Majorleins Sicht
Oh Gott was hatte ich nur gesagt? Ich bereute noch im selben Augenblick was ich zu Marco gesagt hatte. Warum konnte ich denn nicht einfach mal die Klappe halten. Er hatte mich ungläubig angestarrt und war dann wortlos nach oben gegangen. Zitternd stand ich unten und blickte den Handwerker wortlos an. „Alles okay?" Fragte er mich, doch gerade war in meiner Welt nichts in Ordnung. Ich schüttelte den Kopf und ging nach oben dem blonden Fußballer hinterher. Doch ich fand Marco weder im Schlaf- noch im Wohnzimmer. Stattdessen saß er oben im Wintergarten und schaute über die Dächer von Amsterdam. „Es tut mir leid!" Sagte ich ruhig, während er noch nicht einmal aufblickte. In mir kroch die Panik hoch und versuchte alles meine Unsicherheit zu überspielen. Ich konnte doch nicht mit ihm schlafen und dann so etwas zu ihm sagen. Ich machte mir verdammte Vorwürfe und ich empfand mich als wirklich undankbar. Marco blickte mich über die Schulter hinweg an. „Ich sage nichts dazu!" Stellte er klar. Er drehte sich um und schaute zu mir hinab. Ich wusste, das ich jetzt eine Standpauke der Sonderklasse erhalten würde. Doch er stemmte die Hände in die Hüften und schaute mich kopfschüttelnd an. „Wie kannst du so was zu mir sagen?" Fragte er mich, doch das schlimme war, das ich nicht einmal eine Antwort darauf hatte. Ich konnte ihm ansehen wie sehr ich ihn verletzt hatte. „Es tut mir leid." Sagte ich noch einmal und schaute verlegen zu Boden. „Du weißt das ich nicht hier wäre, wenn du mir nichts bedeuten würdest... Meinst du ich schlafe mit dir um dir dein Haus weg zu nehmen?" Fragte er mich und mir war es so unangenehm das ich anfing an den Fingernägeln zu kauen. „Nein so war das nicht gemeint!" Verteidigte ich mich, nach dem ich mich ein wenig gefangen hatte. „Was hat man dir nur angetan, damit du so bist wie gerade zu mir?" Fragte er mich und ich hatte erneut keine Antwort für ihn. Ich wusste, das er Recht hatte und ich das hätte niemals sagen dürfen. Ich hatte ihn verletzt und mir fiel auf wie weh es mir tat. Meine innere Göttin brach innerlich zusammen, denn ich hatte Angst Marco zu verlieren. Es war das erste Mal das mir bewusst wurde, wie viel er mir bedeutete und wie sehr ich ihn brauchte. „Es ist mir einfach so rausgerutscht!" Sagte ich kleinlaut. „Rausrutschen ist aber scheiße..." Sagte er mir klipp und klar, seine Stimmlage war unmissverständlich. „Ich weiß!" Murmelte ich kleinlaut. „Als würde ich dich aus deinem Elternhaus werfen." Sagte Marco immer noch aufgebracht. „Ist doch gut!" Sagte ich und ich konnte nichts dazu, meine rotzige Seite war geweckt und ich ging ihm gegenüber auf Verteidigungsmodus. Er schüttelte den Kopf. „Ich könnte dich..." Fauchte er mich an, fing aber schließlich an zu lächeln und schüttelte liebevoll den Kopf. „Mädchen, Mädchen du machst Sachen mit mir!" Er blickte zu mir hinab, strubbelte mir zwei Mal durchs Haar und nahm mich schließlich liebevoll in den Arm. Ich war vollkommen am Ende. Meine Knie zitterten und meine innere Göttin lag einfach nur flach am Boden. Mir stiegen die Tränen in die Augen. „Hey, hey beruhige dich..." Sagte er sanft, während ich meinen Kopf an seiner Brust vergrub. Ich hasse Gefühle, Gefühle sind manchmal echt ätzend. Sie kommen immer dann wenn man es am wenigsten erwartet. Wie konnte er immer noch gern haben, obwohl