Marcos Sicht
Es war spät, während ich auf meine teure Uhr schaute. Eine Breitling, eine dicke, fette, geile Uhr und ich liebte Uhren. Tick Tack, Tick Tack, ahhhh ich konnte kaum beschreiben wie sehr ich Uhren liebte. Ständig kaufte ich mir welche, denn ich hatte sogar einen eigenen Schrank im Ankleidezimmer und das nur für Uhren. Dies war unter anderem auch ein Grund warum ich auch nicht wollte, das man wusste wo ich wohnte. Es wussten natürlich ein paar Leute, aber ich wollte „Privat" wohnen und niemals Angst haben regelmäßig Überfallen zu werden. Da ich mir ständig neue Uhren kaufte und mein Geschmack erlesen war, würden sich die Einbrecher freuen. Also wenn bei uns je Eingebrochen werden würde, dann aus reinem Zufall. Tick Tack, ich schaute noch mal auf den teuren Chronografen und eilte schnellen Schrittes den langen Hotelflur hinunter. Im Eiltempo öffnete ich mein Hotel-Zimmer, mit dieser dämlichen Checkkarte, die man im Abschluss brauchte, damit Strom lief und suchte wie so oft die Fernbedienung. Dann schalte ich die Fernsehsender durch, bis endlich Let's Dance in der Flimmerkiste lief. Daniel Hartwich labberte munter drauf los und versuchte ein paar Witze auf Kosten der Jury zu machen. Ich hoffte wirklich, dass ich Bos Tanz nicht verpasst hatte und schaute noch einmal auf die Uhr. Bo hatte mir nicht gesagt, wann sie tanzen würde, aber nach dem Training war ich sofort ins Zimmer verschwunden. Morgen hatten wir ein Auswärtsspiel und verbrachten den Abend vorher meistens im Hotel. Der nächste Promi tanzte und ich machte den Ton so leise es ging, die Sendung war einfach nicht nach meinem Geschmack. Auf meinem Handy war keine Nachricht von Bo, also wartete ich weiter, während ich es mir gemütlich machte. Eigentlich war Lets Dance eine ziemlich einfache Sendung, es ging ums Paar-Tanzen. Nach einem weiteren Einsatz von Daniel Hartwich erblickte ich Bo in ihrem Samba-Outfit. Meine Freundin war wirklich sexy... in dem Hauch von nichts. Ich hasste es Eifersüchtig zu sein, aber ich war es nun mal. Evgeny stand an Bos Seite und alberte in die Kamera, während ich der hübschen Holländerin die Anspannung ansah. Ich wollte nichts in die Situation hinein interpretieren, aber ich wusste im tiefsten Inneren das Evgeny auf Bo stand. Ich konnte es ihm einfach an der Nasenspitze ansehen und niemand auf der Welt würde es mir ausreden können. Eins wusste ich aber auch, dass dieser Tanzclown Majorlein niemals bekommen würde, dafür würde ich schon sorgen. Noch nie hatte ich mich einem Menschen so verbunden gefühlt wie zu ihr. Allerdings lenkte mich der silberne Samba-Zweiteiler schon ziemlich ab. Bo sah umwerfend aus, zwar verstand ich den Federschmuck auf ihrem Kopf nicht, doch ihre Kurven lenkten eh von dem Schnick-Schnack ab. Für mich sah die hübsche Niederländerin aus wie eine Göttin. Als würde Bo einen Schalter umlegen, lächelte sie nun übers ganze Gesicht und sie nahm dieses niedliche Barbie-Attitüde an sich. Ihre perlweißen Zähne und das anziehende Lächeln zogen mich immer noch in den Bann, genau wie am ersten Tag. Mittlerweile kam ich mir selbst schon dämlich vor, dass ich sie nach all der Zeit immer noch genauso anhimmelte. Evgeny übernahm die Führung und er blickte Bo dabei so gierig an, dass ich mich wirklich fragte, ob ich so naiv war zu glauben, dass er nichts von Ihr wollte? Bo dagegen schien äußerst konzentriert und auch wenn ich Evgeny einfach total misstraute, litt ich mit Ihnen mit. Ich gab ich es nur ungern zu, aber die beiden passten unglaublich gut zusammen. Gott mein innerer Gott jaulte bei dem Gedanken. Doch zu meiner Entschuldigung, ich hatte immer noch keine Ahnung was das tanzen anging. Allerdings hatte ich Bo - nun ja auch schon - mit ein paar Männern tanzen gesehen und selbst mit Pepe wirkte es nicht so auf den Punkt. Evgeny und Bo tanzten wirklich gut zusammen, der junge Mann scheuchte meine Freundin übers Parkett und es entwickelte sich diese Dynamik zwischen den Beiden. Bo wirkte ausgelassen und strahlte dies auch aus. Evgeny packte meine Freundin und bewegte sich gemeinsam mit den berühmten Bodyrolls übers Parkett. Dabei schob ihr Tanzpartner sein Becken gegen Bos und während meine Eifersucht mich fast an den Rand des Wahnsinns brachte war mir aber durchaus auch klar, wie gut die beidem zusammen harmonierten und somit auch tanzten. Am Ende sah man den beiden die Anstrengung nicht einmal an, obwohl Bos Brustkorb sich stark hob und senkte, während der Saal tobte. Trotz allem war ich unglaublich stolz auf die junge Frau. Sie war trotz der schlechten Aussicht - bezügliches ihres Knies - genauso gut wenn nicht sogar besser, wie vor dem Unfall. Nach dem Tanz fielen Bo und der Tänzer sich überschwänglich in die Arme. Evgeny küsste ihre Wange, ehe er sie noch einmal elegant übers Parkett führte. Der Saal tobte und das Publikum war im gesamten Studio aufgestanden. Unter Standing Ovation gingen die beiden zur Jury. Daniel Hartwich blickte Bo amüsiert an. „Das hübscheste Hühnchen, dass ich je gesehen habe!" Schwärmte der Moderator und deutete auf meine Freundin. „Evgeny Vinokourov und Bo van Dijk." Rief er und Bo verbeugte sich elegant. Die Juroren überschlugen sich fast vor Lob. Doch ich hatte nur Augen für meine Freundin. Sie war sentimental und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hatte so hart gearbeitet und keiner hatte daran geglaubt, dass sie je wieder so tanzen konnte nach dem Totalschaden in ihrem Knie. Ich hatte es so gehofft - für Sie! Außerdem konnte ich kaum beschreiben, wie stolz ich auf Sie war. Majorlein hatte so unglaublich hart gearbeitet und niemals aufgegeben. Ich lehnte mich entspannt zurück, denn das erste Mal in meinem Leben wurde mir klar, dass ich nie wieder etwas anderes in meinem Leben wollte als diese Frau. Wir hatten so wenig Zeit miteinander und dabei wollte ich jede freie Minute mit ihr verbringen - immer noch. Ich wusste das sie die Frau meines Lebens war und je länger ich darüber nachdachte, desto bewusster wurde mir das ich Sie niemals gehen lassen würde...
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Dance // Marco Reus
FanfictionIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...