem Handtuch ab. Ihr war ziemlich warm. Nach dem Tanz war das auch kein Wunder, ich beobachtete wie ein Schweißtropfen von ihrem Nacken hinab an ihren Brüsten lief. „Hey Fremder!" Lächelte sie mich amüsiert an. Ich beugte mich zu ihr und küsste sie abwechselnd auf die Wangen. „Tut mir leid, es hat länger gedauert!" Sagte sie und tupfte ihre Haut sanft mit dem Handtuch ab. „Ist schon okay!" Grinste ich und dachte erneut an ihren halben Kopfstandspagat. Die ganze Zeit hatte ich versucht mich nicht von meiner Männlichkeit leiten zu lassen und Bo die Zeit zu geben die sie brauchte. Ich wollte ihr soviel Zeit geben wie sie wollte. Ich wollte verständnisvoll und rücksichtsvoll sein und ich wollte der perfekte Gentlemen bei ihr sein. Doch gerade schwirrten mir Dinge durch den Kopf, an die ich versuchte zwanghaft nicht zu denken... „Ich wusste gar nicht, dass du auch Hip-Hop tanzt!" Sagte ich zu ihr. „Ich tanze alles!" Grinste sie aufgedreht. „Ich will mich eben frisch machen!" Erklärte sie mir ruhig und ging mit ihrer Tasche in die Umkleide. Ich sah ihr nach und leerte mein Wasser, dabei unterhielt ich mich mit Marcel. Es dauerte ein wenig bis wir uns halbwegs normal unterhielten. Doch wieder einmal viel mir auf, dass er mir fehlte. Bo kam schließlich zurück. Sie hatte ein kurzes gelbes Kleidchen mit großen Blumen an, das nur am Hals zusammen gebunden wurde. Dadurch entblößte sie ihre nackten Schultern und perfekten Beine. Ihre Haare hatte sie zu so einem komischen Dutt zusammengebunden, doch selbst das stand ihr ziemlich gut. Ihre Wangen waren immer noch rosig vom Tanzen. Sie verabschiedete sich von Marcel, ehe wir zu meinem Wagen gingen. Ich nahm ihr die Tasche ab und trug sie. „Hast du Hunger?" Fragte ich sie. „Ja Pizza bestellen?" Fragte sie hoffnungsvoll. „Nun ich habe gedacht, ich lade dich in ein Edel-Restaurant ein?" Fragte ich sie. „Pizza ist toll!" Versicherte sie mir. „Wir können ins D'Acqua?" Schlug ich ihr vor, dort gingen wir gerne mit der Mannschaft hin. „Deine Ex hat mir vorgestern eine riesen Szene gemacht, da will ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen." Erklärte sie mir als wir ins Auto einstiegen und biss sich dabei verlegen auf die Unterlippe. Ich atmete schwer. „Hat sie sich benommen?" Fragte ich sie, doch Bo schwieg. „Lass es uns todschweigen!" Lächelte sie tapfer. „Tut mir leid." Es war mir ein wenig unangenehm. „Warum entschuldigst du dich?" Fragte sie mich und fuhr fort. „Sie hat sich daneben benommen, nicht du!" „Es tut mir trotzdem leid!" Sagte ich. Ich fuhr los und das Radio ging gleich an. Doch Bo drehte die Musik noch lauter. Sie hatte gute Laune und wippte mit ihrem Kopf zum Beat. „Das da drin war ziemlich sexy!" Gab ich zu und brachte sie zum kicheren. „Komm du hast mich doch schon so tanzen gesehen!" Lächelte sie mit dem leichtem Rot auf der Nasenspitze. „Nein ehrlich gesagt nicht!" Grinste ich. Sie lehnte sich zurück und schaute mich an. Bo schaffte es mich während des Fahrens unentwegt nervös zu machen. „Wenn du willst, zeige ich dir noch ein paar andere Tänze!" Grinste sie vielsagend. Ich schüttelte unmerklich den Kopf. „Du weißt schon, dass ich mich gerade noch ein wenig konzentrieren muss?" Lächelte ich sie liebevoll an und deutete mit dem Zeigefinger auf die Straße. „Ja das mit dem konzentrieren ist vollkommen überbewertet!" Kicherte sie vergnügt und ich merkte wie . Die paar Minuten bis zu mir nachhause verliefen viel zu schnell. Ich parkte den Wagen vor meiner Garage, doch mir fiel gleich jemand auf der Treppe vor meinen Haus auf. Auf meiner Treppe saß nämlich Scarlett. Tatsächlich hatte ich absolut keine Lust, mit ihr zu reden. „Das ist nicht dein ernst?" Fauchte sie mich schon beim Aussteigen an. „Was machst du hier?" Fragte ich sie, während Bo ebenfalls aus dem Wagen stieg. „Ich wollte mit dir reden, da du auf meine Anrufe nicht reagierst, habe ich gedacht..." „Du sollst nicht denken!" Zischte ich etwas unfreundlich. Ich schaute zu Bo. „Willst du schon mal reingehen?" Fragte ich sie. „Wie du meinst!" Sagte sie und ich reichte ihr den Schlüssel. Ich war froh das Bo hineinging und das hier nicht mitbekommen würde. Ich setzte mich zu meiner Ex. „Du kannst nicht einfach hier auftauchen!" Sagte ich behutsam. „Seit ihr ein Paar?" Fragte sie mich direkt. „Was soll ich dir sagen? Alles was ich sage, steht doch morgen eh in der Zeitung!" Gab ich zu. „Also ja?" „Sky ich sag dir das nicht, es ist nicht dein Bier!" Ich war wahrscheinlich viel zu hart zu ihr, doch ich hatte meine Gründe. Sie ging mir kräftig auf die Nerven. Als sie anfing zu weinen, konnte ich selbst das nicht mehr wirklich Ernst nehmen. „Meinst du, dass das jetzt immer so weiter geht?" Fragte ich sie. „Ich will nicht, dass du hier auftauchst und ich will auch nicht, dass du mich die ganze Zeit anrufst. Und ich will das du Bo in Ruhe lässt. Sie kann überhaupt nichts dafür. Du bist diejenige die das mit uns verbockt hat!" Scarlett schluchzte neben mir. „Warum kannst du mir denn nicht verzeihen?" Fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. „Das fragst du mich doch nicht wirklich? Willst du wirklich das ich dir sage, dass ich dich nicht mehr liebe?" Fragte ich sie. Sie weinte einfach nur. Ich legte ihr einen Moment die Hand auf die Schulter, denn ich fühlte mich schlecht. Schlecht das es ihr nicht gut ging, auch wenn es nicht meine Schuld war.
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Dance // Marco Reus
FanficIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...