- 6 Monate in der Zukunft-
Meine Augen waren geweitet, als ich den Körper vor mir liegen sah. Meine Beine wie angewurzelt, schien ich zu einem Eisberg geworden zu sein. Ich bewegte mich kein Stück, nein. Mein Körper stand regungslos da. Selbst meine Stimme war verschwunden. Einfach verstummt. Das Bild ähnelte einer Filmszene, die angehalten wurde. Allein das Blut, dass aus dem Körper der Person vor mir floss, das war schlicht das Einzige, das auf dem Bild als beweglich galt. Ich fühlte mich... Ich wusste nicht, wie ich mich fühlte. Es wirkte surreal. Als befände ich mich in einem Traum, in diesem ich mich selbst nicht fühlen und hören konnte. Als wäre ich alleine und würde jeden Moment aufwachen. Aber all das. Das war kein Traum und schon gar nicht ein Albtraum. Das war die Realität. Das Klappern meiner Zähne bewies es mir, wie auch meine zitternden Hände. Meine Mitmenschen. Mein klopfendes Herz. Mein pochendes Herz. Der Ton war so laut, ich hörte das Winseln meiner Mitmenschen kaum. Meine Konzentration war geschwächt. Leider nicht stark genug, denn den Blick von der Leiche, diesen konnte ich noch immer nicht abwenden. Das ganze Blut... Es kam aus seinem Kopf geflossen und ich war wie hypnotisiert. Ich fragte mich, wie Blut solch eine dunkle Farbe annehmen konnte. Ein roter Ton, dominiert von der Dunkelheit. Schwarz. Wieso wurde in Büchern und Filmen beschrieben, dass Blut rot war, wenn ich sehen konnte, dass es schwarz war? Mein Atem ging schnell. So schnell, dass mir davon schwindelig wurde.
„Jisoo steht auch auf der Liste."
Eine Angst kroch unter meine Haut, die dafür sorgte, dass sich eine Gänsehaut breit machte. Sie erreichte sogar die Härchen auf meinen Nacken. Eine plötzliche Angst, die meinen Körper übernahm. Eine, die so unerwartet war, dass sie paradoxerweise erwartet kam. Sie sorgte für die Einweichung meiner Muskeln und ich konnte mich wieder bewegen. Auch meine Stimme war zurück. Alles, dass sich anfühlte, als wäre es niemals da gewesen, war wieder da. Und obwohl sich das Bild der Leiche in meinem Kopf einbrannte, fing ich an zu laufen. Ich lief schnell. Schnell, wie ich es noch nie tat. Solch eine Energie überkam mich durch das Adrenalin. Es ging ja auch um mein Leben. Ich lief. Lief, lief und lief. Zu viele Menschen waren gelaufen. Es herrschte die reinste Hysterie. Der Unterschied zwischen mir und den Menschen war jedoch, dass ich diejenige war, die so schnell gelaufen war, sodass mir das Sehen erschwert wurde. Meine Sicht war versperrt. Alles war schwer zu erkennen. Um mich herum schien alles verschwommen. Das sorgte dafür, dass ich gegen eine harte Brust gelaufen war. Der Aufprall war so hart gewesen, dass ich beinahe zu Boden gefallen war, hätten mich seine Hände nicht an den Oberarmen gefasst. Obwohl ich vor lauter Angst kaum erreichbar war, erkannte ich ihn.
Ihn und seine Augen...
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Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang Hyunjin
Teen Fiction*wird demnächst auf Rechtschreibfehler überarbeitet* „Das sind zu viele Versprechungen, Hwang Hyunjin." „Und ich werde mich an jedes Einzelne halten." *** ...