Majorleins Sicht
Ich leerte meine Tasse Kaffee und schaute Marco an, der mir gegenüber saß. Entspannt hatte ich die Beine übereinander geschlagen und versuchte mir seine Gesichtszüge genau einzuprägen. Er hatte dieses etwas schiefe Gesicht, diese niedlichen schmalen Lippen und die verschmitzten grünbraunen Augen. Ständig legte er seine Stirn in Falten, was ihm etwas schelmisches verlieh. Er trug einen hauchdünnen grauen Pullover unter dem seine Haut hervor blitzte. Er stand ihm perfekt und passte hervorragend zu seinen hellblauen Jeans und weißen Turnschuhen. "Wir müssen los!" Sagte Marco schließlich zu mir. "Wohin?" "Das verrate ich dir doch nicht!" Lachte er und ich zog wieder meine Schuhe an. Wir gingen zu seinem Wagen und fuhren eine viertel Stunde. Ich kannte mich in Dortmund nicht wirklich aus, als wir an einem alten Gebäude ankamen. Ich wusste das es irgendetwas mit Kohle zu tun gehabt haben musste. Marco erklärte mir das es früher eine Zeche gewesen war. In Amsterdam hatte ich mit so was absolut nichts zu tun gehabt. "Was machen wir hier?" Fragte ich ihn, als wir den gepflasterten Weg entlang durch einen Park liefen. "Lass dich doch einfach überraschen!" Sagte er mir leise. Mit meinen High-Heels hatte ich auf dem Boden wirklich meine Schwierigkeiten, also harkte ich mich bei ihm unter. "Geht es?" Fragte er mich und hielt mir liebevoll seinen Arm hin. Ich lächelte ihn an. "Ja sonst ziehe ich die Schuhe aus, aber dann kriege ich ja wieder Ärger mit dir!" Lachte ich. Wir gingen ein paar Minuten, ehe wir an einem kleinen See ankamen. Die gepflegte Grünanlage lag mitten im alten Zechengelände. Wir waren nicht alleine dort. Überall waren kleine Zelte aufgebaut, es wurde gegrillt und es lief handgemachte Musik. In den Bäumen waren hunderte Lampions, Luftballons und schleifen in rosa und weiß aufgegangen. Ich war wirklich überrascht, denn mit so einer Kulisse hatte ich nicht gerechnet. "Wo sind wir hier?" Fragte ich ihn einen Hauch irritiert. "Das ist die Verlobungsfeier von André!" Lächelte er mich freundlich an. Ich war überrascht, dass er mich zu einer Verlobungsfeier mitnahm, denn Verlobungsfeiern waren irgendwie ein komisches Date. Hatte er mir nicht gesagt, das er es richtig machen wollte? Jetzt nahm er mich mit zu einer Verlobung? Was dachte er sich eigentlich dabei? Andererseits warum eigentlich nicht? Immerhin hatte er mich ja nicht mit auf eine Familienfeier genommen. Wir gingen zu einem der Zelte, in der sich eine kleine Bar befand. "Was möchtest du trinken?" Fragte er mich. "Ich hätte gern einen Rosé oder Weißwein!" Sagte ich ruhig. "Wir haben ausgezeichneten Rose Champagner!" Schlug mir der Barkeeper vor. "Gerne!" Murmelte ich ein wenig schüchtern. Als er mir eine Champagnerflötte mit Erdbeeren füllte und es mit Alkohol aufgoss. "Und sie?" Fragte er Marco. "Ich hätte gerne ein Ingwerwasser!" Sagte er ruhig. Er blickte mich über die Schulter hinweg an und schenkte mir dieses niedliche Lächeln. "Hey Marco!" Rief eine bekannte Stimme. Ich hatte André schon mal gesehen. Auch er war im Little Link, mit den anderen Spielern, gewesen. Er trug einen einfachen aber perfekt geschnittenen Anzug. Als er mich sah, lächelte er mich freundlich an. "Hallo Bo, ich freue mich dich zu sehen!" Sagte er mir und küsste mir zweimal die Wange. Er klopfte Marco auf die Schulter. "Viel Spaß euch!" Grinste er und drehte weiter seine Runde. Ehe Marco und ich weiter reden konnten, wurden wir unterbrochen. Roman