Kapitel 89

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(Bild von Jeongin Yang)

Verborgenheit

Woojin Kim

Ich hatte Chan aufhalten können. Ich konnte ihn davon abhalten unsere Leben zu gefährden, indem er einfach auf die Herde von Männern zuging. Ich schaffte es, ja... Und darüber war ich froh. Nun waren zwei Tage vergangen und ich war noch immer erfolgreich. Chan konnte sich von mir überreden lassen. Er sagte dennoch die ganze Zeit: Wenn wir sterben, wird es deine Schuld sein... Hast du schon eine Drohung bekommen... Oder, Hat dir jemand bereits eine Klinge an den Hals gehalten? Es ist nur eine Frage der Zeit...
Er wollte es unbedingt. Er wollte zu ihnen, weil er glaubte, er habe recht. Er war sich sicher, all die Männer an dem Tisch würden für Geld für Jeongin arbeiten und würden aufhören, sobald sie von Chan mehr kriegen würden. Aber ich konnte es nicht glauben, auch wenn es logisch klang. Angenommen dem war nicht so... Oder sie wollten Chan nicht. Er wäre tot. Nein... Ich wäre tot. Jetzt sträubte er sich aber gegen Jeongin anzugehen, um meinen Bruder zu finden. Nur, weil ich gegen seinen Plan war. Der Junge konnte mich mal. Er fing richtig an mich zu nerven. Wobei ich ja zugab... Über die Zeit ließ es teilweise nach. Das bedeutete aber nicht! Er war mir sympathisch, denn das war er nicht. Er war immer noch das kleine, hässliche Arschloch, dass ich nicht leiden konnte. Punkt.

„Weißt du. Sag mir doch einfach, wenn du in mich verliebt bist, Woowoo.", sagte er plötzlich.

Woowoo. So nannte er mich schon seit vorgestern und jedes Mal erntete er dafür einen Todesblick, genauso wie jetzt. Was konnte ich eigentlich dafür, dass ich ihn anstarren musste, wenn ich über ihn nachdachte. Es war halt so.

„Wer könnte in solch eine Hässlichkeit wie dich verliebt sein.", rollte ich die Augen und er hörte auf zu essen.

Ja. Er aß mal nach drei Tagen.

„Also wirklich, Woowoo. Du wärst überrascht.", zwinkerte er und ich sah ihn wieder so an, als würde ich ihn töten wollen.

„Schnauze.", nahm ich den Blick von ihm ab.

Ich wandte mich meinem Teller zu. Ich aß auch mal wieder vernünftig. Musste ich, denn allmählich sollte ich zu Kräften kommen. Wir waren beide ziemlich ruhig, als wir aßen. Chan war vor mir fertig. Er klopfte sich auf seinem Bauch.

„Könnt glatt mehr vertragen."

„Von mir kriegst du nichts.", sagte ich, ohne ihn anzusehen.

Er musste grinsen, das hörte ich.

„Wer will freiwillig mit dir teilen!", tat er so, als müsste er sich übergeben.

Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Er verhielt sich wie ein Kind. Schon die ganze Zeit...

„Ach. Es macht so Spaß dich zu ärgern, Woowoo."

„Ich ramme dir gleich die Gabel in den Hals.", nahm ich das letzte Bissen meiner getrockneten Lasagne in den Mund.

Da lachte er wieder.

„Jetzt komm mal runter", er setzte sich auf. „Ich gebe ja zu... Wegen dir ist der Aufenthalt nur halb so schlimm."

Ich wischte mir über den Mund, als er das sagte.

„Und wegen dir erhänge ich mich noch."

„Tu's bitte nur, wenn ich zusehen darf.", sagte er und ich zeigte ihm meinen Mittelfinger.

„Fick dich."

Da seufzte er erfreut auf. Ich wartete nur auf den Moment, an dem er wieder fragte, ob er an den Tisch konnte. Und der Moment kam genau jetzt...

Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang HyunjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt