Majorleins Sicht
Es waren vier Tage vergangen und seit dem hatte ich nicht einmal etwas von Marco gehört. Nach dem "Danke" was ich ihm aufs Handy geschickt hatte, hatte er sich nicht einmal bei mir gemeldet. Er war nicht im Link gewesen oder hatte sich sonst irgendwie bemerkbar gemacht. Ich war verunsichert, denn auf meine Whats App Nachricht hatte ich seit dem gar nichts von ihm gehört. Hatte ich etwas falsch gemacht? Wenn, dann wusste ich bei bestem Willen nicht was ich falsch gemacht hatte. Gerade hatte ich mich an den Gedanken gewöhnt, dass Marco hier rumturnte, nicht mehr sauer auf mich war und jetzt war er einfach verschwunden. Außerdem war ich sauer auf ihn, wer glaubte er eigentlich wer er ist? Ich wusste schon warum ich ihm nicht wirklich traute. Erst kaufte er aus einer Laune heraus die verdammte Bar und jetzt ging er mir einfach aus dem Weg. Wer glaubte er denn, wer er zum Teufel er war? Glaubte er, dass ich ihm hinterherlaufen würde? Ganz bestimmt würde ich ihm nicht hinterher laufen. Wer war ich denn, das ich darauf angewiesen war? Wenn ich wollte, liefen mir die Kerle nur so hinterher! Erst kaufte dieser Vollidiot die Bar, dann kauft er mir Blumen und gerade wo ich einen Hauch vertrauen zu ihm gefunden hatte, enttäuschte er mich. Ich schmollte und dachte ein paar Mal an Marco, während ich versuchte ihn nur im Ansatz zu verstehen und warum verdammt noch mal er sich überhaupt nicht mehr bei mir meldete. Aber wer sollte diesen komischen Vogel auch nur ansatzweise verstehen? Irgendwie war ich echt wütend auf Marco. Wie kann man denn jemanden Blumen schenken und sich dann nicht mehr melden? Ahhhh meine innere Göttin versuchte alles um mich zu beruhigen, doch das gelang ihr noch weniger wie mir selbst.
Ich hatte eine Menge zu tun, ich musste den Laden zusammen halten, ich musste mich um den Papierkram kümmern, ich musste zum Training, ich musste zur Probe, dann musste ich zur Arbeit und ich war ständig müde. Ich hatte keine Lust und keine Zeit mich ständig verrückt zu machen, aber ich bin nun mal eine Frau und die haben bekannter Weise nun mal nicht alle Tassen im Schrank. Nach dem Training war ich direkt ins Link gegangen und widmete mich meinen Aufgaben. Chris würde nur noch ein paar Wochen bleiben, ehe er für längere Zeit nach Mexiko wollte. Ich saß also über den Unterlagen, füllte die Getränkebestellungen aus, machte Abrechnung und machte mir Notizen wo ich noch Fragen hatte. Zu meiner Verwunderung fiel es mir nicht sonderlich schwer, mich um diese Aufgaben zu kümmern. Ein paar Sachen wollte ich allerdings ändern. Ich wollte unteranderem mit dem Getränkelieferanten reden und eventuell neu verhandeln. Auf dem Schreibtisch stand die Blumenbox von Marco. Sie verströmte einen herrlichen Duft und die Blüten waren noch kein Stück verwelkt. Marco! Marco! Marco! Redete diese dämliche innere Stimme auf mich ein und schon wieder musste ich an diesen dämlichen Kerl denken. Darauf hatte ich verdammt noch mal keine Lust mehr! War es zu viel verlangt, dass sich der Herr Fußballer sich bei mir meldete? Meine Gedanken schweiften ab und ich vermisste auf einmal Amsterdam. Bereits Morgen würde ich für zwei Tage nachhause fahren und ich freute mich darauf. Zwei Tage zuhause waren unglaublich gut für die Seele und ich konnte es kaum erwarten, endlich mal eine Pause zu bekommen. Ich schaute aus dem Fenster des Büros und entdeckte Julian und Roman. Warum waren die beiden Nervensägen hier und Marco nicht? Also war meine logische Erklärung, das er mit seinem dämlichen Fußballverein beschäftigt war durch die beiden mehr als hinfällig. Ich stand auf, ging nach draußen, nahm mir ein Glas Saft und ging zu den beiden hinüber. "Oh da ist die schönste Frau Kölns!" Begrüßte mich Roman überschwänglich. Ich verdrehte die Augen, aber er schmeichelte mir und das wusste er. "Sollst du lügen?" Fragte ich ihn und lächelte schließlich. Wir nahmen uns kurz in den Arm, ehe ich auch Julian umarmte. "Wie geht es euch?" Fragte ich die beiden. "Ganz gut!" Grinste Julian mich freundlich an, während ich mich zu ihnen setzte. "Habt ihr kein Spiel?" Begann ich vorsichtig. "Nein, im