tauchte auf, er hatte Julian und eine unbekannte Frau bei sich. Nach einer Begrüßungstirade nippte ich endlich an meinem Glas Champagner. "Schön dich zu sehen!" Sagte Roman zu mir. Der Schweizer sah unglaublich gut aus. Er schenkte mir ein hübsches Lächeln. In seinem weißen Hemd und seinen hellen Jeans sah er unglaublich attraktiv aus. "Vielen Dank!" Sagte ich etwas verlegen, sie taten gerade so, als würden wir uns schon Jahre lange kennen. "Du siehst toll aus!" Lächelte er mich an und stieß schließlich mit mir an. Ich war froh ihn zu sehen. Seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten, hatte er sich mir gegenüber verändert. Er baggerte mich nicht mehr unentwegt an und eine Art Freundschaft entstand zwischen uns. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Julian die Fremde liebevoll küsste. Ich war ein wenig irritiert. "Wer ist denn das?" Fragte ich Roman. "Julians Freundin!" Sagte er. "Ah okay!" Lächelte ich, denn von seiner Freundin hatte ich nichts gewusst und ich war froh darüber das ich nicht auf seine Anmachversuche reagiert hatte. Roman sagte nichts, das musste er auch nicht, damit ich ihn verstand. Marco kam zu mir und legte mir seine Hand auf die Schulter. Ich schaute zu ihm auf. "Alles okay?" "Eine ungewöhnliche Party!" Lächelte ich. "Es ist nur eine kleine Feier!" Sagte Marco und ich blickte mich um. "Naja was heißt den klein?" Grinste ich ihn an. "Genieße es einfach!" Hauchte er mir ins Ohr. Er hatte immer noch seine Hand auf meiner Schulter und nippte an seinem Wasser. Wir gingen einmal um den See und Marco begrüßte viele der Anwesenden. Ich hielt mich eher zurück, mal davon abgesehen das ich außer ein paar der Jungens eh niemanden kannte. An einem der Zelte gab es Eis. Ich liebte Eiscreme und ging zu dem Kellner hinüber. "Hallo schöne Frau!" Lächelte der Fremde mich an. "Kriege ich ein Eis?" Fragte ich ein wenig schüchtern. "So groß du willst!" Grinste er freundlich. "Ich nehme eine Kugel Pistazie und Joghurt!" Sagte ich und deutete mit den Fingern auf die Eissorten. Als ich mich umschaute, sah ich wie Marco sich mit einer jungen Frau unterhielt. Sie hatte dunkle Haare und schüttelte unverständlich den Kopf. Unsere Blicke streiften sich und ich fühlte mich einen Moment nicht wirklich willkommen. Der Kerl reichte mir schließlich mein Eis. "Bist du nicht diese Tänzerin?" Fragte der Eisverkäufer mich. "Ja ich bin Tänzerin!" Gab ich zu und schaute wieder zu Marco. Er sagte der Dunkelhaarigen etwas mit Nachdruck. Er fuchtelte mit den Händen, während sie den Kopf schüttelte und Marco schließlich stehen ließ. Er kam zu mir und ich leckte das erste Mal genüsslich an dem Eishörnchen. "Wollen wir uns setzen?" Fragte er mich. "Ja gerne!" Sagte ich und wir gingen ein Stück zu einem Bootssteg. Dort waren ein paar kleine Ruderbotte angebunden. Sie alle waren mit duzenden Kissen gefüllt. "Schaffst du das?" Fragte Marco mich und deutete auf den Einstieg. Ich zog meine Schuhe aus und kletterte mit einem großen Schritt in das kuschelige Boot und setzte mich einfach. Marco kletterte zu mir ins Boot und setzte sich zu mir. Mit der linken Hand löste er die Leine, so dass das Boot sich langsam vom Steg löste. "Hey Marco!" Rief jemand, ich schaute mich um und entdeckte Christian. Marco winkte nur kommentarlos und fläzte sich tiefer in die Kissen. Er legte die Beine hoch und schaute in den Himmel. Jemand fing an Gitarre zu spielen und die Party nahm langsam fahrt auf. Nur Marco war