Majorleins Sicht
Ich starrte nun schon den zweiten Tag auf mein Handy, ohne irgend eine Nachricht von Marco. Das konnte doch einfach nicht wahr sein, dass er sich jetzt nicht mehr bei mir meldete. Wie konnte er mir sagen, das er mich mochte, das er meine Grenzen akzeptierte und sich dann nicht mehr bei mir melden? Wenn er glaubte, dass ich das erledigen würde, dann konnte er warten bis er schwarz ist. "Erde an Bo, Erde an Bo!" Holte mich Pepe aus meinen Gedanken. "Wo bist du mit dem Kopf?" Schnauzte er mich an. "Tut mir leid!" Entschuldigte ich mich. "Warum bist du Freitag eigentlich abgehauen?" Fragte er mich und schaute zu mir hinab. "Keine Ahnung!" Sagte ich und die Erinnerung an seine komischen Berührungen mit der anderen Profitänzerin, kamen wieder in mir hoch. "Ich fahr nachher nach Dortmund, willst du mit?" Fragte er mich. Ich überlegte einen Moment, doch mir fiel kein Gegenargument ein. "Triffst du dich mit Robin und Marcel?" "Ja wir wollten zusammen was essen." Lächelte er mich wieder ein wenig freundlicher an. "Ich weiß noch nicht!" Sagte ich ehrlich. "Warum nicht, du könntest dich doch mit diesem Marco treffen?" Ich verdrehte die Augen. "Ich weiß nicht was dich das angeht!" Zischte ich einen Hauch zu schnell. "Stress im Fußballerhimmel?" Sagte er doch dieses dämliche Grinsen auf seinen Lippen konnte er sich in die Haare schmieren. "Ich rede nicht mit dir über ihn!" Motzte ich ihn an. "Seit wann das denn nicht?" Grinste Pepe mich an und bugsierte mich mit seinen langen Beinen in die richtige Körperhaltung. "Spannung!" Zischte er mich an. Ich wusste, dass er es mir schon acht Mal gesagt hatte. "Mir tut die Hüfte weh!" Sagte ich genervt und zeigte ihm meine blaue Hüfte. "Schon gut, dann hör auf. Du musst dich nicht quälen, wir sind gut dabei!" Lächelte er mich zuversichtlich an. "Überlege es dir und melde dich wegen Dortmund!" Sagte er mir und fing an seine Sachen zusammen zu packen. Mein Handy klingelte und ich zuckte zusammen. Pepe lachte. "Haha geh schon, sonst stirbst du noch an einem Herzinfarkt!" Ich verdrehte die Augen und schaute trotzdem auf mein Handy. "Nachher Zeit?" Stand dort so, als wäre vorgestern nichts gewesen. Erst wollte ich Marco nicht sofort antworten, aber mir fiel auf, dass er schon gesehen hatte, das ich es gelesen hatte. Ich lehnte mich gegen das Fenster und schaute verlegen auf mein Telefon. Ich zupfte an meinen langen Haaren herum und überlegte kurz da rüber nach, was ich ihm antworten sollte. "Hab ich was verpasst?" Fragte Pepe mich und sein Grinsen verriet ihm, wie sehr er sich über mich lustig machte. "Was solltest du denn verpasst haben?" Brummte ich eher wortkarg. "Keine Ahnung, du benimmst dich irgendwie anders, wie vorher!" Stellte er fest. "Anders?" Fragte ich ihn. "Ja total!" Grinste er. "Und kommst du nachher mit?" "Keine Ahnung!" Maulte ich und schrieb Marco schließlich. "Wollte mit den Jungens in Dortmund was essen!" Schrieb ich ihm. "Komm nach Dortmund, aber ich werde dich entführen!" Schrieb er mir sofort. Ich lächelte amüsiert. "Oh Gott ich kenne diesen Blick!" Sagte mein Tanzpartner und ich hörte seinen Unterton. "Holst du mich um drei ab?" Fragte ich ihn schließlich. "Du kommst mit?" "Nein ich fahre mit nach Dortmund..." Pepe grinste. "Ich hole dich um drei ab!" Lachte er. Ich grinste Pepe an, packte meine Tasche und eilte mich nachhause zu kommen, denn ich wollte mich noch ein wenig frisch machen. "Denke, das ich gegen vier in Dortmund bin!" Schrieb ich Marco. "Ich hole dich bei Marcel an der Tanzschule ab. Melde dich noch mal von unterwegs!" "Mach ich!" Schrieb ich ihm und verschwand im Badezimmer meiner Wohnung. Zuerst duschte und rasierte meine Beine, ehe ich mich von oben bis unten eincremte. Nackt stand ich vorm Spiegel und föhnte mir dabei meine Haare. Ich hatte nicht sonderliche Probleme mit dem nackt sein, solange ich alleine war. Ich war eigentlich ganz zufrieden mit mir und während ich mich fertig machte, machte ich mir die ganze Zeit Gedanken da drüber was ich nachher anziehen sollte. Nach dem ich meine Haarsträhnen über den Lockenstab gezogen hatte, fing ich mich an zu schminken. Nicht zu viel, aber schon so dass ich geschminkt aussah. Danach suchte ich was zum Anziehen und das war gar nicht so einfach. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Bei dem Wetter konnte ich locker ein Kleid oder Rock anziehen. Das engte die Auswahl nicht gerade ein. Am Ende entschied ich mich für eine helle Bluse zu einem kurzen auffälligen Rock aus hellgrauem Wildleder. Er schmeichelte meiner Figur und durch die hellen Farben konnte ich kräftige Schuhe dazu kombinieren. Also wählte ich die Sonnenblumenfarbende Lackpumps. Langsam hatte ich keine Zeit mehr, als ich mir meine Lieblingslederjacke schnappte und hinunter zu Pepe ging. Er wartete in seinem Cabrio auf mich. Er lächelte mich an. "Hab ich irgendwas verpasst?" Fragte er mich, als ich zu ihm in den teuren Wagen einstieg. "Nein, halt die Klappe!" Zischte ich und knuffte ihm in die Seite. "Also zum Training kommst du so nicht!" Lächelte er mich amüsiert an und fuhr los. Angespannt schaute ich aus dem Fenster. Von Köln bis Dortmund waren es rund 100 Kilometer und es war viel Verkehr auf der Autobahn. Pepe plapperte unterwegs munter drauf los und versuchte mir etwas wegen Marco aus der Nase zu ziehen, doch ich lauschte ihm nicht wirklich. Als erneut mein Handy klingelte, zuckte ich gedankenverloren zusammen. Worauf ließ ich mich hier nur ein? Diesmal war es allerdings Yolanda, der ich nicht gleich antwortete. Was sollte ich ihr auch schreiben? "Hey ich bin total beschäftigt, ich arbeite zwanzig Stunden am Tag und versuche nebenbei mein Liebesleben in Ordnung zu bringen." Brachte ich gerade mein Liebesleben in Ordnung? War es überhaupt ein Liebesleben? Gott warum war ich nur so nervös? Ich war nervöser wie bei einem Auftritt vor einem großen Publikum und das war für mich nur sehr schwer zu ertragen. Was war nur los mit mir?
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Dance // Marco Reus
FanfictionIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...