Bos Sicht
Ich war aufgestanden und ich konnte kaum die Augen aufhalten, denn ich war immer noch müde. Die ganze Nacht hatten wir kein Auge zu bekommen. Als Marco endlich eingeschlafen war, war ich wieder aufgestanden und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Mit einer dicken Kuscheldecke hatte ich mich an die frische Luft verzogen und jetzt gerade ging die Sonne auf. Am Anfang war es ein einzelner heller Punkt am Horizont und nach und nach, entfaltete sich die Scheibe in ihrer vollen Pracht, so dass das Meer in den schönsten Farben glitzerte. Ich war gebannt und konnte meinen Blick kaum davon abwenden. Langsam verstand ich, warum Marco hier so gerne seinen Urlaub verbrachte. Immer noch konnte ich nicht glauben, dass er mich gefragt hatte und das er ausgerechnet mich wollte. Auch wenn mein eigenes Leben bisher so schwierig war, war ich umso glücklicher über das was mir in den letzten Monaten passiert war. Marco war einfach das Beste, was mir je passiert war. Egal wie turbulent unser Start auch gewesen war, ich bereute nicht einen Tag mit ihm. Der Wind wehte frisch durch mein Haar und ich zog meinen Sweater und Decke enger an mich. Ich hatte einen gemütlichen Platz in einer Hängematte gefunden. Über mir hingen diese kleinen, pinken, sternförmigen Blumen, die in den Morgenstunden diesen herrlich vertrauten, intensiven Duft verströmten. Das Meer rauschte nicht weit entfernt gegen die Klippen und gaben somit den Rhythmus des Tages vor. Erneut schaute ich ungläubig auf meine Finger. Ich hatte beiden Ringe um, den kleinen goldenen Ring aus Amsterdam und den teuren Ring mit diesem riesigen Stein. Platin, kastenförmig und ein Diamant der bei jeder Bewegung glitzerte. Er war wunderschön und ich hatte in meinem Leben nie so etwas wertvolles besessen. Auch ich war nur eine Frau und liebte es, wenn Marco mir schmeichelte. Immer noch hatte ich die Augen auf das Funkeln des Diamanten gerichtet, er gehörte mir, Marco gehörte mir und genau für so etwas liebte ich ihn. „Ich mag es nicht, wenn ich wach werde und du nicht bei mir bist!" Sagte Marco und brachte mir eine frische Tasse Kaffee. „Was machst du hier draußen?" Fragte er mich und küsste kurz meine Stirn. „Du hast geschnarcht!" Lächelte ich ihn an, während er zu mir in die Hängematte kletterte, während ich versuchte den Kaffee in meiner Hand auszubalancieren und mich dabei nicht zu verbrennen. Marco legte seinen Kopf auf meine Brust und lauschte meinem Herzschlag. „Ziehst du eigentlich zu mir?" Fragte er mich. „Tue ich das nicht schon?" Lächelte ich ihn an und legte meine Hand auf seine Brust. „Meinst du wir können irgendwann in Amsterdam leben?" Fragte ich ihn, während mein Blick gebannt zur Sonne starrte. „Nun... Noch zwei, drei Jahre Fußball und dann können wir das tun, wenn dir das so wichtig ist." „Hörst du dann beim BVB auf?" Fragte ich ihn zweifelnd. „Nein bestimmt nicht. Ich bin dann Trainer, Berater oder sonst irgendwas..." Lächelte er glücklich und fuhr fort. „Aber wenn du in Amsterdam leben willst, dann tun wir das. So weit von Dortmund ist es nicht." „Es ist meine Heimat. Ich will das unsere Kinder in der schönsten Stadt der Welt groß werden..." Sagte ich leise. Marco blickte mich überrascht an. „Du willst Kinder?" Freute er sich, ich war selbst überrascht, dass es mir einfach über die Lippen gerutscht war. „Nun ich weiß, dass du welche