ich mich benahm wie ein Elefant im Porzellanladen. „Okay, beruhige dich!" Sagte Marco, während meine innere Stimme permanent auf mich einredet: Was soll der Kerl denn bloß von dir denken? Ich war heillos überfordert und konnte es kaum verbergen. „Majorlein, ist alles okay?" Marcos Frage riss mich aus meinen Gedanken. Scheinbar hatte mein Überlegen zu lange gedauert. Einatmen, Ausatmen redete meine innere Göttin auf mich ein, um mich irgendwie wieder aufzurichten. „Ja, ich hab..." Mir fielen nicht die richtigen Worte ein. Gott er musste denken das ich Strohdumm war. Endlich fiel mir ein Wort ein, um den Satz vervollzuständigen. „Nachgedacht!" Fügte ich schließlich hinzu und zwinkerte ihm verunsichert zu. Marco blickte mich mit seinen grünbraunen Augen verständnisvoll an und schenkte mir schließlich dieses zuversichtliche Lächeln. „Du hast so viel Zeit die du brauchst!" Sagte Marco leise in mein Ohr. Jetzt war dieser Kerl auch noch verdammt noch mal Verständnisvoll. Es konnte doch nicht wahr sein! Da stand dieser etwas merkwürdig aussehende, umwerfende, humorvolle und verständnisvolle Kerl vor mir, der Fußballer, dieser komische Kerl der in einer Villa lebte, der Boss meiner Bar und dann entpuppte sich dieser Kerl hier auch noch als Frauenversteher. Er verstand mich und das ließ mich in Panik geraten. „Ich brauche einen Kaffee!" Sagte ich zu ihm. Ich wollte aus der Situation flüchten und das wusste Marco. Er lächelte mich an und streichelte mir sanft über die Oberarme. „Na hau schon ab!" Sagte er amüsiert und ich war froh, dass ich gehen konnte. Ich ging hinunter in die Küche und fühlte mich einen Augenblick unbeobachtet. Ich krallte mich einen Augenblick an die Küchenplatte und rang nach Luft, aber vielleicht war es auch nach Fassung. Einundzwanzig, zweiundzwanzig. Meine innere Göttin fing schallend an zu lachen. War ich wirklich so naiv um nicht zu erkennen das ich mich über beide Ohren in Marco verliebt hatte? War ich wirklich so naiv zu glauben, dass ich immer noch vor ihm weglaufen konnte? Er wollte mich, zumindest glaubte ich das und ich wollte ihn. Ich wollte ihn glücklich machen und alles dafür tun, auch wenn ich mich jetzt gerade einfach nur über mich selber ärgerte. Warum nur lief ich immer weg? Ich schaffte es kaum meine eigenen Gefühle auszuhalten und wie sollte ich dann die Gefühle von Marco aushalten? So viele Fragen und so wenige Antworten. Marco tauchte neben mir auf, er bedient die Kaffeemaschine und wir schwiegen. Vielleicht musste ich auch nichts sagen oder tun. Ich setzte mich auf die Küchenplatte und beobachtete ihn. Routiniert bewegte er sich durch meine Küche. Ehe er mir meinen Kaffee hinstellte und mir dieses eine Lächeln schenkte. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und blickte mich an. Oh Gott wie ich diesen Blick liebte. Sollte er mich doch so ansehen, ich würde ihn immer so ansehen wollen. Jeden Tag aufs Neue. Ich wollte ihn so ansehen, was aber noch wichtiger war, er wollte es noch viel mehr als ich...
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Dance // Marco Reus
FanfictionIch bin Bo. Ich bin Tänzerin. Ich arbeite ziemlich viel, denn vom tanzen allein schaffe ich es nicht alle meine Rechnung zu bezahlen. Also arbeite ich noch in dieser Bar, doch als ich das Angebot für diese Fernsehsendung bekam, sagte ich sofort zu...