(Bild von Chan Chaehyoung)
Demonstration
Jisoo Chaehyoung
Ich biss mir in die Innenseite meiner Wange, als ich auf meinen Stundenplan sah. Sport. Wie ungern ich doch Sport machte. Vor allem, in der Schule. Ich schwitzte im Anschluss dann nur, was natürlich total ärgerlich war. Aber das war sicher besser im Vergleich zu einer schlechten Note, oder? Ich hatte doch schon so viele schlechte Noten. Außerdem beleidigte man mich bereits als dumm. Weitere Kommentare konnte ich mir ja wohl sparen. Meine Sportsachen aus dem Spind genommen, schloss ich diesen. Apropos dumm. Wo war Hyunjin? Von ihm hatte ich eine Weile nichts mehr gehört. Gerade als ich mich umdrehte, lief ich volle Kanne in jemanden rein. Mein Sportbeutel fiel zu Boden. Ich hielt mir den Mund, als ich mich runterbeugte. Ich hatte mich erschrocken. Es wieder aufgehoben, erhob ich mich.
„Tut mir leid...", gab ich von mir.
Ich blickte hinauf und erkannte ihn. Seine dunklen Augen... Seine dunkle Kleidung... Sein Wesen. Ihn. Han.
„Alter!", klopfte er sich sein Hemd zurecht. „Hast du keine Augen im Kopf?"
Ich musste mit dem Kopf erschrocken zurückweichen. Mit der Hand hielt ich mir leicht den Hals. Was war denn nur los mit ihm? Er war genauso gegen mich gekommen, wie ich gegen ihn. Meine Sachen waren runtergefallen. Er sollte sich mal beruhigen. Ihm war überhaupt nichts passiert. Ich schüttelte den Kopf, als ich einen Arm an die Hüfte stemmte.
„Alter schon mal gar nicht, okay", hob ich mit der anderen Hand einen Finger, bevor ich fortfuhr. „Außerdem habe ich mich entschuldigt."
Innerlich erschrak ich aufgrund meiner Mut gegenüber Han. Ich hätte sie mir eigentlich nicht erlauben dürfen, aber so war ich gerade irgendwie. Er machte mich wütend mit seiner Art. Von Tag eins an, an dem wir uns zufällig über den Weg liefen. Schon gut. Er mochte mich nicht, fein. Damit musste ich klarkommen. Er musste mir das aber nicht jeden Tag unter die Nase reiben! Das machte es alles nicht einfacher! Ich hatte es satt!
„Geh mir aus dem Weg", schüttelte er den Kopf, aber ich blieb stur.
Wer wusste schon, was in mich gefahren war. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und hob herausfordernd eine Augenbraue. Er musste ironisch anfangen zu grinsen.
„Was wird das denn jetzt?"
Ich zuckte mit den Achseln.
„Ich finde, wir sollten mal besprechen, was für ein Problem du mit mir hast.", sprach ich überraschenderweise gelassen.
Han verlor mit einem Mal sein Grinsen. Sein Körper spannte sich an. Das war die einzige Reaktion, die ich je auf ihn hatte. Mehr nicht.
„Nein. Ich rede nicht mit dir. Vor allem nicht nach dem, was du bei uns Zuhause abgezogen hast."
Ich konnte nicht verhindern, dass das schlechte Gewissen in mir aufkam, dennoch zuckte ich nur mit den Schultern. Ich verdrängte es. Die Sturheit in mir und die Art, wie genervt ich von Han war, das dominierte in mir.
„Du hast mich schon vorher nicht ausstehen können.", konterte ich.
„Richtig.", wollte er nach mir greifen, um mich beiseite zu schieben, aber ich trat nur zurück.
„Nicht anfassen.", warnte ich ihn und meinte das auch so.
Wenn Han mich nicht mochte, würde er mein Hass ihm gegenüber ebenfalls spüren. Ich würde dann halt richtig dramatisch werden. Absichtlich. Er drückte die Zunge in die Innenseite seiner Wange. Ich sah ihm an, dass er gerade wenig Lust auf mich hatte. Tjah, Pech für ihn.
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Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang Hyunjin
Teen Fiction*wird demnächst auf Rechtschreibfehler überarbeitet* „Das sind zu viele Versprechungen, Hwang Hyunjin." „Und ich werde mich an jedes Einzelne halten." *** ...