willst!" Lächelte ich ihn an und zwinkerte ihm aufmunternd zu. „Oh ja ich will Kinder, unbedingt." Er zog mich fester an sich. „Zwei auf jeden Fall... Ein Mädchen und einen Jungen. Egal Hauptsache Gesund." Lächelte er zufrieden und wir steckten die Köpfe zusammen. Zärtlich krallte ich mich in sein Haar und biss ihm leicht ins Ohrläppchen. Marco beugte sich fest zu mir und wir küssten uns gierig. Die Tasse Kaffee in meiner Hand hinderte mich ein wenig, als wir voneinander abließen. „Wo möchtest du heiraten?" Fragte ich ihn. „Suche dir was aus. Wo immer du willst..." Sagte er mir und schloß die Augen, ehe er fort fuhr: „Hauptsache schnell!" Grinste er selig. „Dann musst du schnell Walzer lernen!" Grinste ich ihn amüsiert an. „Ich weiß." Gab er zu. „Ist ja nicht so, als hätte ich nicht darüber nachgedacht, aber ich will das Pepe mich unterrichtet!" Ich lachte herzlich. „Nicht ich?" Schmollte ich. „Nein, ich will das mir das ein ganzer Kerl bei bringt!" Marco sagte es mit fester Stimme und total davon überzeugt. Ich kicherte automatisch. „Und dann suchst du dir Pepe aus?" Machte ich mich über meinen Tanzpartner lustig. Marco nahm mir den Kaffeebecher aus der Hand und rollte sich mit dem Oberkörper auf mich. „Ich liebe dich, Majorlein!" Sagte er leise. Es war so unglaublich intim zwischen uns. Wir vertrauen uns so sehr. „Willst du klein oder groß heiraten?" Fragte er mich und strich mit seiner Hand meinen Bauchnabel entlang. „Nun du bist derjenige der eine ganze Mannschaft einladen muss." Gab ich zu, stupste ihm mit dem Zeigefinger auf die Nase und schaute ihm dabei in seine wunderschönen grünbraunen Augen. Schüchtern drückte ich ihm einen Kuss auf die schmalen Lippen und legte meine Hand auf seine Wange. Ich liebte dieses pickende Gefühl, seines Drei-Tage-Barts, auf meiner Haut. „Ich will auf jeden Fall, keinen Medienrummel!" Sagte ich klar. „Keine Liveübertragung bei RTL?" Kicherte er amüsiert und vergrub seinen Kopf zwischen meinen Brüsten. Wir lagen einfach nur da, während die Sonne aufging. Nach über einer Stunde standen wir notgedrungen auf und machten uns auf den Weg in die Stadt um dort zu Frühstücken. Danach gingen wir shoppen, erkundeten die Innenstadt und verbrachten den ganzen Tag zusammen. Nur er und ich, und genau dafür liebte ich ihn. Marco gab mir das Gefühl, der wichtigste Mensch in seinem Leben zu sein. Er gab mir das Gefühl, das ich die einzige war mit dem er überhaupt Zeit verbringen wollte. Wenn er Fußball spielte, ich tanzte, die Bar und all den ganzen Alltag und Verpflichtungen, dann vermisste ich Marco oft. So oft, manchmal sogar, das es fast weh tat. Den ganzen Tag klebte ich an seiner Hand und wollte ihn gar nicht mehr los lassen. Warum sollte ich auch? Ich würde ihn niemals mehr loslassen. Wie glücklich konnte man eigentlich sein? Wie glücklich konnte er mich in der Realität machen? Ich wusste es nicht, aber ich war bereit es mit Marco herauszufinden und wenn es nicht funktionieren würde, daran zu arbeiten. Jeden Tag aufs Neue, immer und immer wieder. Aufgeben war keine Option. Vorallendingen jetzt wo das Leben eigentlich erst richtig anfing. Ich war verliebt, ich liebte und war so glücklich, wie schon so lange nicht mehr. Alles andere wäre auch undankbar.
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Dance // Marco Reus
FanficIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...