es egal. Er lag einfach nur da und genoß den Augenblick. Ich machte es mir bequem und lehnte mich gemütlich zurück. Auch ich schaute hinauf in den Himmel. "Wie geht es deiner Hüfte?" Fragte er mich. "Es wird besser!" Flunkerte ich ihn an, obwohl ich immer noch reichlich Schmerzen hatte. "Ich freue mich das du hier bist!" Lächelte er mich niedlich an. Ich sagte aber nichts und schaute zu ihm hinüber. "Danke das du mich mitgenommen hast!" Sagte ich ruhig. Liebevoll klopfte er mir aufs Schienenbein und grinste nur. Er ließ seine Hand auf meinem Bein liegen und entspannte sich einfach nur. Das sich in meiner Magengegend komische Schmetterlinge sammelten, ignorierte ich einfach. Wir lagen einfach nur im Boot und ich beobachtete die kleinen Blätter in den Bäumen am Ufer, die sich leicht im Wind hin und her bogen. Es hatte etwas hypnotisches an sich. Ich entspannte mich und lauschte der wirklich guten Musik. "Hier kann ich einschlafen!" Sagte ich leise und wackelte mit den Füßen hin und her. "Total gut, mit dir geht das hier echt schnell vorbei!" Lächelte er mich niedlich an. "Was war das gerade mit der Frau?" Fragte ich ihn. Warum konnte ich nicht einfach mal die Klappe halten? Marco schaute mich überrascht an. "Das war die Freundin von meiner Ex. Sie fand es nicht so toll, das wir hier zusammen sind!" "Okay!" Murmelte ich leise. "Ich habe ihr gesagt, dass sie ohne mich gar nicht hier wäre und das sie die Klappe halten soll. Daraufhin ist sie beleidigt gegangen!" Grinste er vergnügt. Ich blickte ihn an und schenkte ihm ein amüsiertes Lächeln. Langsam ging die Sonne unter und tauchte den See in die buntesten Farben. Nach und nach gingen die Lampions an und es hatte etwas magisches an sich. "Willst du gar nicht zu den anderen?" Fragte ich ihn. "Nun ich habe Hunger!" Gab er zu. "Wir können was Essen wenn du willst!" "Und die Zweisamkeit aufgeben?" Fragte er mich. Ich lächelte. "Wie kommen wir hier eigentlich raus?" "Paddeln?" Grinste er und richtete sich auf. Die paar Meter paddelte er gekonnt an den Steg und kletterte schließlich aus dem Boot. Liebevoll reichte er mir die Hand. Ich griff nach seiner Schulter. Marco packte mich an der Hüfte und hob mich aus dem Boot. Ich schaute zu ihm auf, mein Herz schlug bis zum Hals, als er sich zu mir beugte und mich liebevoll in den Arm nahm. Er suchte meine Nähe und ich ließ es zu. Ich wollte genauso die Nähe zu ihm. Wir gingen zu einem der Zelte und setzten uns. Ein Kellner kam zu uns, brachte uns Getränke und fing an mit einer leichten Vorspeise. Ich fühlte mich wohl, weil man auf der Verlobungsfeier machen und tun lassen konnte, was man wollte. Man saß nicht die ganze Zeit zusammen, sondern konnte sich frei bewegen. "Gleich spielt dieser Bourani!" Sagte Marco mir. "Ich habe keine Ahnung wen du meinst!" Lächelte ich ihn an. Dann legte ich meinen Kopf in die Hände und schaute Marco in die Augen. Er saß entspannt neben mir und nippte an seinem Ingwerwasser. Er strich sich zart durchs blonde Haar und schenkte mir diesen einen Blick. Ich konnte nicht anders, ich erwiderte seinen Blick und verlor mich in seinen grünbraunen Augen. Einen ganzen Augenblick himmelte ich ihn an und es war mir egal, dass uns dabei jeder beobachten konnte. Sollten sie doch schauen, das er mich jetzt gerade in diesem Augenblick einfach nur glücklich machte...
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Dance // Marco Reus
FanficIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...