Moment haben wir nur Freizeit!" Grinste Roman mich vielsagend an und setzte sich ein Stück aufrechter hin. "Ach und die verbringt ihr hier in einer Bar?" Lächelte ich sie amüsiert an. "Naja irgendwie mögen wir es hier!" Lächelte Julian, auch wenn ich mir denken konnte, das sie vielleicht nicht die Getränke meinten. Er strich sich durchs Haar und schenkte mir sein hübschestes Lächeln. Seit kurzem trug er eine Brille und wirkte ein wenig älter. Julian war sehr groß und unglaublich schlank. Er war kaum älter wie ich. Julian war ein gut aussehender, höflicher, junger Mann, aber er war nicht mein Typ. "Und wie geht es dir?" Fragte er mich. "Ganz gut, ich habe viel zu tun!" Lächelte ich tapfer, ohne daran zu denken wie viel ich noch zu tun hatte. "Du warst übrigens toll am Freitag!" Sagte Roman zu mir, er war so viel lässiger wie Julian. Doch ich war mir sicher, dass es auch daran lag, dass er wusste wie Frauen auf ihn reagierten. Julian war eher schüchterner und das stand ihm eigentlich ganz gut zu Gesicht. "Sag bloß ihr habt das gesehen?" Fragte ich etwas peinlich berührt und zupfte an einer meiner Haarsträhnen herum. "Ja klar!" Lachte Roman. "Aber du warst wirklich die beste Tänzerin, das sagen wir nicht nur so!" Versicherte Julian mir. "Das ist mir ein wenig peinlich." Gab ich zu und schaute einen Moment auf den Boden. Wir unterhielten uns schließlich eine Weile, ehe Julian ins Bad ging und mich mit Roman alleine ließ. Der hübsche junge Mann blickte mich an. Er lehnte sich zurück und warf mir wieder diesen gierigen Blick zu. Ich wusste nicht warum, aber ich ließ mich einen Augenblick auf den Flirt mit ihm ein. Sollte er mich gierig anblicken, es machte Spaß solange ich es ihm erlaubte. "Was geht da eigentlich zwischen dem Spanier und dir?" Fragte Roman mich direkt. Dabei biss er sich leicht auf die Unterlippe. Mein Blick haftete auf seinen perfekt geschwungenen Lippen, während ich ihm antwortete. "Was soll denn da gehen?" Fragte ich und spielte mit dem Strohhalm meines Saftes. "Nun ich habe den Kuss im Fernsehen gesehen! Ich meine wer hat das nicht?" Lächelte er und schob sein linkes Bein etwas näher zu mir hinüber. "So war das nicht gemeint!" Sagte ich ihm und blickte in seine großen braunen Augen. "Nicht?" Grinste er vielsagend und einen Hauch verwundert. Seine Finger spielten mit einer Serviette. Er hatte hübsche gepflegte und unglaublich große Hände. "Das beantworte ich dir nicht!" Lächelte ich ihn an und nippte an meinem Drink. "Kann ich dich immer noch nicht überzeugen mit mir auszugehen?" Fragte er mich noch einmal und ich schmunzelte bei so viel Beharrlichkeit. Noch bevor ich antworten konnte, kam Julian zurück und erlöste mich vor einer Antwort. "Ich werde jetzt weiterarbeiten, Jungens!" Grinste ich Roman an, nickte Julian zu und ging wieder nach hinten ins Büro. Automatisch nahm ich mein Handy und schaute aufs Display, doch Marco hatte sich immer noch nicht gemeldet. Am Anfang war ich wütend auf ihn gewesen, doch jetzt war ich enttäuscht, das er sich nicht bei mir gemeldet hatte. Selbst die beiden Nervensägen hatten mich im Fernsehen tanzen gesehen und spekulierten über diesen dämlichen Kuss. Das musste ich unbedingt noch mal mit Pepe bereden, dass das nicht noch einmal passieren durfte. Mein Blick huschte über die Blumen auf meinem Schreibtisch. Warum schenkte Marco mir welche und meldete sich dann nicht mehr bei mir? Vielleicht hatte er den Laden nur gekauft, um mich fallen zu lassen und mich mit allem alleine dumm dastehen zu lassen? Vielleicht hatte er den Laden auch gekauft um sich für diesen dämlichen Pullover zu rächen. Doch so was traute ich ihm nicht zu, oder doch?
Das traute ich eigentlich niemanden zu. Dennoch konnte ich mir keinsterweise erklären, was los war. Ich ärgerte mich über mich selbst, dass es mir einfach nicht egal war. Das ich seit vier Tagen auf mein Handy starrte und darauf wartete das sich mein Chef bei mir meldete, lass ich hier einfach mal unkommentiert....
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Dance // Marco Reus
FanfictionIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...