44. Ich wollte das schon die ganze Zeit!

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Majorleins Sicht

Marco drückte sein Körpergewicht gegen meins. Sanft hatte er immer noch seine Hand in meinem Nacken liegen. Mit der anderen Hand umfasste er liebevoll meine Hüfte. Ich schaffte es endlich nicht darüber nachzudenken, ob es richtig war ihn zu küssen oder nicht. Jetzt gerade wollte ich nur eins, ihn erneut küssen und ich wollte das er mich genauso küsste. Dann schlang ich meinen Arm um seinen Hals, ehe Marco seinen Körper noch fester gegen mich drückte. Es war ein erster perfekter Kuss zwischen uns, ehe wir verlegen auseinander rückten. Etwas verschämt strich ich mir die Haare aus dem Gesicht, als wir schweigend zurück auf die Terrasse gingen. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den Himmel bereits in tiefes rot. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren was da gerade zwischen Marco und mir in der Küche passiert war und ich gab mir die Zeit. Bei mir drehte sich alles und ich wollte verstehen, was da gerade vor sich ging. Ich wusste, dass mein Herz bereits verloren war und mein Verstand weigerte sich einzugestehen; wie gut der allererste Kuss zwischen uns gewesen war. Marco war mindestens genauso rot wie ich und wir ließen uns gegenseitig Zeit. Und gegenseitig Zeit war das, was ich brauchte, um Vertrauen zu ihm zu haben. Über den Kuss wollte ich erst mal nicht reden, aber das mussten wir gerade auch nicht. Wir saßen nebeneinander und schwiegen, aber es war ein selbstauferlegtes Schweigen mit dem wir beide in dem Moment mehr als einverstanden waren. Marco biss sich unsicher auf seiner Unterlippe herum. „Ich brauche ein wenig Zeit okay?" Bat ich ihn voller Mut. „Ich mache das nicht gerade jede Woche!" Schob ich hinterher, als würde ich ihm Rechenschaft schulden. Zärtlich legte er seine Hand auf meinen Rücken. „Alle Zeit die du brauchst!" Sagte er sanft und schaute mich erneut mit seinen grünbraunen Dackelaugen an. Verlegen drückte ich ihm meine Hand ins Gesicht. Doch Marco reagierte anders als erwartet. Wie eine kleine Katze schmiegte er sich in meine Berührung. Ich streichelte ihm sanft übers Gesicht, spürte seine Barthaare in meinen Handinnenflächen. Seine Haut fühlte sich wohlig warm und vertraut an. Marco hatte die Augen geschlossen und genoß meine sanfte Berührung. Jetzt war er es, der sich mir öffnete. Er saß wie ein kleiner Schuljunge vor mir, während meine innere Göttin mit Teufelchen rechts und Engelchen links auf meiner Schulter Monologe führten. Ich war verlegen, denn meine inneren Stimmen unterhielten sich über Themen an die ich jetzt gerade auf keinstenfall denken wollte. Egal welcher Meinung Engelchen und Teufelchen denn waren, ich beugte mich noch einmal zu Marco und küsste ihn liebevoll auf die Lippen. Marco erwiderte meinen Kuss sofort und versetzte mich erneut in absolute Verlegenheit, als er mich an sich zog, so das mir nichts anders übrig blieb mich auf seinen Schoß zu setzen. Sein Kuss war wie heiße Kirschen und Vanilleeis zugleich. Mein Herz schlug bis zum Hals und das schlimme daran war, dass ich ihn dabei unentwegt hätte küssen können. Engelchen auf meiner Schulter redete mir ein, das es Marco mit mir besser gehen würde. Das er mich glücklich machen würde. Meine innere Göttin dagegen hechelte dem Stereotypen eines Kerls entgegen, während mein Teufelchen auf mich einredete, dass Marco mich so oder so verletzten würde. Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken von mir zu schieben. „Langsam!" Bat ich ihn und rückte ein Schritt von ihm. „Tut mir leid!" Sagte Marco leise und nahm seine Hände von meinen Hüften. „Nein, nein ich habe einfach Angst. Angst das mir noch einmal jemand weh tut!" Flüsterte ich leise und setzte mich neben ihn. Marco rutschte von der Bank in die Knie. Er war fast immer noch so groß wie ich und schaute mir dabei tief in die Augen. „Ich wollte das schon die ganze Zeit!" Gab er zu und legte liebevoll seine Hände auf meine Knie. Ich ließ mir Zeit um gegen meine eigene Nervosität anzukämpfen. „Du kriegst alle Zeit der Welt die du brauchst." Sagte er leise zu mir. Meine Hand strich durch sein blondes Haar. Ich haderte einen Augenblick mit mir, ehe ich ihn sanft in den Arm nahm. Gerade fiel es mir schwer ich konnte nicht anständig nachdenken, denn Marco vernebelte meine Sinne. Wir hatten uns das erste Mal geküsst und ich fühlte mich glücklich wie lange schon nicht mehr. Doch ich war glücklich und verängstigt zugleich. Wir hielten uns einfach im Arm und spürte seinen Atem in meinem Nacken. Marco vergrub seinen Kopf einen Augenblick gegen meinen Hals, ehe wir uns los ließen. Er hatte dieses niedliche Grinsen auf den Wangen, als hätte er gerade die Meisterschaft gewonnen. „Geht es dir gut?" Fragte er mich und ich nickte einfach nur. Es war dunkel geworden und mir kalt, also gingen wir schließlich hinein. Mittlerweile war ich ziemlich müde. Doch wenn Marco in meiner Nähe war, wollte ich eigentlich nie schlafen. Der Workshop bei Marcel und die Aufregung machten mich ziemlich müde. Zudem fühlte ich mich in seiner Nähe einfach nur wohl und geborgen. Ich gähnte herzlich. „Müde?" Fragte Marco mich und ich nickte. „Dann lass uns schlafen." Schlug er mir vor und klopfte mir auf den Oberschenkel. „Ich kann dir mein Schlafzimmer, das Gästezimmer und die Couch anbieten!" Lächelte er und stand auf. Ich folgte ihm durchs Haus, holte etwas aus meiner Tasche, verschwand in dem  Badezimmer neben seinem Schlafzimmer für einen kurzen Augenblick. Ich zog mich zum Schlafen um und suchte Marco. Er hatte sich ebenfalls umgezogen und trug nun kurze Hosen und ein einfaches Shirt mit tiefen Ausschnitt. "Wir können auch in einem Zimmer schlafen..." Schlug ich ihm vor, dabei war ich etwas peinlich berührt, ehe ich ihm ins Schlafzimmer folgte. „Links oder rechts?" Fragte er mich und deutete auf eine Seite im Bett. Ich hüpfte auf das riesige King-Size-Bett und legte mich auf die linke Seite, die näher zum Fenster lag. Marco machte das Licht aus und folgte mir in die weichen Lacken. Wir brauchten einen Moment um uns bequem hinzulegen. Ich lauschte meinem eigenen Herzschlag, als Marco mir den Platz an seiner Brust anbot. Er schlangen seinen Arm um meinen Rücken und streichelte sanft meine Haut. Es war warm und seine Haut fühlte sich unglaublich anziehend an. Ich spürte seinen kräftigen Herzschlag und es war einfach nur entspannend. Ich schloß die Augen und es war mir fast peinlich, aber Marcos beruhigendes Schnauben ließ mich ziemlich schnell einfach so einschlafen. 

Dance // Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt