Kapitel 85

1.5K 69 8
                                    

"Also Jungs, wo soll es hingehen?", fragte uns Fabi.

Wir waren inzwischen zur Thier-Galerie gefahren und mussten uns jetzt entscheiden, wo wir anfangen sollten.

"Wir brauchen alles. Von Schuhen über Jacke, Oberteil und Hose", meinte ich kritisch.

"Lasst uns doch einfach durch alle Geschäfte durchgehen und wenn uns was gefällt kann ich es ja anprobieren", schlug Joshua vor und Fabi und ich stimmten zu.

Es konnte ja nicht so schwer sein passende Kleidung zu finden.

Leider hatten wir uns dabei jedoch geirrt und das wurde uns schon direkt im ersten Laden bewusst. Eigentlich war am Anfang alles super. Joshua und ich fanden ein paar Klamotten. Dabei sogar nicht nur für ihn, sondern auch etwas für mich und wenn wir schon mal hier waren, konnte ich ja auch was anprobieren. Auch Fabi hatte sich etwas von uns gelöst und stöberte durch die Regale, ob auch er etwas für sich finden.

"Schau mal Mario, was hälst du von dem Oberteil?", fragte Joshua mich und zeigte mir ein Shirt, was mir wirklich gefiel.

Es würde ihm auch bestimmt gut stehen.

"Gefällt mir. Du solltest es auf jeden Fall anprobieren", meinte ich.

"Entschuldigen Sie", unterbrach uns die Stimme einer Verkäuferin mittleren Alters und wir beide wandten uns zu ihr um.

"Ich glaube, sie befinden sich in der falschen Abteilung. Die Omega-Abteilung ist dort hinten", sprach sie weiter und deutete auf einen Bereich im hinteren Teil des Ladens.

"Ich denke nicht. Wir sind hier durchaus in der richtigen Abteilung des Ladens. Vielen Dank", wies ich sie kalt ab.

Ich hasste sowas.

"Es ist wohl offenkundig, dass sie beide Omegas sind. Sie sollten ihrem Status entsprechende Kleidung einkaufen", widersprach sie mir.

So langsam wurde ich sauer. Der Laden wollte doch mein, beziehungsweise Marcos Geld. Also sollten sie mich gefälligst auch das kaufen lassen, was ich wollte.

So war Ich also gerade dabei zu einer bösartigen Antwort anzusetzen, als sich Fabi einschaltete, der wohl alles mitbekommen hatte:

"Entschuldigen sie, aber die Alphas dieser beiden Jungs wollen offiziell, dass sie auch ganz normale Beta-Kleidung tragen. Besonders in der Öffentlichkeit. Ich bin auch als Begleiter hier um aufzupassen. Aber es spricht ja als Kompromiss nichts dagegen, wenn sie auch die ein oder andere Sache aus dem Sortiment für Omegas anprobieren. Vielleicht könnten sie uns da etwas empfehlen?"

Ich kochte dennoch schon wieder vor Wut. Das war einfach so erbärmlich auf was diese Gesellschaft wert legte. Auch der Verkäuferin schien die Situation nun nicht mehr ganz recht zu sein, aber sie brauchte ihre Verkaufszahlen und daran schien sie auch zu denken.

"Vielleicht lässt sich eine Lösung finden um den Ansprüchen der Alphas gerecht zu werden und gleichzeitig die Omega-Seite zu betonen, sofern aus beiden Sortimenten Kleidung abgenommen wird", meinte sie bedacht.

"Genau das meinte ich", meinte Fabi und lächelte.

"Ich werde Ihnen ein paar geeignete Stücke in die Kabinen bringen, wenn sie sich also mit ihrer bisherigen Auswahl dorthin begeben würden?", forderte sie uns auf, aber Widerspruch war wohl zwecklos.

"Das werden wir", meinte Fabi und bedeutete uns mit zu den Umkleiden zu gehen.

Mit deutlich schlechterer Stimmung machten Joshua und ich uns auf den Weg.

"Musste das sein?", meckerte ich meinen Bruder an und hatte so gar keine Lust irgendwelche Sachen aus dem Omega-Sortiment anzuprobieren, geschweige denn zu kaufen.

Sleepless DreamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt