(Bild von Hyunjin Hwang)
Weggeschickt
Jisoo Chaehyoung
Das würde jetzt kitschig klingen, aber so war es.... Wenn ich mir drei Personen aussuchen dürfte, mit denen ich mein Leben für immer verbringen könnte... Wäre es an erster Stelle Jisoo. Dann würde Minho folgen. Dann war Jennie an der Reihe. Aus Mitleid zu Minho... Würde ich auch Chan mit ins Boot nehmen, obwohl... Es hieß ja... Mit wem wollte ich für immer leben. Nun. Dann wäre Chan wohl doch nicht dabei. Er war unerträglich. Irgendwie mal so, mal so. Soviel hatten er und ich nicht miteinander zutun, um etwas über ihn aussagen zu können. Jisoo redete viel von ihm. Sie sagte nie wirklich was nettes. Minho sprach auch von ihm. Er sprach nur nettes. Wie der Engel und der Teufel, die beide auf mich einsprachen. Für welche Seite ich mich im Endeffekt entschied... Wusste ich nicht. Musste ich doch auch nicht. Ich fange an abzuschweifen. Eigentlich ging es doch um etwas ganz anderes. Also. Um Jisoo. Um Minho. Um Jennie. Meine drei besten Freunde...
Vor dem Grab von Felix gestanden, legte ich die rosafarbene Nelke ruhig nieder. Ich erinnerte mich, dass man mir sagte, die rosa Farbe stand für Freundschaft und Liebe. Freundschaft und Liebe assoziierte ich mit Felix. Da war noch viel mehr, was ich mit ihm verband, aber diese beiden Begriffe... Mit diesen würde ich ihn beschreiben. Wenn man mich fragen würde, wer er war, würde ich sagen...
Er war mein bester Freund und jemand, den ich über alles geliebt hatte.
Also passte es. Ich machte es zu einem Ritual. Ja... Ich würde von nun an, sobald ich Felix besuchte und das machte ich mindestens einmal die Woche, eine Nelke vorbei bringen. Eine Nelke in rosa. Sachte fing ich an zu schmunzeln. Ich glaubte, das war eine schöne Idee. Eine Idee, die ihm sogar gefallen hätte...
„Sieh an. Du kannst wieder Lächeln.", sprach er mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Ungewollt musste ich an etwas zurückdenken. An einen weiteren Tagebucheintrag von Felix und was er da hineinschrieb.
Ich liebte das Lächeln von Jisoo. Ich meine damit... Ihr echtes Lächeln. Das, was von Herzen kam... Wenn sie es nur nicht so selten tun würde... Wenn sie nur nicht immer so unsicher sein würde... Wenn sie mal sehen könnte, wie hübsch sie eigentlich war...
Zu meiner linken geblickt, erkannte ich den, der zu mir gesprochen hatte. Hyunjin. Er begleitete mich. Ich bat ihn darum mich zu begleiten. Wieso ich das tat? Er war der Einzige, der mir stets zusagte. Er sagte mir gerne zu und zwischen uns beiden harmonierte es. Das war natürlich total paradox, weil wir uns an dem einen Tag, bevor der Amoklauf stattfand, total gestritten hatten. Ich dachte viel darüber nach. Ich dachte viel über das Verhältnis zwischen ihm und mir nach. Über die ganzen Streitereien. Über den Hass. Über unsere gesprochenen Worte. Ich kam irgendwann dazu zu denken, dass ich ganz andere Dinge im Kopf hatte. Dass die Gedanken um Hyunjin... Warten konnten. Das gerade nur zählte, dass er und ich uns gut verstanden hatten. Aber... Genau das konnte ich nicht. Seine Worte nämlich. Diese harten Worte... Die er mir an dem einen Tag, bevor der Amoklauf stattfand, an den Kopf warf... Die hatte ich einfach nicht vergessen können... Konnte ich nicht.
„Du hattest recht, wusstest du das eigentlich?", fragte ich ihn direkt.
Er drehte seinen Körper in meine Richtung, um mich anzusehen. Er war verwundert über meine Frage. Ich sah noch auf das Grab von Felix nieder. Felix sprach in seinem Tagebuch über meine Unsicherheiten und dass diese der Grund dafür waren, wieso ich nicht genug lächelte. Nun... Vielleicht hatte er recht und vielleicht... War der Tag gekommen, an dem ich mich ihnen stellen sollte. Meinen Unsicherheiten...
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Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang Hyunjin
Teen Fiction*wird demnächst auf Rechtschreibfehler überarbeitet* „Das sind zu viele Versprechungen, Hwang Hyunjin." „Und ich werde mich an jedes Einzelne halten." *** ...