Kapitel 87

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Das Spiel war eine Achterbahn der Gefühle, aber am Ende lagen Joshua und ich uns froh in den Armen.

Marco und Jule hatten gewonnen und wir freuten uns natürlich für sie. Das Getuschel um uns herum hatten wir einfach konsequent ignoriert. Sollten die Leute doch reden, was sie wollten. Wir wussten ja von Anfang an, dass es bestimmt Leute geben würde, die reden würden. Aber das man dann doch so verächtlich mit uns umging hätte ich nicht gedacht.

Besonders Joshua, der ja auch noch das Trikot von Jule trug, hatte um sich herum einiges an Getuschel ertragen müssen. Aber es war uns egal. Wir hatten trotzdem unseren Spaß und warteten dann nachher am Spielerparkplatz auf unsere Freunde.

Fabian war im Gegensatz zu uns eher weniger euphorisch und glücklich. Er hatte ja immerhin auch noch versucht, das Gerede von uns fernzuhalten und alle Menschen mit bösen Blicken zu erdolchen.

Im Nachhinein war ich echt froh, dass wir meinen Bruder gefragt hatten uns zu begleiten und so noch einen Beta dabei hatten. Sonst hätte sich so manch einer der Pöbler vielleicht sogar noch mehr getraut.

"Jule!", rief Joshua erfreut auf und lief glücklich auf sein Alpha zu, der gerade in Sichtweite gekommen war.

Auch Julian lief Joshua schneller entgegen und die beiden umarmten sich sofort. Marco folgte etwas langsamer und lief bis zu Fabian und mir.

"Hey", begrüßte ich ihn etwas schüchtern.

Am liebsten würde ich ihm jetzt einen Kuss geben, aber das traute ich mich irgendwie nicht. So vor meinem Bruder war mir die Situation irgendwie doch peinlich, vor allem als ich wieder an eine gewisse Situation beim Shoppen denken musste.

Marco wusste davon ja jedoch nichts und ihm war es auch egal wo wir waren. Er gab mir zur Begrüßung einfach einen langen Kuss.

"Mein Trikot steht dir", grinste er mich nach dem Kuss an und ich verdrehte die Augen.

"Klar, du siehst mich ja auch nicht bei jedem Training inzwischen mit deiner Nummer auf den Klamotten rumlaufen", meinte ich sarkastisch.

"Egal, das heute war im Stadion. Das ist was ganz anderes", meinte Marco, umarmte mich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

"Hat dir das Spiel auch gefallen Fabian?", fragte er meinen Bruder.

"Aber natürlich! Immer eine Freude euch zuzusehen, wobei es ohne das ganze Getuschel schöner gewesen wäre", meinte dieser.

"Getuschel? Kam euch jemand blöd?", fragte da Jule, der mit Joshua zu uns gestoßen war und die Worte von Fabi wohl gehört hatte.

"Ähnlich ja. Besonders Joshua ist halt aufgefallen. Falsches Trikot und viele haben sich auch gefragt ob es ne Bedeutung hat, dass er deinen Namen auf dem Rücken trägt", meinte Fabian und Jule versteifte etwas.

Natürlich hatte es eine Bedeutung gehabt.

"Und dann sind beide halt einfach die mit Abstand bekanntesten Omegas die in der Bundesliga aufgetaucht sind und stehen da zusammen auf der Dortmunder Tribüne. Es gibt unauffälligere Szenarien", fügte Fabi noch an.

"So sehr ich mich jetzt grade auch über das Trikot gefreut hab, vielleicht war es doch ein Fehler. Die Presse wird das bestimmt auch mitbekommen haben und die wird das ausschlachten", meinte Jule.

"Aber ich hab das Trikot für dich angezogen und nicht für die Presse. Im Zentrum bekomm ich doch eh nichts von den Medien mit oder schämst du dich für mich?", fragte Joshua und schaute Jule aus traurigen Augen an.

"Ich würde mich doch niemals für dich schämen. Ich liebe dich doch Joshua", versicherte Julian ihm schnell und drückte das Omega an sich.

"Außerdem ist das Kind jetzt eh schon in den Brunnen gefallen. Es bringt nichts über ein hätte zu diskutieren. Es ist so wie es ist und wir müssen das Beste draus machen", mischte sich Marco ein und wir alle stimmten zu es dabei zu belassen.

Sleepless DreamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt