(Bild von Jennie Park)
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Jisoo Chaehyoung
„Wieso hast du Jungkook nicht mitgenommen?", fragte ich und mein Bruder nickte.
„Ich habe ihn eingeladen. Er wird nachkommen."
Genau... Wo fing ich am besten an? Ich spulte lieber die Zeit zurück, bis zu dem Augenblick, an dem mein Bruder in der Küche stand und mich beinahe zu Tode erschrak. Er war gekommen, weil er erfuhr, dass unsere Eltern sich trennen wollten. Ich ahnte ja bereits von vornherein, dass das Chan aus der Therapie zerren würde. Einfach, weil ihn das ganze mehr beschäftigte als mich. Ihn würde es mehr belasten, wobei er derjenige sein wollte, der für Frieden sorgen wollte. Fragt mich nicht, weshalb. Für mich? Für mich waren meine Eltern... Ihre Liebe zueinander war ausgestorben. Das konnte ich sehen. Durch ihre täglichen Streitereien, das Rumschreien und des geringen Respektes gegenüber voneinander, wurde es mir klar. Deshalb fragte ich mich... Was würde es ihm bringen, wenn er sie dazu brachte sich wieder zu vertragen? Glaubte er, dass dann alles wieder in Ordnung war? Sie würden es höchstens für ihn tun und nicht füreinander, weil sie ihn liebten. Sie liebten Chan so sehr, ja, dass sie es miteinander aushalten würden. Die Bestätigung, dass sie es für mich nicht tun würden, brauchte ich nicht. Ich wusste es bereits so, wobei das in Ordnung war. Ich hatte relativ früh akzeptiert, dass ich das schwarze Schaf der Familie war. Das war nichts, womit ich nicht nicht umgehen könnte. Es war in Ordnung. Ich meinte... Es gab ja wohl schlimmeres.
„Och, nö. Den hast du wirklich eingeladen?", fragte Minho und meinte Jungkook damit.
Ich hatte angefangen zu grinsen. Weshalb fragte er? War er etwa eifersüchtig, weil Chan neben ihm Freunde hatte?
„Ja, wieso auch nicht?", kam es von meinem Bruder.
Minho wollte den Mund öffnen, um zu sprechen, aber ich kam ihm zuvor.
„Er ist ein bisschen eifersüchtig, Chan."
„Ich weiß.", winkte mein Bruder zustimmend ab und Minho's Kinnlade fiel.
„Ne! Stimmt doch gar nicht", ballte er seine Hand zu einer Faust. „Ich mache mir nur Sorgen um meinen besten Freund, weil er sich auf Partys eigentlich nie mit anderen abgibt, außer mit mir!", holte er aus und traf die Schulter von seinem besten Freund.
„Heul doch. Ich chill auch gerne mal mit Namjoon und den Jungs?"
„Jetzt werd mir hier nicht frech.", kniff Minho die Augen zusammen.
Ich musste lachend den Kopf zurückwerfen. Diese beiden... Waren doch eine Komödie. Es war ein Wunder, dass sie sich die Köpfe noch nicht einschlugen. Ich musste seufzen. Er war wieder da... Chan. Er war einfach wieder... Zurück. Er war hier. Mein Bruder war eine ganze Weile nicht da und genau so fühlte es sich auch an. Er war wie verschwunden gewesen, wobei er jetzt wieder hier war. Um mich herum... Ich wusste nicht, ob es mir hundertprozentig gefiel, vor allem, weil er sich unter den beschissensten Umständen entließ. Berichtete ich eigentlich, wie er von dem Familiendrama bei uns Zuhause erfuhr? Es war mein Vater, der ihn gefunden hatte und der ihm davon erzählte. Er bat Chan natürlich nach Hause zu kommen, um sich darum zu kümmern. Dieses egoistische Arschloch... Ich schüttelte sachte den Kopf. Wieso dachte ich eigentlich an ihn? Mein Vater war das größte Mysterium und jemand, über den ich nicht sehr gerne nachdachte. Ich wollte es auch nicht. Am Ende würde es mir nur die Laune verderben. Ein Glück musste ich mich mit dem Gedanken aber auch nicht weiter befassen, denn ich kam ganz schnell zum Stilstand, als Folgendes geschah.
„Oh!", trat ein Mädchen vor meiner Nase und ich musste die Augen weiten.
Das Mädchen sorgte auf der Stelle dafür, dass sich all meine Gedanken um jeden anderen in Luft auflösten. Ich konnte nur noch an sie denken, denn... Sie war keine andere, als... Jihyo. Jihyo Lay. Das Mädchen, dass zu den Zeiten, als ich an der Independence High eingeschult wurde, als schönstes Mädchen galt. Das aber auch nur, bis sie die Schule wechselte. Seither war ich das schönste Mädchen der Schule. Was für ein Zufall, dass ich ihr über den Weg lief. Wenn ich mich richtig erinnerte... War sie die Freundin von Hoseok. Aber ich wollte nichts verkehrtes andeuten...

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Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang Hyunjin
Novela Juvenil*wird demnächst auf Rechtschreibfehler überarbeitet* „Das sind zu viele Versprechungen, Hwang Hyunjin." „Und ich werde mich an jedes Einzelne halten." *** ...